bändern u. s. w. Das in England und Wales in diesen Industrieen be- schäftigte weibliche Personal betrug 1861: 586,298, wovon minde- stens 115,242 unter 20, 16,650 unter 15 Jahren. Zahl dieser Ar- beiterinnen im Vereinigten Königreich (1861): 750,334. Die Zahl der gleichzeitig in Hut-, Schuh-, Handschuhmacherei und Schneiderei beschäf- tigten männlichen Arbeiter in England und Wales: 437,969, wovon 14,964 unter 15 Jahren, 89,285 fünfzehn- bis zwanzigjährig, 333,117 über 20 Jahren. Es fehlen in dieser Angabe viele hierher gehörige kleinere Zweige. Nehmen wir aber die Zahlen, wie sie stehn, so ergiebt sich für England und Wales allein, nach dem Census von 1861, eine Summe von 1,024,277 Personen, also ungefähr so viel wie Ackerbau und Viehzucht absorbiren. Man fängt an zu verstehn, wozu die Maschinerie so ungeheure Produktenmassen hervorzaubern und so ungeheure Arbeiter- massen "freisetzen" hilft.
Die Produktion des "Wearing Apparel" wird betrieben durch Ma- nufakturen, welche in ihrem Innern nur die Theilung der Arbeit repro- ducirten, deren membra disjecta sie fertig vorfanden, durch kleinere Handwerksmeister, die aber nicht wie früher für individuelle Kon- sumenten, sondern für Manufakturen und Waarenmagazine arbeiten, so dass oft ganze Städte und Landstriche solche Zweige wie Schusterei u. s. w. als Specialität ausüben, endlich im grössten Umfang durch s. g. Haus- arbeiter, welche das auswärtige Departement der. Manufakturen, Waarenmagazine und selbst der kleineren Meister bilden265). Die Masse des Arbeitsstoffs, Rohstoffe, Halbfabrikate u. s. w. liefert die grosse In- dustrie, die Masse des wohlfeilen Menschenmaterials (taillable a merci et misericorde) die durch grosse Industrie und Agrikultur "Freigesetzten". Die Manufakturen dieser Sphäre verdankten ihren Ursprung hauptsächlich dem Bedürfniss des Kapitalisten eine jeder Bewegung der Nachfrage ent- sprechende schlagfertige Armee unter der Hand zu haben266). Diese
265) Die englische millinery und das dressmaking werden meist in den Bau- lichkeiten der Anwender, theils durch dort wohnhafte und engagirte Arbeiterinnen, theils durch auswärts wohnende Taglöhnerinnen betrieben.
266) Kommissär White besuchte eine Manufaktur für Militärkleider, die 1000 bis 1200 Personen, fast alle weiblichen Geschlechts, beschäftigte, eine Schuhmanu- faktur mit 1300 Personen, wovon beinahe die Hälfte Kinder und junge Personen u. s. w. ("Child. Empl. Comm. II. Rep.", p. XVII, n. 319.)
bändern u. s. w. Das in England und Wales in diesen Industrieen be- schäftigte weibliche Personal betrug 1861: 586,298, wovon minde- stens 115,242 unter 20, 16,650 unter 15 Jahren. Zahl dieser Ar- beiterinnen im Vereinigten Königreich (1861): 750,334. Die Zahl der gleichzeitig in Hut-, Schuh-, Handschuhmacherei und Schneiderei beschäf- tigten männlichen Arbeiter in England und Wales: 437,969, wovon 14,964 unter 15 Jahren, 89,285 fünfzehn- bis zwanzigjährig, 333,117 über 20 Jahren. Es fehlen in dieser Angabe viele hierher gehörige kleinere Zweige. Nehmen wir aber die Zahlen, wie sie stehn, so ergiebt sich für England und Wales allein, nach dem Census von 1861, eine Summe von 1,024,277 Personen, also ungefähr so viel wie Ackerbau und Viehzucht absorbiren. Man fängt an zu verstehn, wozu die Maschinerie so ungeheure Produktenmassen hervorzaubern und so ungeheure Arbeiter- massen „freisetzen“ hilft.
