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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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1 Rock = 20 Ellen Leinwand.
u Kaffee = 20 Ellen Leinwand.
v Thee = 20 Ellen Leinwand.
x Eisen = 20 Ellen Leinwand.
y Weizen = 20 Ellen Leinwand.
u. s. w. = 20 Ellen Leinwand.

Der relative Werthausdruck der Waaren kehrt hier zurück
in seiner ursprünglichen Gestalt: 1 Rock = 20 Ellen Leinwand. Jedoch
ist diese einfache Gleichung jetzt weiter entwickelt. Ursprünglich ent-
hielt sie nur, dass der Rockwerth durch seinen Ausdruck in einer an-
dern
Waare eine vom Gebrauchswerth Rock oder dem Rock-
körper selbst unterschiedne
und unabhängige Form er-
hält. Jetzt stellt dieselbe Form den Rock auch allen andern Waaren
gegenüber als Werth dar und ist daher seine allgemein gültige Werth-
form. Nicht nur der Rock, sondern Kaffee, Eisen, Weizen, kurz alle
andern Waaren drücken ihren Werth jetzt im Material Leinwand
aus. Alle stellen sich so einander als dieselbe Materiatur
menschlicher Arbeit
dar. Sie sind nur noch quantitativ ver-
schieden, wesswegen 1 Rock, u Kaffee, x Eisen u. s. w., d. h. ver-
schiedne Quanta
dieser verschiednen Dinge = 20 Ellen Leinwand,
gleich demselben Quantum vergegenständlichter menschlicher Arbeit.
Durch ihren gemeinschaftlichen Werthausdruck im Material Leinwand
unterscheiden sich also alle Waaren als Tauschwerthe von ihren
eignen Gebrauchswerthen und beziehn sich zugleich auf einander
als Werthgrössen, setzen sich qualitativ gleich und verglei-
chen
sich quantitativ. Erst in diesem einheitlichen relativen
Werthausdruck erscheinen sie alle für einander als Werthe und erhält
ihr Werth daher erst seine entsprechende Erscheinungsform als
Tauschwerth
. Im Unterschied zur entfalteten Form des rela-
tiven Werths (Form II), die den Werth einer Waare im Umkreis aller
andern
Waaren darstellt, nennen wir diesen einheitlichen Werth-
ausdruck die allgemeine relative Werthform.

In der Form II: 20 Ellen Leinwand = 1 Rock oder = u Kaffee
oder = v Thee oder = x Eisen u. s. w., worin die Leinwand ihren
relativen Werthausdruck
entfaltet, bezieht sie sich auf jede einzelne
Waare, Rock, Kaffee u. s. w. als ein besondres Aequivalent und

1 Rock = 20 Ellen Leinwand.
u Kaffee = 20 Ellen Leinwand.
v Thee = 20 Ellen Leinwand.
x Eisen = 20 Ellen Leinwand.
y Weizen = 20 Ellen Leinwand.
u. s. w. = 20 Ellen Leinwand.

