beitszeit. Die Differenz beider besteht in einem Ueberschuss der Pro- duktionszeit über die Arbeitszeit. Dieser Ueberschuss beruht stets darauf, dass produktives Kapital sich latent in der Produktionssphäre befindet, ohne im Produktionsprocess selbst zu fungiren, oder dass es im Pro- duktionsprocess fungirt, ohne sich im Arbeitsprocess zu befinden.
Der Theil des latenten produktiven Kapitals, der nur als Bedingung für den Produktionsprocess bereit liegt, wie Baumwolle, Kohle u. s. w. in der Spinnerei, wirkt weder als Produkt- noch Werthbildner. Er ist brachliegendes Kapital, obgleich seine Brache eine Bedingung für den un- unterbrochnen Fluss des Produktionsprocesses bildet. Die Baulichkeiten, Apparate etc., nöthig um als Behälter des produktiven Vorraths (des la- tenten Kapitals) zu dienen, sind Bedingungen des Produktionsprocesses und bilden daher Bestandtheile des vorgeschossnen produktiven Kapitals. Sie erfüllen ihre Funktion als Bewahrer der produktiven Bestandtheile im vor- läufigen Stadium. Soweit Arbeitsprocesse in diesem Stadium nöthig sind, vertheuern sie das Rohmaterial etc., sind aber produktive Arbeiten und bilden Mehrwerth, weil ein Theil dieser Arbeit, wie aller andren Lohnar- beit, nicht bezahlt wird. Die normalen Unterbrechungen des ganzen Pro- duktionsprocesses, also die Intervalle, worin das produktive Kapital nicht fungirt, produciren weder Werth noch Mehrwerth. Daher das Bestreben, auch Nachts arbeiten zu lassen. (Buch I, Kap. VIII, 4.) -- Die Inter- valle in der Arbeitszeit, die der Arbeitsgegenstand während des Produktions- processes selbst durchmachen muss, bilden weder Werth noch Mehrwerth; aber fördern das Produkt, bilden einen Theil in dessen Leben, einen Pro- cess, den es durchmachen muss. Der Werth der Apparate etc. wird auf das Produkt übertragen im Verhältniss zu der ganzen Zeit, während deren sie fungiren; das Produkt ist durch die Arbeit selbst in dies Stadium gesetzt, und der Gebrauch dieser Apparate ist ebensosehr Bedingung der Produktion, wie das Zerstäuben eines Theils der Baumwolle, der nicht ins Produkt eingeht, aber doch seinen Werth auf es überträgt. Der andre Theil des latenten Kapitals, wie die Baulichkeiten, Maschinen u. s. w. d. h. die Arbeitsmittel, deren Funktion nur durch die regelmässigen Pausen des Produktionsprocesses unterbrochen ist -- unregelmässige Unter- brechungen in Folge von Einschränkung der Produktion, Krisen u. s. w. sind reine Verluste -- setzt Werth zu, ohne in die Produktbildung ein- zugehn; der Gesammtwerth, den er dem Produkt zusetzt, ist durch seine
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beitszeit. Die Differenz beider besteht in einem Ueberschuss der Pro- duktionszeit über die Arbeitszeit. Dieser Ueberschuss beruht stets darauf, dass produktives Kapital sich latent in der Produktionssphäre befindet, ohne im Produktionsprocess selbst zu fungiren, oder dass es im Pro- duktionsprocess fungirt, ohne sich im Arbeitsprocess zu befinden.