Die Produktion des „Wearing Apparel“ wird betrieben durch Ma- nufakturen, welche in ihrem Innern nur die Theilung der Arbeit repro- ducirten, deren membra disjecta sie fertig vorfanden, durch kleinere Handwerksmeister, die aber nicht wie früher für individuelle Kon- sumenten, sondern für Manufakturen und Waarenmagazine arbeiten, so dass oft ganze Städte und Landstriche solche Zweige wie Schusterei u. s. w. als Specialität ausüben, endlich im grössten Umfang durch s. g. Haus- arbeiter, welche das auswärtige Departement der. Manufakturen, Waarenmagazine und selbst der kleineren Meister bilden265). Die Masse des Arbeitsstoffs, Rohstoffe, Halbfabrikate u. s. w. liefert die grosse In- dustrie, die Masse des wohlfeilen Menschenmaterials (taillable à merci et misericorde) die durch grosse Industrie und Agrikultur „Freigesetzten“. Die Manufakturen dieser Sphäre verdankten ihren Ursprung hauptsächlich dem Bedürfniss des Kapitalisten eine jeder Bewegung der Nachfrage ent- sprechende schlagfertige Armee unter der Hand zu haben266). Diese
265) Die englische millinery und das dressmaking werden meist in den Bau- lichkeiten der Anwender, theils durch dort wohnhafte und engagirte Arbeiterinnen, theils durch auswärts wohnende Taglöhnerinnen betrieben.
266) Kommissär White besuchte eine Manufaktur für Militärkleider, die 1000 bis 1200 Personen, fast alle weiblichen Geschlechts, beschäftigte, eine Schuhmanu- faktur mit 1300 Personen, wovon beinahe die Hälfte Kinder und junge Personen u. s. w. („Child. Empl. Comm. II. Rep.“, p. XVII, n. 319.)
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beiterinnen im Vereinigten Königreich (1861): 750,334. Die Zahl der
gleichzeitig in Hut-, Schuh-, Handschuhmacherei und Schneiderei beschäf-
tigten männlichen Arbeiter in England und Wales: 437,969, wovon
14,964 unter 15 Jahren, 89,285 fünfzehn- bis zwanzigjährig, 333,117
über 20 Jahren. Es fehlen in dieser Angabe viele hierher gehörige
kleinere Zweige. Nehmen wir aber die Zahlen, wie sie stehn, so ergiebt
sich für England und Wales allein, nach dem Census von 1861, eine
Summe von 1,024,277 Personen, also ungefähr so viel wie Ackerbau und
Viehzucht absorbiren. Man fängt an zu verstehn, wozu die Maschinerie
so ungeheure Produktenmassen hervorzaubern und so ungeheure Arbeiter-
massen „freisetzen“ hilft.
Die Produktion des „Wearing Apparel“ wird betrieben durch Ma-
nufakturen, welche in ihrem Innern nur die Theilung der Arbeit repro-
ducirten, deren membra disjecta sie fertig vorfanden, durch kleinere
Handwerksmeister, die aber nicht wie früher für individuelle Kon-
sumenten, sondern für Manufakturen und Waarenmagazine arbeiten, so
dass oft ganze Städte und Landstriche solche Zweige wie Schusterei u. s. w.
als Specialität ausüben, endlich im grössten Umfang durch s. g. Haus-
arbeiter, welche das auswärtige Departement der. Manufakturen,
Waarenmagazine und selbst der kleineren Meister bilden 265). Die Masse
des Arbeitsstoffs, Rohstoffe, Halbfabrikate u. s. w. liefert die grosse In-
dustrie, die Masse des wohlfeilen Menschenmaterials (taillable à merci et
misericorde) die durch grosse Industrie und Agrikultur „Freigesetzten“.
Die Manufakturen dieser Sphäre verdankten ihren Ursprung hauptsächlich
dem Bedürfniss des Kapitalisten eine jeder Bewegung der Nachfrage ent-
sprechende schlagfertige Armee unter der Hand zu haben 266). Diese
265) Die englische millinery und das dressmaking werden meist in den Bau-
lichkeiten der Anwender, theils durch dort wohnhafte und engagirte Arbeiterinnen,
theils durch auswärts wohnende Taglöhnerinnen betrieben.
266) Kommissär White besuchte eine Manufaktur für Militärkleider, die 1000
bis 1200 Personen, fast alle weiblichen Geschlechts, beschäftigte, eine Schuhmanu-
faktur mit 1300 Personen, wovon beinahe die Hälfte Kinder und junge Personen
u. s. w. („Child. Empl. Comm. II. Rep.“, p. XVII, n. 319.)
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 462. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/481>, abgerufen am 26.11.2024.
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