Der relative Werthausdruck der Waaren kehrt hier zurück
in seiner ursprünglichen Gestalt: 1 Rock = 20 Ellen Leinwand. Jedoch
ist diese einfache Gleichung jetzt weiter entwickelt. Ursprünglich ent-
hielt sie nur, dass der Rockwerth durch seinen Ausdruck in einer an-
dern
Waare eine vom Gebrauchswerth Rock oder dem Rock-
körper selbst unterschiedne
und unabhängige Form er-
hält. Jetzt stellt dieselbe Form den Rock auch allen andern Waaren
gegenüber als Werth dar und ist daher seine allgemein gültige Werth-
form. Nicht nur der Rock, sondern Kaffee, Eisen, Weizen, kurz alle
andern Waaren drücken ihren Werth jetzt im Material Leinwand
aus. Alle stellen sich so einander als dieselbe Materiatur
menschlicher Arbeit
dar. Sie sind nur noch quantitativ ver-
schieden, wesswegen 1 Rock, u Kaffee, x Eisen u. s. w., d. h. ver-
schiedne Quanta
dieser verschiednen Dinge = 20 Ellen Leinwand,
gleich demselben Quantum vergegenständlichter menschlicher Arbeit.
Durch ihren gemeinschaftlichen Werthausdruck im Material Leinwand
unterscheiden sich also alle Waaren als Tauschwerthe von ihren
eignen Gebrauchswerthen und beziehn sich zugleich auf einander
als Werthgrössen, setzen sich qualitativ gleich und verglei-
chen
sich quantitativ. Erst in diesem einheitlichen relativen
Werthausdruck erscheinen sie alle für einander als Werthe und erhält
ihr Werth daher erst seine entsprechende Erscheinungsform als
Tauschwerth
. Im Unterschied zur entfalteten Form des rela-
tiven Werths (Form II), die den Werth einer Waare im Umkreis aller
andern
Waaren darstellt, nennen wir diesen einheitlichen Werth-
ausdruck die allgemeine relative Werthform.

In der Form II: 20 Ellen Leinwand = 1 Rock oder = u Kaffee
oder = v Thee oder = x Eisen u. s. w., worin die Leinwand ihren
relativen Werthausdruck
entfaltet, bezieht sie sich auf jede einzelne
Waare, Rock, Kaffee u. s. w. als ein besondres Aequivalent und

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[26/0045] 1 Rock = 20 Ellen Leinwand. u Kaffee = 20 Ellen Leinwand. v Thee = 20 Ellen Leinwand. x Eisen = 20 Ellen Leinwand. y Weizen = 20 Ellen Leinwand. u. s. w. = 20 Ellen Leinwand. Der relative Werthausdruck der Waaren kehrt hier zurück in seiner ursprünglichen Gestalt: 1 Rock = 20 Ellen Leinwand. Jedoch ist diese einfache Gleichung jetzt weiter entwickelt. Ursprünglich ent- hielt sie nur, dass der Rockwerth durch seinen Ausdruck in einer an- dern Waare eine vom Gebrauchswerth Rock oder dem Rock- körper selbst unterschiedne und unabhängige Form er- hält. Jetzt stellt dieselbe Form den Rock auch allen andern Waaren gegenüber als Werth dar und ist daher seine allgemein gültige Werth- form. Nicht nur der Rock, sondern Kaffee, Eisen, Weizen, kurz alle andern Waaren drücken ihren Werth jetzt im Material Leinwand aus. Alle stellen sich so einander als dieselbe Materiatur menschlicher Arbeit dar. Sie sind nur noch quantitativ ver- schieden, wesswegen 1 Rock, u Kaffee, x Eisen u. s. w., d. h. ver- schiedne Quanta dieser verschiednen Dinge = 20 Ellen Leinwand, gleich demselben Quantum vergegenständlichter menschlicher Arbeit. Durch ihren gemeinschaftlichen Werthausdruck im Material Leinwand unterscheiden sich also alle Waaren als Tauschwerthe von ihren eignen Gebrauchswerthen und beziehn sich zugleich auf einander als Werthgrössen, setzen sich qualitativ gleich und verglei- chen sich quantitativ. Erst in diesem einheitlichen relativen Werthausdruck erscheinen sie alle für einander als Werthe und erhält ihr Werth daher erst seine entsprechende Erscheinungsform als Tauschwerth. Im Unterschied zur entfalteten Form des rela- tiven Werths (Form II), die den Werth einer Waare im Umkreis aller andern Waaren darstellt, nennen wir diesen einheitlichen Werth- ausdruck die allgemeine relative Werthform. In der Form II: 20 Ellen Leinwand = 1 Rock oder = u Kaffee oder = v Thee oder = x Eisen u. s. w., worin die Leinwand ihren relativen Werthausdruck entfaltet, bezieht sie sich auf jede einzelne Waare, Rock, Kaffee u. s. w. als ein besondres Aequivalent und

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/45>, abgerufen am 29.03.2024.