drigrem oder höhrem Grad den Stempel der Fixität auf, ist also sehr wesentlich verwachsen mit seiner Qualität als fixes Kapital.
Wird der in Arbeitskraft ausgelegte Kapitaltheil nun ausschliesslich unter dem Gesichtspunkt von cirkulirendem Kapital betrachtet, also im Gegensatz zum fixen Kapital; werden daher auch die Unterschiede von konstantem und variablem Kapital mit den Unterschieden von fixem und cirkulirendem Kapital zusammengeworfen, so ist es natürlich, wie die stoff- liche Realität des Arbeitsmittels eine wesentliche Grundlage seines Charak- ters als fixes Kapital bildet, so nun im Gegensatz zu demselben aus der stofflichen Realität des in Arbeitskraft ausgelegten Kapitals seinen Cha- rakter als cirkulirendes Kapital herzuleiten, und dann wieder das cirku- lirende Kapital zu bestimmen durch die stoffliche Realität des variablen Kapitals.
Der wirkliche Stoff des in Arbeitslohn ausgelegten Kapitals ist die Arbeit selbst, die sich bethätigende, werthschaffende Arbeitskraft, lebendige Arbeit, die der Kapitalist gegen todte, vergegenständlichte Arbeit austauscht und seinem Kapital einverleibt hat, wodurch erst der in seiner Hand be- findliche Werth sich in einen sich selbst verwerthenden Werth verwandelt. Aber diese Selbstverwerthungskraft verkauft der Kapitalist nicht. Sie bildet stets nur Bestandtheil seines produktiven Kapitals, wie seine Arbeitsmittel; nie seines Waarenkapitals, wie z. B. das fertige Produkt das er verkauft. Innerhalb des Produktionsprocesses, als Bestandtheile des produktiven Ka- pitals, stehn die Arbeitsmittel der Arbeitskraft nicht als fixes Kapital gegenüber, ebensowenig wie Arbeitsmaterial und Hülfstoffe als cirku- lirendes Kapital mit ihr zusammenfallen; beiden steht die Arbeitskraft als persönlicher Faktor gegenüber, während jene die sachlichen Faktoren sind -- dies vom Standpunkt des Arbeitsprocesses. Beide stehn der Arbeits- kraft, dem variablen Kapital als konstantes Kapital gegenüber -- dies vom Standpunkt des Verwerthungsprocesses. Oder, wenn hier von einer stofflichen Verschiedenheit, soweit sie auf den Cirkulationsprocess einwirkt, die Rede sein soll, ist es nur diese: aus der Natur des Werths, der nichts ist als vergegenständlichte Arbeit, und aus der Natur der sich bethä- tigenden Arbeitskraft, die nichts ist als sich vergegenständlichende Arbeit, folgt, dass die Arbeitskraft während ihrer Funktionsdauer beständig Werth und Mehrwerth schafft; dass das, was auf ihrer Seite sich als Bewegung, als Werthschöpfang, sich auf Seite ihres Produkts in ruhender Form,
drigrem oder höhrem Grad den Stempel der Fixität auf, ist also sehr wesentlich verwachsen mit seiner Qualität als fixes Kapital.
Wird der in Arbeitskraft ausgelegte Kapitaltheil nun ausschliesslich unter dem Gesichtspunkt von cirkulirendem Kapital betrachtet, also im Gegensatz zum fixen Kapital; werden daher auch die Unterschiede von konstantem und variablem Kapital mit den Unterschieden von fixem und cirkulirendem Kapital zusammengeworfen, so ist es natürlich, wie die stoff- liche Realität des Arbeitsmittels eine wesentliche Grundlage seines Charak- ters als fixes Kapital bildet, so nun im Gegensatz zu demselben aus der stofflichen Realität des in Arbeitskraft ausgelegten Kapitals seinen Cha- rakter als cirkulirendes Kapital herzuleiten, und dann wieder das cirku- lirende Kapital zu bestimmen durch die stoffliche Realität des variablen Kapitals.
