und dessen verschiedne Vorschusszeiten der Natur der Sache nach zu- fällig sind. Solche spätere, dosenweise, zusätzliche Kapitalauslage in Arbeitsmitteln und Arbeitskraft erheischt alles fixe Kapital.
Die Beschädigungen, denen einzelne Theile der Maschinerie etc. aus- gesetzt sind, sind der Natur der Sache nach zufällig, und so sind daher auch die dadurch ernöthigten Reparatureu. Dennoch scheiden sich aus dieser Masse zwei Sorten von Reparaturarbeiten ab, die einen mehr oder minder festen Charakter haben und in verschiedne Perioden der Lebenszeit des fixen Kapitals fallen -- Gebresten des Kindesalters und die viel zahl- reicheren Gebresten des über die mittlere Lebenszeit hinausgerückten Alters. Eine Maschine z. B. mag mit noch so vollkommner Konstruktion in den Produktionsprocess eintreten; bei dem wirklichen Gebrauch zeigen sich Mängel, die durch nachträgliche Arbeit korrigirt werden müssen. Andrer- seits, je mehr sie über ihre mittlere Lebenszeit hinausgetreten, je mehr sich also der normale Verschleiss gehäuft hat, das Material, aus dem sie besteht, vernutzt und altersschwach geworden, desto zahlreicher und be- deutender werden die Reparaturarbeiten, nöthig, um die Maschine bis zu Ende ihrer durchschnittlichen Lebensperiode in Athem zu erhalten; ganz wie ein alter Mann, um nicht vorzeitig zu sterben, mehr medicinische Ausgaben hat als ein jugendkräftiger. Trotz ihres zufälligen Charakters vertheilen sich also die Reparaturarbeiten in ungleichen Massen auf die verschiednen Lebensperioden des fixen Kapitals.
Hieraus sowohl, wie aus dem sonst zufälligen Charakter der Repa- raturarbeiten an der Maschine folgt:
Einerseits ist die wirkliche Ausgabe an Arbeitskraft und Arbeits- mitteln für Reparaturarbeiten zufällig, wie die Umstände selbst, welche diese Reparaturen ernöthigen; der Umfang der nöthigen Reparaturen ist verschieden vertheilt auf die verschiednen Lebensperioden des fixen Kapi- tals. Andrerseits ist bei Schätzung der durchschnittlichen Lebensperiode des fixen Kapitals unterstellt, dass es beständig in werkthätigem Zustand erhalten wird, theils durch Reinigung (wozu auch die Reinhaltung der Lokale gehört), theils durch Reparatur, so oft wie erheischt. Die Werth- übertragung durch Verschleiss des fixen Kapitals ist auf dessen durch- schnittliche Lebensperiode berechnet, aber diese durchschnittliche Lebens- periode selbst ist darauf berechnet, dass das zur Instandhaltung erheischte Zusatzkapital fortwährend vorgeschossen wird.
und dessen verschiedne Vorschusszeiten der Natur der Sache nach zu- fällig sind. Solche spätere, dosenweise, zusätzliche Kapitalauslage in Arbeitsmitteln und Arbeitskraft erheischt alles fixe Kapital.
Die Beschädigungen, denen einzelne Theile der Maschinerie etc. aus- gesetzt sind, sind der Natur der Sache nach zufällig, und so sind daher auch die dadurch ernöthigten Reparatureu. Dennoch scheiden sich aus dieser Masse zwei Sorten von Reparaturarbeiten ab, die einen mehr oder minder festen Charakter haben und in verschiedne Perioden der Lebenszeit des fixen Kapitals fallen — Gebresten des Kindesalters und die viel zahl- reicheren Gebresten des über die mittlere Lebenszeit hinausgerückten Alters. Eine Maschine z. B. mag mit noch so vollkommner Konstruktion in den Produktionsprocess eintreten; bei dem wirklichen Gebrauch zeigen sich Mängel, die durch nachträgliche Arbeit korrigirt werden müssen. Andrer- seits, je mehr sie über ihre mittlere Lebenszeit hinausgetreten, je mehr sich also der normale Verschleiss gehäuft hat, das Material, aus dem sie besteht, vernutzt und altersschwach geworden, desto zahlreicher und be- deutender werden die Reparaturarbeiten, nöthig, um die Maschine bis zu Ende ihrer durchschnittlichen Lebensperiode in Athem zu erhalten; ganz wie ein alter Mann, um nicht vorzeitig zu sterben, mehr medicinische Ausgaben hat als ein jugendkräftiger. Trotz ihres zufälligen Charakters vertheilen sich also die Reparaturarbeiten in ungleichen Massen auf die verschiednen Lebensperioden des fixen Kapitals.
