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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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schieden. Sie ist gleich dem während des Jahres producirten Mehrwerth,
dividirt durch das vorgeschossne variable Kapital: = 100 %, wäh-
rend sie vorher für Kapital A = 1000 % war.

Bei Kapital A wie bei Kapital B haben wir wöchentlich 100 £
variables Kapital verausgabt; der Verwerthungsgrad oder die Rate des
Mehrwerths ist ebenso dieselbe = 100 %; die Grösse des variablen Ka-
pitals ist auch dieselbe = 100 £. Es wird dieselbe Masse Arbeitskraft
exploitirt, die Grösse und der Grad der Exploitation sind in beiden Fällen
dieselben, die Arbeitstage sind gleich, und gleich getheilt in nothwendige
Arbeit und Mehrarbeit. Die während des Jahres angewandte variable
Kapita]summe ist gleich gross, = 5000 £, setzt dieselbe Masse von
Arbeit in Bewegung und extrahirt aus der von den beiden gleichen Ka-
pitalen in Bewegung gesetzten Arbeitskraft dieselbe Masse Mehrwerth,
5000 £. Dennoch ist in der Jahresrate des Mehrwerths von A und B
eine Differenz von 900 %.

Dies Phänomen sieht allerdings danach aus, als hinge die Rate des
Mehrwerths nicht nur ab von der Masse und dem Exploitationsgrad der
vom variablen Kapital in Bewegung gesetzten Arbeitskraft, sondern ausser-
dem von, aus dem Cirkulationsprocess entspringenden, unerklärlichen Ein-
flüssen; und in der That ist dies Phänomen so gedeutet worden und hat,
wenn auch nicht in dieser seiner reinen, sondern in seiner komplicirteren
und versteckteren Form (der der jährlichen Profitrate) eine völlige Deroute
in der Ricardo'schen Schule seit Anfang der 20er Jahre hervorgerufen.

Das Wunderliche des Phänomens verschwindet sofort wenn wir nicht
nur scheinbar, sondern wirklich Kapital A und Kapital B unter exakt
dieselben Umstände stellen. Dieselben Umstände finden nur statt, wenn
das variable Kapital B in demselben Zeitraum seinem ganzen Umfang
nach zur Zahlung von Arbeitskraft verausgabt wird wie Kapital A.

Die 5000 £ Kapital B werden dann ausgelegt in 5 Wochen, per
Woche 1000 £ gibt für das Jahr eine Auslage von 50,000 £. Der
Mehrwerth ist dann ebenfalls unter unserer Voraussetzung = 50,000 £.
Das umgeschlagne Kapital = 50,000 £, dividirt durch das vorgeschossne
Kapital = 5000 £ ergibt die Anzahl der Umschläge = 10. Die Rate
des Mehrwerths = = 100 %, multiplicirt mit der Zahl der Um-
schläge = 10, ergibt die Jahresrate des Mehrwerths = =

schieden. Sie ist gleich dem während des Jahres producirten Mehrwerth,
dividirt durch das vorgeschossne variable Kapital: = 100 %, wäh-
rend sie vorher für Kapital A = 1000 % war.

Bei Kapital A wie bei Kapital B haben wir wöchentlich 100 £
variables Kapital verausgabt; der Verwerthungsgrad oder die Rate des
Mehrwerths ist ebenso dieselbe = 100 %; die Grösse des variablen Ka-
pitals ist auch dieselbe = 100 £. Es wird dieselbe Masse Arbeitskraft
exploitirt, die Grösse und der Grad der Exploitation sind in beiden Fällen
dieselben, die Arbeitstage sind gleich, und gleich getheilt in nothwendige
Arbeit und Mehrarbeit. Die während des Jahres angewandte variable
Kapita]summe ist gleich gross, = 5000 £, setzt dieselbe Masse von
Arbeit in Bewegung und extrahirt aus der von den beiden gleichen Ka-
pitalen in Bewegung gesetzten Arbeitskraft dieselbe Masse Mehrwerth,
5000 £. Dennoch ist in der Jahresrate des Mehrwerths von A und B
eine Differenz von 900 %.

