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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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beiter den ganzen Werth ihres Lohns in ihrem unmittelbaren Konsum-
tionsvorrath anlegen können. Aber bei andern Arten Arbeit geht sowohl
der Preis" [d. h. der für diese Arbeit bezahlte Lohn] "wie das Pro-
dukt
" [worin sich diese Arbeit verkörpert] "in diesen Konsumtionsvor-
rath ein; der Preis in den der Arbeiter, das Produkt in den andrer
Leute, deren Unterhalt, Komfort und Vergnügen durch die Arbeit dieser
Arbeiter erhöht wird." (B. II, ch. 2, p. 190, 191.)

A. Smith stösst hier auf eine sehr wichtige Unterscheidung zwischen
den Arbeitern, die in der Produktion von Produktionsmitteln, und
denen, die in der unmittelbaren Produktion von Konsumtionsmitteln
wirken. Der Werth des Waarenprodukts der erstern enthält einen Be-
standtheil gleich der Summe der Arbeitslöhne, d. h. dem Werth des im
Ankauf von Arbeitskraft angelegten Kapitaltheils; dieser Werththeil exi-
stirt körperlich als eine gewisse Quote der von diesen Arbeitern produ-
cirten Produktionsmittel. Das für ihren Arbeitslohn erhaltne Geld bildet
für sie Revenue, aber weder für sie selbst, noch für Andre hat ihre Ar-
beit Produkte hergestellt, die konsumabel sind. Diese Produkte bilden
also selbst kein Element des Theils des jährlichen Produkts, der bestimmt
ist, den gesellschaftlichen Konsumtionsfonds zu liefern, worin allein "Netto-
Revenue" realisirbar ist. A. Smith vergisst hier zuzusetzen, dass was
für die Arbeitslöhne, ebenso gültig ist für den Werthbestandtheil der
Produktionsmittel, der als Mehrwerth unter den Kategorien von Profit
und Rente die Revenue (in erster Hand) des industriellen Kapitalisten
bildet. Auch diese Werthbestandtheile existiren in Produktionsmitteln,
Nicht-Konsumablem; erst nach ihrer Versilberung können sie ein ihrem
Preis gemäfses Quantum der von der zweiten Sorte Arbeiter producirten
Konsumtionsmittel heben und in den individuellen Konsumtionsfonds ihrer
Besitzer übertragen. Um so mehr aber hätte A. Smith sehn müssen,
dass der Werththeil der jährlich erzeugten Produktionsmittel, welcher
gleich ist dem Werth der innerhalb dieser Produktionssphäre fungirenden
Produktionsmittel -- der Produktionsmittel, womit Produktionsmittel ge-
macht werden -- also ein Werththeil gleich dem Werth des hier an-
gewandten konstanten Kapitals, absolut ausgeschlossen ist, nicht nur durch
die Naturalform, worin er existirt, sondern durch seine Kapitalfunktion,
von jedem Revenue bildenden Werthbestandtheil.

Mit Bezug auf die zweite Sorte Arbeiter -- die unmittelbar Kon-

beiter den ganzen Werth ihres Lohns in ihrem unmittelbaren Konsum-
tionsvorrath anlegen können. Aber bei andern Arten Arbeit geht sowohl
der Preis“ [d. h. der für diese Arbeit bezahlte Lohn] „wie das Pro-
dukt
“ [worin sich diese Arbeit verkörpert] „in diesen Konsumtionsvor-
rath ein; der Preis in den der Arbeiter, das Produkt in den andrer
Leute, deren Unterhalt, Komfort und Vergnügen durch die Arbeit dieser
Arbeiter erhöht wird.“ (B. II, ch. 2, p. 190, 191.)

