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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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wandelt. Britische Soldaten wurden zur Execution kommandirt und kamen
zu Schlägen mit den Eingebornen. Eine alte Frau verbrannte in den
Flammen der Hütte, die sie zu verlassen sich weigerte. So eignete sich diese
Madame 794,000 Acres Land an, das seit undenklicher Zeit dem
Clan gehörte. Den vertriebenen Eingebornen wies sie am Seegestad un-
gefähr 6000 Acres zu, 2 Acres per Familie. Die 6000 Acres hatten bis-
her wüst gelegen und den Eigenthümern kein Einkommen abgeworfen.
Die Gräfin ging in ihrem Nobelgefühl so weit den Acre zu 2 sh. 6 d. Rente
im Durchschnitt den Clanleuten zu verpachten, die seit Jahrhunderten ihr
Blut für die Familie vergossen hatten. Das ganze geraubte Clanland theilte
sie in 29 grosse Schafpachten, jede bewohnt von einer einzigen Familie,
meist englische Pachtknechte. Im Jahr 1825 waren die 15,000 Gaelen
bereits ersetzt durch 131,000 Schafe. Der an das Seegestad geworfne
Theil der Aborigines suchte vom Fischfang zu leben. Sie wurden Amphi-
bien, und lebten, wie ein englischer Schriftsteller sagt, halb auf dem
Land und halb auf dem Wasser und lebten mit alledem nur halb von
beiden218).

Aber die braven Gaelen sollten noch schwerer ihre bergromantische
Idolatrie für die "grossen Männer" des Clans abbüssen. Der Fischge-
ruch stieg den grossen Männern in die Nase. Sie witterten etwas Profit-
liches dahinter und verpachteten das Seegestade den grossen Fischhänd-
lern von London. Die Gaelen wurden zum zweitenmal verjagt219).

Endlich aber wird ein Theil der Schaftriften rückverwandelt in
Jagdrevier. Man weiss, dass es keine ernsthaften Wälder in Eng-
land giebt. Das Wild in den Parks der Grossen ist konstitutionelles Haus-

218) Als die jetzige Gräfin Sutherland die Mrs. Beecher Stowe, Verfasserin
von "Uncle Tom's Cabin", mit grossem Prunk in London empfing, um ihre
Sympathie für die Negersklaven der amerikanischen Republik auszustellen -- was
sie, nebst ihren Mitaristokratinnen, wohlweise während des Bürgerkriegs unterliess,
wo jedes "noble" englische Herz für die Sklavenhalter schlug -- stellte ich in der
New-York Tribune die Verhältnisse der Sutherlandschen Sklaven dar.
(Stellenweis ausgezogen von Carey in "The Slave Trade. London 1853",
p. 202, 203.) Mein Artikel ward in einem schottischen Blatt abgedruckt und rief eine
artige Polemik zwischen letzterem und den Sykophanten der Sutherlands hervor.
219) Interessantes über diesen Fischhandel findet man in Herrn David
Urquhart'
s "Portfolio. New Series."

wandelt. Britische Soldaten wurden zur Execution kommandirt und kamen
zu Schlägen mit den Eingebornen. Eine alte Frau verbrannte in den
Flammen der Hütte, die sie zu verlassen sich weigerte. So eignete sich diese
Madame 794,000 Acres Land an, das seit undenklicher Zeit dem
Clan gehörte. Den vertriebenen Eingebornen wies sie am Seegestad un-
gefähr 6000 Acres zu, 2 Acres per Familie. Die 6000 Acres hatten bis-
her wüst gelegen und den Eigenthümern kein Einkommen abgeworfen.
Die Gräfin ging in ihrem Nobelgefühl so weit den Acre zu 2 sh. 6 d. Rente
im Durchschnitt den Clanleuten zu verpachten, die seit Jahrhunderten ihr
Blut für die Familie vergossen hatten. Das ganze geraubte Clanland theilte
sie in 29 grosse Schafpachten, jede bewohnt von einer einzigen Familie,
meist englische Pachtknechte. Im Jahr 1825 waren die 15,000 Gaelen
bereits ersetzt durch 131,000 Schafe. Der an das Seegestad geworfne
Theil der Aborigines suchte vom Fischfang zu leben. Sie wurden Amphi-
bien, und lebten, wie ein englischer Schriftsteller sagt, halb auf dem
Land und halb auf dem Wasser und lebten mit alledem nur halb von
beiden218).

