Wir wollen, um die Sache zu vereinfachen (da wir erst später den Kaufmann als Kapitalisten und das Kaufmannskapital betrachten), an- nehmen, dieser Agent zum Kaufen und Verkaufen sei ein Mann, der seine Arbeit verkauft. Er verausgabt seine Arbeitskraft und seine Arbeitszeit in dicsen Operationen W -- G und G -- W. Und er lebt daher davon, wie ein Andrer z. B. vom Spinnen oder Pillendrehn. Er verrichtet eine nothwendige Funktion, weil der Reproduktionsprocess selbst unproduktive Funktionen einschliesst. Er arbeitet so gut wie ein Andrer, aber der Inhalt seiner Arbeit schafft weder Werth noch Produkt. Er selbst gehört zu den faux frais der Produktion. Sein Nutzen besteht nicht darin, eine unproduktive Funktion in eine produktive zu verwandeln, oder unproduk- tive Arbeit in produktive. Es wäre ein Wunder, wenn dergleichen Ver- wandlung durch solche Uebertragung der Funktion bewerkstelligt werden könnte. Sein Nutzen besteht vielmehr darin, dass ein geringrer Theil der Arbeitskraft und Arbeitszeit der Gesellschaft in dieser unproduktiven Funktion gebunden wird. Noch mehr. Wir wollen annehmen, er sei blosser Lohnarbeiter, meinetwegen besser bezahlter. Welches immer seine Zahlung, als Lohnarbeiter arbeitet er einen Theil seiner Zeit umsonst. Er erhält vielleicht täglich das Werthprodukt von acht Arbeitsstunden und fungirt während zehn. Die zwei Stunden Mehrarbeit, die er verrichtet, produciren ebensowenig Werth wie seine acht Stunden nothwendige Arbeit, obgleich vermittelst dieser letztren ein Theil des gesellschaftlichen Produkts auf ihn übertragen wird. Erstens wird nach wie vor, gesellschaftlich be- trachtet, eine Arbeitskraft während zehn Stunden in dieser blossen Cirku- lationsfunktion vernutzt. Sie ist für nichts Andres verwendbar, nicht für produktive Arbeit. Zweitens aber zahlt die Gesellschaft diese zwei Stunden Mehrarbeit nicht, obgleich sie von dem Individuum, das sie verrichtet,
vendeur de la premiere main et pour l'acheteur-consommateur. Or, une privation de perte sur les frais du commerce n'est pas un produit reel ou un accroeit de richesses obtenu par le commerce, considere en lui-meme sim- plement comme echange, independemment des frais de transport, ou envisage conjointement avec les frais de transport. (p. 145, 146). Les frais du com- merce sont toujours payes aux depens des vendeurs des productions qui jouiraient de tout le prix qu'en payent les acheteurs, s'il n'y avait point de frais inter- mediaires (163). Die proprietaires und producteurs sind "salariants", die Kauf- leute sind "salaries" (p. 164, Quesnay, Problemes economiques, in Daire, Physiocrates, Ie partie, Paris 1846.)
Wir wollen, um die Sache zu vereinfachen (da wir erst später den Kaufmann als Kapitalisten und das Kaufmannskapital betrachten), an- nehmen, dieser Agent zum Kaufen und Verkaufen sei ein Mann, der seine Arbeit verkauft. Er verausgabt seine Arbeitskraft und seine Arbeitszeit in dicsen Operationen W — G und G — W. Und er lebt daher davon, wie ein Andrer z. B. vom Spinnen oder Pillendrehn. Er verrichtet eine nothwendige Funktion, weil der Reproduktionsprocess selbst unproduktive Funktionen einschliesst. Er arbeitet so gut wie ein Andrer, aber der Inhalt seiner Arbeit schafft weder Werth noch Produkt. Er selbst gehört zu den faux frais der Produktion. Sein Nutzen besteht nicht darin, eine unproduktive Funktion in eine produktive zu verwandeln, oder unproduk- tive Arbeit in produktive. Es wäre ein Wunder, wenn dergleichen Ver- wandlung durch solche Uebertragung der Funktion bewerkstelligt werden könnte. Sein Nutzen besteht vielmehr darin, dass ein geringrer Theil der Arbeitskraft und Arbeitszeit der Gesellschaft in dieser unproduktiven Funktion gebunden wird. Noch mehr. Wir wollen annehmen, er sei blosser Lohnarbeiter, meinetwegen besser bezahlter. Welches immer seine Zahlung, als Lohnarbeiter arbeitet er einen Theil seiner Zeit umsonst. Er erhält vielleicht täglich das Werthprodukt von acht Arbeitsstunden und fungirt während zehn. Die zwei Stunden Mehrarbeit, die er verrichtet, produciren ebensowenig Werth wie seine acht Stunden nothwendige Arbeit, obgleich vermittelst dieser letztren ein Theil des gesellschaftlichen Produkts auf ihn übertragen wird. Erstens wird nach wie vor, gesellschaftlich be- trachtet, eine Arbeitskraft während zehn Stunden in dieser blossen Cirku- lationsfunktion vernutzt. Sie ist für nichts Andres verwendbar, nicht für produktive Arbeit. Zweitens aber zahlt die Gesellschaft diese zwei Stunden Mehrarbeit nicht, obgleich sie von dem Individuum, das sie verrichtet,