Der Theil des latenten produktiven Kapitals, der nur als Bedingung für den Produktionsprocess bereit liegt, wie Baumwolle, Kohle u. s. w. in der Spinnerei, wirkt weder als Produkt- noch Werthbildner. Er ist brachliegendes Kapital, obgleich seine Brache eine Bedingung für den un- unterbrochnen Fluss des Produktionsprocesses bildet. Die Baulichkeiten, Apparate etc., nöthig um als Behälter des produktiven Vorraths (des la- tenten Kapitals) zu dienen, sind Bedingungen des Produktionsprocesses und bilden daher Bestandtheile des vorgeschossnen produktiven Kapitals. Sie erfüllen ihre Funktion als Bewahrer der produktiven Bestandtheile im vor- läufigen Stadium. Soweit Arbeitsprocesse in diesem Stadium nöthig sind, vertheuern sie das Rohmaterial etc., sind aber produktive Arbeiten und bilden Mehrwerth, weil ein Theil dieser Arbeit, wie aller andren Lohnar- beit, nicht bezahlt wird. Die normalen Unterbrechungen des ganzen Pro- duktionsprocesses, also die Intervalle, worin das produktive Kapital nicht fungirt, produciren weder Werth noch Mehrwerth. Daher das Bestreben, auch Nachts arbeiten zu lassen. (Buch I, Kap. VIII, 4.) — Die Inter- valle in der Arbeitszeit, die der Arbeitsgegenstand während des Produktions- processes selbst durchmachen muss, bilden weder Werth noch Mehrwerth; aber fördern das Produkt, bilden einen Theil in dessen Leben, einen Pro- cess, den es durchmachen muss. Der Werth der Apparate etc. wird auf das Produkt übertragen im Verhältniss zu der ganzen Zeit, während deren sie fungiren; das Produkt ist durch die Arbeit selbst in dies Stadium gesetzt, und der Gebrauch dieser Apparate ist ebensosehr Bedingung der Produktion, wie das Zerstäuben eines Theils der Baumwolle, der nicht ins Produkt eingeht, aber doch seinen Werth auf es überträgt. Der andre Theil des latenten Kapitals, wie die Baulichkeiten, Maschinen u. s. w. d. h. die Arbeitsmittel, deren Funktion nur durch die regelmässigen Pausen des Produktionsprocesses unterbrochen ist — unregelmässige Unter- brechungen in Folge von Einschränkung der Produktion, Krisen u. s. w. sind reine Verluste — setzt Werth zu, ohne in die Produktbildung ein- zugehn; der Gesammtwerth, den er dem Produkt zusetzt, ist durch seine
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beitszeit. Die Differenz beider besteht in einem Ueberschuss der Pro-
duktionszeit über die Arbeitszeit. Dieser Ueberschuss beruht stets darauf,
dass produktives Kapital sich latent in der Produktionssphäre befindet,
ohne im Produktionsprocess selbst zu fungiren, oder dass es im Pro-
duktionsprocess fungirt, ohne sich im Arbeitsprocess zu befinden.
Der Theil des latenten produktiven Kapitals, der nur als Bedingung
für den Produktionsprocess bereit liegt, wie Baumwolle, Kohle u. s. w.
in der Spinnerei, wirkt weder als Produkt- noch Werthbildner. Er ist
brachliegendes Kapital, obgleich seine Brache eine Bedingung für den un-
unterbrochnen Fluss des Produktionsprocesses bildet. Die Baulichkeiten,
Apparate etc., nöthig um als Behälter des produktiven Vorraths (des la-
tenten Kapitals) zu dienen, sind Bedingungen des Produktionsprocesses und
bilden daher Bestandtheile des vorgeschossnen produktiven Kapitals. Sie
erfüllen ihre Funktion als Bewahrer der produktiven Bestandtheile im vor-
läufigen Stadium. Soweit Arbeitsprocesse in diesem Stadium nöthig sind,
vertheuern sie das Rohmaterial etc., sind aber produktive Arbeiten und
bilden Mehrwerth, weil ein Theil dieser Arbeit, wie aller andren Lohnar-
beit, nicht bezahlt wird. Die normalen Unterbrechungen des ganzen Pro-
duktionsprocesses, also die Intervalle, worin das produktive Kapital nicht
fungirt, produciren weder Werth noch Mehrwerth. Daher das Bestreben,
auch Nachts arbeiten zu lassen. (Buch I, Kap. VIII, 4.) — Die Inter-
valle in der Arbeitszeit, die der Arbeitsgegenstand während des Produktions-
processes selbst durchmachen muss, bilden weder Werth noch Mehrwerth;
aber fördern das Produkt, bilden einen Theil in dessen Leben, einen Pro-
cess, den es durchmachen muss. Der Werth der Apparate etc. wird auf
das Produkt übertragen im Verhältniss zu der ganzen Zeit, während deren
sie fungiren; das Produkt ist durch die Arbeit selbst in dies Stadium
gesetzt, und der Gebrauch dieser Apparate ist ebensosehr Bedingung der
Produktion, wie das Zerstäuben eines Theils der Baumwolle, der nicht ins
Produkt eingeht, aber doch seinen Werth auf es überträgt. Der andre
Theil des latenten Kapitals, wie die Baulichkeiten, Maschinen u. s. w.
d. h. die Arbeitsmittel, deren Funktion nur durch die regelmässigen Pausen
des Produktionsprocesses unterbrochen ist — unregelmässige Unter-
brechungen in Folge von Einschränkung der Produktion, Krisen u. s. w.
sind reine Verluste — setzt Werth zu, ohne in die Produktbildung ein-
zugehn; der Gesammtwerth, den er dem Produkt zusetzt, ist durch seine
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/133>, abgerufen am 09.11.2024.
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