Aber die braven Gaelen sollten noch schwerer ihre bergromantische
Idolatrie für die „grossen Männer“ des Clans abbüssen. Der Fischge-
ruch stieg den grossen Männern in die Nase. Sie witterten etwas Profit-
liches dahinter und verpachteten das Seegestade den grossen Fischhänd-
lern von London. Die Gaelen wurden zum zweitenmal verjagt219).

Endlich aber wird ein Theil der Schaftriften rückverwandelt in
Jagdrevier. Man weiss, dass es keine ernsthaften Wälder in Eng-
land giebt. Das Wild in den Parks der Grossen ist konstitutionelles Haus-

218) Als die jetzige Gräfin Sutherland die Mrs. Beecher Stowe, Verfasserin
von „Uncle Tom’s Cabin“, mit grossem Prunk in London empfing, um ihre
Sympathie für die Negersklaven der amerikanischen Republik auszustellen — was
sie, nebst ihren Mitaristokratinnen, wohlweise während des Bürgerkriegs unterliess,
wo jedes „noble“ englische Herz für die Sklavenhalter schlug — stellte ich in der
New-York Tribune die Verhältnisse der Sutherlandschen Sklaven dar.
(Stellenweis ausgezogen von Carey in „The Slave Trade. London 1853“,
p. 202, 203.) Mein Artikel ward in einem schottischen Blatt abgedruckt und rief eine
artige Polemik zwischen letzterem und den Sykophanten der Sutherlands hervor.
219) Interessantes über diesen Fischhandel findet man in Herrn David
Urquhart’
s „Portfolio. New Series.“
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[716/0735] wandelt. Britische Soldaten wurden zur Execution kommandirt und kamen zu Schlägen mit den Eingebornen. Eine alte Frau verbrannte in den Flammen der Hütte, die sie zu verlassen sich weigerte. So eignete sich diese Madame 794,000 Acres Land an, das seit undenklicher Zeit dem Clan gehörte. Den vertriebenen Eingebornen wies sie am Seegestad un- gefähr 6000 Acres zu, 2 Acres per Familie. Die 6000 Acres hatten bis- her wüst gelegen und den Eigenthümern kein Einkommen abgeworfen. Die Gräfin ging in ihrem Nobelgefühl so weit den Acre zu 2 sh. 6 d. Rente im Durchschnitt den Clanleuten zu verpachten, die seit Jahrhunderten ihr Blut für die Familie vergossen hatten. Das ganze geraubte Clanland theilte sie in 29 grosse Schafpachten, jede bewohnt von einer einzigen Familie, meist englische Pachtknechte. Im Jahr 1825 waren die 15,000 Gaelen bereits ersetzt durch 131,000 Schafe. Der an das Seegestad geworfne Theil der Aborigines suchte vom Fischfang zu leben. Sie wurden Amphi- bien, und lebten, wie ein englischer Schriftsteller sagt, halb auf dem Land und halb auf dem Wasser und lebten mit alledem nur halb von beiden 218). Aber die braven Gaelen sollten noch schwerer ihre bergromantische Idolatrie für die „grossen Männer“ des Clans abbüssen. Der Fischge- ruch stieg den grossen Männern in die Nase. Sie witterten etwas Profit- liches dahinter und verpachteten das Seegestade den grossen Fischhänd- lern von London. Die Gaelen wurden zum zweitenmal verjagt 219). Endlich aber wird ein Theil der Schaftriften rückverwandelt in Jagdrevier. Man weiss, dass es keine ernsthaften Wälder in Eng- land giebt. Das Wild in den Parks der Grossen ist konstitutionelles Haus- 218) Als die jetzige Gräfin Sutherland die Mrs. Beecher Stowe, Verfasserin von „Uncle Tom’s Cabin“, mit grossem Prunk in London empfing, um ihre Sympathie für die Negersklaven der amerikanischen Republik auszustellen — was sie, nebst ihren Mitaristokratinnen, wohlweise während des Bürgerkriegs unterliess, wo jedes „noble“ englische Herz für die Sklavenhalter schlug — stellte ich in der New-York Tribune die Verhältnisse der Sutherlandschen Sklaven dar. (Stellenweis ausgezogen von Carey in „The Slave Trade. London 1853“, p. 202, 203.) Mein Artikel ward in einem schottischen Blatt abgedruckt und rief eine artige Polemik zwischen letzterem und den Sykophanten der Sutherlands hervor. 219) Interessantes über diesen Fischhandel findet man in Herrn David Urquhart’s „Portfolio. New Series.“

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 716. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/735>, abgerufen am 22.11.2024.