A. Smith stösst hier auf eine sehr wichtige Unterscheidung zwischen
den Arbeitern, die in der Produktion von Produktionsmitteln, und
denen, die in der unmittelbaren Produktion von Konsumtionsmitteln
wirken. Der Werth des Waarenprodukts der erstern enthält einen Be-
standtheil gleich der Summe der Arbeitslöhne, d. h. dem Werth des im
Ankauf von Arbeitskraft angelegten Kapitaltheils; dieser Werththeil exi-
stirt körperlich als eine gewisse Quote der von diesen Arbeitern produ-
cirten Produktionsmittel. Das für ihren Arbeitslohn erhaltne Geld bildet
für sie Revenue, aber weder für sie selbst, noch für Andre hat ihre Ar-
beit Produkte hergestellt, die konsumabel sind. Diese Produkte bilden
also selbst kein Element des Theils des jährlichen Produkts, der bestimmt
ist, den gesellschaftlichen Konsumtionsfonds zu liefern, worin allein „Netto-
Revenue“ realisirbar ist. A. Smith vergisst hier zuzusetzen, dass was
für die Arbeitslöhne, ebenso gültig ist für den Werthbestandtheil der
Produktionsmittel, der als Mehrwerth unter den Kategorien von Profit
und Rente die Revenue (in erster Hand) des industriellen Kapitalisten
bildet. Auch diese Werthbestandtheile existiren in Produktionsmitteln,
Nicht-Konsumablem; erst nach ihrer Versilberung können sie ein ihrem
Preis gemäfses Quantum der von der zweiten Sorte Arbeiter producirten
Konsumtionsmittel heben und in den individuellen Konsumtionsfonds ihrer
Besitzer übertragen. Um so mehr aber hätte A. Smith sehn müssen,
dass der Werththeil der jährlich erzeugten Produktionsmittel, welcher
gleich ist dem Werth der innerhalb dieser Produktionssphäre fungirenden
Produktionsmittel — der Produktionsmittel, womit Produktionsmittel ge-
macht werden — also ein Werththeil gleich dem Werth des hier an-
gewandten konstanten Kapitals, absolut ausgeschlossen ist, nicht nur durch
die Naturalform, worin er existirt, sondern durch seine Kapitalfunktion,
von jedem Revenue bildenden Werthbestandtheil.

Mit Bezug auf die zweite Sorte Arbeiter — die unmittelbar Kon-

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[357/0391] beiter den ganzen Werth ihres Lohns in ihrem unmittelbaren Konsum- tionsvorrath anlegen können. Aber bei andern Arten Arbeit geht sowohl der Preis“ [d. h. der für diese Arbeit bezahlte Lohn] „wie das Pro- dukt“ [worin sich diese Arbeit verkörpert] „in diesen Konsumtionsvor- rath ein; der Preis in den der Arbeiter, das Produkt in den andrer Leute, deren Unterhalt, Komfort und Vergnügen durch die Arbeit dieser Arbeiter erhöht wird.“ (B. II, ch. 2, p. 190, 191.) A. Smith stösst hier auf eine sehr wichtige Unterscheidung zwischen den Arbeitern, die in der Produktion von Produktionsmitteln, und denen, die in der unmittelbaren Produktion von Konsumtionsmitteln wirken. Der Werth des Waarenprodukts der erstern enthält einen Be- standtheil gleich der Summe der Arbeitslöhne, d. h. dem Werth des im Ankauf von Arbeitskraft angelegten Kapitaltheils; dieser Werththeil exi- stirt körperlich als eine gewisse Quote der von diesen Arbeitern produ- cirten Produktionsmittel. Das für ihren Arbeitslohn erhaltne Geld bildet für sie Revenue, aber weder für sie selbst, noch für Andre hat ihre Ar- beit Produkte hergestellt, die konsumabel sind. Diese Produkte bilden also selbst kein Element des Theils des jährlichen Produkts, der bestimmt ist, den gesellschaftlichen Konsumtionsfonds zu liefern, worin allein „Netto- Revenue“ realisirbar ist. A. Smith vergisst hier zuzusetzen, dass was für die Arbeitslöhne, ebenso gültig ist für den Werthbestandtheil der Produktionsmittel, der als Mehrwerth unter den Kategorien von Profit und Rente die Revenue (in erster Hand) des industriellen Kapitalisten bildet. Auch diese Werthbestandtheile existiren in Produktionsmitteln, Nicht-Konsumablem; erst nach ihrer Versilberung können sie ein ihrem Preis gemäfses Quantum der von der zweiten Sorte Arbeiter producirten Konsumtionsmittel heben und in den individuellen Konsumtionsfonds ihrer Besitzer übertragen. Um so mehr aber hätte A. Smith sehn müssen, dass der Werththeil der jährlich erzeugten Produktionsmittel, welcher gleich ist dem Werth der innerhalb dieser Produktionssphäre fungirenden Produktionsmittel — der Produktionsmittel, womit Produktionsmittel ge- macht werden — also ein Werththeil gleich dem Werth des hier an- gewandten konstanten Kapitals, absolut ausgeschlossen ist, nicht nur durch die Naturalform, worin er existirt, sondern durch seine Kapitalfunktion, von jedem Revenue bildenden Werthbestandtheil. Mit Bezug auf die zweite Sorte Arbeiter — die unmittelbar Kon-

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/391>, abgerufen am 22.11.2024.