Hieraus sowohl, wie aus dem sonst zufälligen Charakter der Repa- raturarbeiten an der Maschine folgt:
Einerseits ist die wirkliche Ausgabe an Arbeitskraft und Arbeits- mitteln für Reparaturarbeiten zufällig, wie die Umstände selbst, welche diese Reparaturen ernöthigen; der Umfang der nöthigen Reparaturen ist verschieden vertheilt auf die verschiednen Lebensperioden des fixen Kapi- tals. Andrerseits ist bei Schätzung der durchschnittlichen Lebensperiode des fixen Kapitals unterstellt, dass es beständig in werkthätigem Zustand erhalten wird, theils durch Reinigung (wozu auch die Reinhaltung der Lokale gehört), theils durch Reparatur, so oft wie erheischt. Die Werth- übertragung durch Verschleiss des fixen Kapitals ist auf dessen durch- schnittliche Lebensperiode berechnet, aber diese durchschnittliche Lebens- periode selbst ist darauf berechnet, dass das zur Instandhaltung erheischte Zusatzkapital fortwährend vorgeschossen wird.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0187"n="153"/>
und dessen verschiedne Vorschusszeiten der Natur der Sache nach zu-<lb/>
fällig sind. Solche spätere, dosenweise, zusätzliche Kapitalauslage in<lb/>
Arbeitsmitteln und Arbeitskraft erheischt alles fixe Kapital.</p><lb/><p>Die Beschädigungen, denen einzelne Theile der Maschinerie etc. aus-<lb/>
gesetzt sind, sind der Natur der Sache nach zufällig, und so sind daher<lb/>
auch die dadurch ernöthigten Reparatureu. Dennoch scheiden sich aus<lb/>
dieser Masse zwei Sorten von Reparaturarbeiten ab, die einen mehr oder<lb/>
minder festen Charakter haben und in verschiedne Perioden der Lebenszeit<lb/>
des fixen Kapitals fallen — Gebresten des Kindesalters und die viel zahl-<lb/>
reicheren Gebresten des über die mittlere Lebenszeit hinausgerückten Alters.<lb/>
Eine Maschine z. B. mag mit noch so vollkommner Konstruktion in den<lb/>
Produktionsprocess eintreten; bei dem wirklichen Gebrauch zeigen sich<lb/>
Mängel, die durch nachträgliche Arbeit korrigirt werden müssen. Andrer-<lb/>
seits, je mehr sie über ihre mittlere Lebenszeit hinausgetreten, je mehr<lb/>
sich also der normale Verschleiss gehäuft hat, das Material, aus dem sie<lb/>
besteht, vernutzt und altersschwach geworden, desto zahlreicher und be-<lb/>
deutender werden die Reparaturarbeiten, nöthig, um die Maschine bis zu<lb/>
Ende ihrer durchschnittlichen Lebensperiode in Athem zu erhalten; ganz<lb/>
wie ein alter Mann, um nicht vorzeitig zu sterben, mehr medicinische<lb/>
Ausgaben hat als ein jugendkräftiger. Trotz ihres zufälligen Charakters<lb/>
vertheilen sich also die Reparaturarbeiten in ungleichen Massen auf die<lb/>
verschiednen Lebensperioden des fixen Kapitals.</p><lb/><p>Hieraus sowohl, wie aus dem sonst zufälligen Charakter der Repa-<lb/>
raturarbeiten an der Maschine folgt:</p><lb/><p>Einerseits ist die wirkliche Ausgabe an Arbeitskraft und Arbeits-<lb/>
mitteln für Reparaturarbeiten zufällig, wie die Umstände selbst, welche<lb/>
diese Reparaturen ernöthigen; der Umfang der nöthigen Reparaturen ist<lb/>
verschieden vertheilt auf die verschiednen Lebensperioden des fixen Kapi-<lb/>
tals. Andrerseits ist bei Schätzung der durchschnittlichen Lebensperiode<lb/>