Der wirkliche Stoff des in Arbeitslohn ausgelegten Kapitals ist die Arbeit selbst, die sich bethätigende, werthschaffende Arbeitskraft, lebendige Arbeit, die der Kapitalist gegen todte, vergegenständlichte Arbeit austauscht und seinem Kapital einverleibt hat, wodurch erst der in seiner Hand be- findliche Werth sich in einen sich selbst verwerthenden Werth verwandelt. Aber diese Selbstverwerthungskraft verkauft der Kapitalist nicht. Sie bildet stets nur Bestandtheil seines produktiven Kapitals, wie seine Arbeitsmittel; nie seines Waarenkapitals, wie z. B. das fertige Produkt das er verkauft. Innerhalb des Produktionsprocesses, als Bestandtheile des produktiven Ka- pitals, stehn die Arbeitsmittel der Arbeitskraft nicht als fixes Kapital gegenüber, ebensowenig wie Arbeitsmaterial und Hülfstoffe als cirku- lirendes Kapital mit ihr zusammenfallen; beiden steht die Arbeitskraft als persönlicher Faktor gegenüber, während jene die sachlichen Faktoren sind — dies vom Standpunkt des Arbeitsprocesses. Beide stehn der Arbeits- kraft, dem variablen Kapital als konstantes Kapital gegenüber — dies vom Standpunkt des Verwerthungsprocesses. Oder, wenn hier von einer stofflichen Verschiedenheit, soweit sie auf den Cirkulationsprocess einwirkt, die Rede sein soll, ist es nur diese: aus der Natur des Werths, der nichts ist als vergegenständlichte Arbeit, und aus der Natur der sich bethä- tigenden Arbeitskraft, die nichts ist als sich vergegenständlichende Arbeit, folgt, dass die Arbeitskraft während ihrer Funktionsdauer beständig Werth und Mehrwerth schafft; dass das, was auf ihrer Seite sich als Bewegung, als Werthschöpfang, sich auf Seite ihres Produkts in ruhender Form,
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drigrem oder höhrem Grad den Stempel der Fixität auf, ist also sehr
wesentlich verwachsen mit seiner Qualität als fixes Kapital.
Wird der in Arbeitskraft ausgelegte Kapitaltheil nun ausschliesslich
unter dem Gesichtspunkt von cirkulirendem Kapital betrachtet, also im
Gegensatz zum fixen Kapital; werden daher auch die Unterschiede von
konstantem und variablem Kapital mit den Unterschieden von fixem und
cirkulirendem Kapital zusammengeworfen, so ist es natürlich, wie die stoff-
liche Realität des Arbeitsmittels eine wesentliche Grundlage seines Charak-
ters als fixes Kapital bildet, so nun im Gegensatz zu demselben aus der
stofflichen Realität des in Arbeitskraft ausgelegten Kapitals seinen Cha-
rakter als cirkulirendes Kapital herzuleiten, und dann wieder das cirku-
lirende Kapital zu bestimmen durch die stoffliche Realität des variablen
Kapitals.
Der wirkliche Stoff des in Arbeitslohn ausgelegten Kapitals ist die
Arbeit selbst, die sich bethätigende, werthschaffende Arbeitskraft, lebendige
Arbeit, die der Kapitalist gegen todte, vergegenständlichte Arbeit austauscht
und seinem Kapital einverleibt hat, wodurch erst der in seiner Hand be-
findliche Werth sich in einen sich selbst verwerthenden Werth verwandelt.
Aber diese Selbstverwerthungskraft verkauft der Kapitalist nicht. Sie bildet
stets nur Bestandtheil seines produktiven Kapitals, wie seine Arbeitsmittel;
nie seines Waarenkapitals, wie z. B. das fertige Produkt das er verkauft.
Innerhalb des Produktionsprocesses, als Bestandtheile des produktiven Ka-
pitals, stehn die Arbeitsmittel der Arbeitskraft nicht als fixes Kapital
gegenüber, ebensowenig wie Arbeitsmaterial und Hülfstoffe als cirku-
lirendes Kapital mit ihr zusammenfallen; beiden steht die Arbeitskraft als
persönlicher Faktor gegenüber, während jene die sachlichen Faktoren sind
— dies vom Standpunkt des Arbeitsprocesses. Beide stehn der Arbeits-
kraft, dem variablen Kapital als konstantes Kapital gegenüber — dies
vom Standpunkt des Verwerthungsprocesses. Oder, wenn hier von einer
stofflichen Verschiedenheit, soweit sie auf den Cirkulationsprocess einwirkt,
die Rede sein soll, ist es nur diese: aus der Natur des Werths, der nichts
ist als vergegenständlichte Arbeit, und aus der Natur der sich bethä-
tigenden Arbeitskraft, die nichts ist als sich vergegenständlichende Arbeit,
folgt, dass die Arbeitskraft während ihrer Funktionsdauer beständig Werth
und Mehrwerth schafft; dass das, was auf ihrer Seite sich als Bewegung,
als Werthschöpfang, sich auf Seite ihres Produkts in ruhender Form,
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/236>, abgerufen am 06.01.2025.
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