vendeur de la première main et pour l’acheteur-consommateur. Or, une privation de perte sur les frais du commerce n’est pas un produit réel ou un accroît de richesses obtenu par le commerce, considéré en lui-même sim- plement comme échange, indépendemment des frais de transport, ou envisagé conjointement avec les frais de transport. (p. 145, 146). Les frais du com- merce sont toujours payés aux dépens des vendeurs des productions qui jouiraient de tout le prix qu’en payent les acheteurs, s’il n’y avait point de frais inter- médiaires (163). Die propriétaires und producteurs sind „salariants“, die Kauf- leute sind „salariés“ (p. 164, Quesnay, Problèmes économiques, in Daire, Physiocrates, Ie partie, Paris 1846.)
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Wir wollen, um die Sache zu vereinfachen (da wir erst später den
Kaufmann als Kapitalisten und das Kaufmannskapital betrachten), an-
nehmen, dieser Agent zum Kaufen und Verkaufen sei ein Mann, der seine
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in dicsen Operationen W — G und G — W. Und er lebt daher davon,
wie ein Andrer z. B. vom Spinnen oder Pillendrehn. Er verrichtet eine
nothwendige Funktion, weil der Reproduktionsprocess selbst unproduktive
Funktionen einschliesst. Er arbeitet so gut wie ein Andrer, aber der
Inhalt seiner Arbeit schafft weder Werth noch Produkt. Er selbst gehört
zu den faux frais der Produktion. Sein Nutzen besteht nicht darin, eine
unproduktive Funktion in eine produktive zu verwandeln, oder unproduk-
tive Arbeit in produktive. Es wäre ein Wunder, wenn dergleichen Ver-
wandlung durch solche Uebertragung der Funktion bewerkstelligt werden
könnte. Sein Nutzen besteht vielmehr darin, dass ein geringrer Theil
der Arbeitskraft und Arbeitszeit der Gesellschaft in dieser unproduktiven
Funktion gebunden wird. Noch mehr. Wir wollen annehmen, er sei
blosser Lohnarbeiter, meinetwegen besser bezahlter. Welches immer seine
Zahlung, als Lohnarbeiter arbeitet er einen Theil seiner Zeit umsonst.
Er erhält vielleicht täglich das Werthprodukt von acht Arbeitsstunden und
fungirt während zehn. Die zwei Stunden Mehrarbeit, die er verrichtet,
produciren ebensowenig Werth wie seine acht Stunden nothwendige Arbeit,
obgleich vermittelst dieser letztren ein Theil des gesellschaftlichen Produkts
auf ihn übertragen wird. Erstens wird nach wie vor, gesellschaftlich be-
trachtet, eine Arbeitskraft während zehn Stunden in dieser blossen Cirku-
lationsfunktion vernutzt. Sie ist für nichts Andres verwendbar, nicht für
produktive Arbeit. Zweitens aber zahlt die Gesellschaft diese zwei Stunden
Mehrarbeit nicht, obgleich sie von dem Individuum, das sie verrichtet,
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11) vendeur de la première main et pour l’acheteur-consommateur. Or, une
privation de perte sur les frais du commerce n’est pas un produit réel ou
un accroît de richesses obtenu par le commerce, considéré en lui-même sim-
plement comme échange, indépendemment des frais de transport, ou envisagé
conjointement avec les frais de transport. (p. 145, 146). Les frais du com-
merce sont toujours payés aux dépens des vendeurs des productions qui jouiraient
de tout le prix qu’en payent les acheteurs, s’il n’y avait point de frais inter-
médiaires (163). Die propriétaires und producteurs sind „salariants“, die Kauf-
leute sind „salariés“ (p. 164, Quesnay, Problèmes économiques, in Daire,
Physiocrates, Ie partie, Paris 1846.)
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/142>, abgerufen am 16.07.2024.
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