des fixen Kapitals unterstellt, dass es beständig in werkthätigem Zustand<lb/>
erhalten wird, theils durch Reinigung (wozu auch die Reinhaltung der<lb/>
Lokale gehört), theils durch Reparatur, so oft wie erheischt. Die Werth-<lb/>
übertragung durch Verschleiss des fixen Kapitals ist auf dessen durch-<lb/>
schnittliche Lebensperiode berechnet, aber diese durchschnittliche Lebens-<lb/>
periode selbst ist darauf berechnet, dass das zur Instandhaltung erheischte<lb/>
Zusatzkapital fortwährend vorgeschossen wird.</p><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[153/0187]
und dessen verschiedne Vorschusszeiten der Natur der Sache nach zu-
fällig sind. Solche spätere, dosenweise, zusätzliche Kapitalauslage in
Arbeitsmitteln und Arbeitskraft erheischt alles fixe Kapital.
Die Beschädigungen, denen einzelne Theile der Maschinerie etc. aus-
gesetzt sind, sind der Natur der Sache nach zufällig, und so sind daher
auch die dadurch ernöthigten Reparatureu. Dennoch scheiden sich aus
dieser Masse zwei Sorten von Reparaturarbeiten ab, die einen mehr oder
minder festen Charakter haben und in verschiedne Perioden der Lebenszeit
des fixen Kapitals fallen — Gebresten des Kindesalters und die viel zahl-
reicheren Gebresten des über die mittlere Lebenszeit hinausgerückten Alters.
Eine Maschine z. B. mag mit noch so vollkommner Konstruktion in den
Produktionsprocess eintreten; bei dem wirklichen Gebrauch zeigen sich
Mängel, die durch nachträgliche Arbeit korrigirt werden müssen. Andrer-
seits, je mehr sie über ihre mittlere Lebenszeit hinausgetreten, je mehr
sich also der normale Verschleiss gehäuft hat, das Material, aus dem sie
besteht, vernutzt und altersschwach geworden, desto zahlreicher und be-
deutender werden die Reparaturarbeiten, nöthig, um die Maschine bis zu
Ende ihrer durchschnittlichen Lebensperiode in Athem zu erhalten; ganz
wie ein alter Mann, um nicht vorzeitig zu sterben, mehr medicinische
Ausgaben hat als ein jugendkräftiger. Trotz ihres zufälligen Charakters
vertheilen sich also die Reparaturarbeiten in ungleichen Massen auf die
verschiednen Lebensperioden des fixen Kapitals.
Hieraus sowohl, wie aus dem sonst zufälligen Charakter der Repa-
raturarbeiten an der Maschine folgt:
Einerseits ist die wirkliche Ausgabe an Arbeitskraft und Arbeits-
mitteln für Reparaturarbeiten zufällig, wie die Umstände selbst, welche
diese Reparaturen ernöthigen; der Umfang der nöthigen Reparaturen ist
verschieden vertheilt auf die verschiednen Lebensperioden des fixen Kapi-
tals. Andrerseits ist bei Schätzung der durchschnittlichen Lebensperiode
des fixen Kapitals unterstellt, dass es beständig in werkthätigem Zustand
erhalten wird, theils durch Reinigung (wozu auch die Reinhaltung der
Lokale gehört), theils durch Reparatur, so oft wie erheischt. Die Werth-
übertragung durch Verschleiss des fixen Kapitals ist auf dessen durch-
schnittliche Lebensperiode berechnet, aber diese durchschnittliche Lebens-
periode selbst ist darauf berechnet, dass das zur Instandhaltung erheischte
Zusatzkapital fortwährend vorgeschossen wird.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/187>, abgerufen am 05.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.