Dies Phänomen sieht allerdings danach aus, als hinge die Rate des
Mehrwerths nicht nur ab von der Masse und dem Exploitationsgrad der
vom variablen Kapital in Bewegung gesetzten Arbeitskraft, sondern ausser-
dem von, aus dem Cirkulationsprocess entspringenden, unerklärlichen Ein-
flüssen; und in der That ist dies Phänomen so gedeutet worden und hat,
wenn auch nicht in dieser seiner reinen, sondern in seiner komplicirteren
und versteckteren Form (der der jährlichen Profitrate) eine völlige Deroute
in der Ricardo’schen Schule seit Anfang der 20er Jahre hervorgerufen.

Das Wunderliche des Phänomens verschwindet sofort wenn wir nicht
nur scheinbar, sondern wirklich Kapital A und Kapital B unter exakt
dieselben Umstände stellen. Dieselben Umstände finden nur statt, wenn
das variable Kapital B in demselben Zeitraum seinem ganzen Umfang
nach zur Zahlung von Arbeitskraft verausgabt wird wie Kapital A.

Die 5000 £ Kapital B werden dann ausgelegt in 5 Wochen, per
Woche 1000 £ gibt für das Jahr eine Auslage von 50,000 £. Der
Mehrwerth ist dann ebenfalls unter unserer Voraussetzung = 50,000 £.
Das umgeschlagne Kapital = 50,000 £, dividirt durch das vorgeschossne
Kapital = 5000 £ ergibt die Anzahl der Umschläge = 10. Die Rate
des Mehrwerths = = 100 %, multiplicirt mit der Zahl der Um-
schläge = 10, ergibt die Jahresrate des Mehrwerths = =

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[283/0317] schieden. Sie ist gleich dem während des Jahres producirten Mehrwerth, dividirt durch das vorgeschossne variable Kapital: [FORMEL] = 100 %, wäh- rend sie vorher für Kapital A = 1000 % war. Bei Kapital A wie bei Kapital B haben wir wöchentlich 100 £ variables Kapital verausgabt; der Verwerthungsgrad oder die Rate des Mehrwerths ist ebenso dieselbe = 100 %; die Grösse des variablen Ka- pitals ist auch dieselbe = 100 £. Es wird dieselbe Masse Arbeitskraft exploitirt, die Grösse und der Grad der Exploitation sind in beiden Fällen dieselben, die Arbeitstage sind gleich, und gleich getheilt in nothwendige Arbeit und Mehrarbeit. Die während des Jahres angewandte variable Kapita]summe ist gleich gross, = 5000 £, setzt dieselbe Masse von Arbeit in Bewegung und extrahirt aus der von den beiden gleichen Ka- pitalen in Bewegung gesetzten Arbeitskraft dieselbe Masse Mehrwerth, 5000 £. Dennoch ist in der Jahresrate des Mehrwerths von A und B eine Differenz von 900 %. Dies Phänomen sieht allerdings danach aus, als hinge die Rate des Mehrwerths nicht nur ab von der Masse und dem Exploitationsgrad der vom variablen Kapital in Bewegung gesetzten Arbeitskraft, sondern ausser- dem von, aus dem Cirkulationsprocess entspringenden, unerklärlichen Ein- flüssen; und in der That ist dies Phänomen so gedeutet worden und hat, wenn auch nicht in dieser seiner reinen, sondern in seiner komplicirteren und versteckteren Form (der der jährlichen Profitrate) eine völlige Deroute in der Ricardo’schen Schule seit Anfang der 20er Jahre hervorgerufen. Das Wunderliche des Phänomens verschwindet sofort wenn wir nicht nur scheinbar, sondern wirklich Kapital A und Kapital B unter exakt dieselben Umstände stellen. Dieselben Umstände finden nur statt, wenn das variable Kapital B in demselben Zeitraum seinem ganzen Umfang nach zur Zahlung von Arbeitskraft verausgabt wird wie Kapital A. Die 5000 £ Kapital B werden dann ausgelegt in 5 Wochen, per Woche 1000 £ gibt für das Jahr eine Auslage von 50,000 £. Der Mehrwerth ist dann ebenfalls unter unserer Voraussetzung = 50,000 £. Das umgeschlagne Kapital = 50,000 £, dividirt durch das vorgeschossne Kapital = 5000 £ ergibt die Anzahl der Umschläge = 10. Die Rate des Mehrwerths = [FORMEL] = 100 %, multiplicirt mit der Zahl der Um- schläge = 10, ergibt die Jahresrate des Mehrwerths = [FORMEL] = [FORMEL]

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/317>, abgerufen am 25.11.2024.