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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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Die zweite Art der Manufaktur, ihre vollendete Form, producirt
Machwerke, die zusammenhängende Entwicklungsphasen, eine Reihenfolge
von Stufenprozessen durchlaufen, wie z. B. der Draht in der Nähnadel-
manufaktur die Hände von 72 und selbst 92 spezifischen Theilarbeitern
durchläuft.

Soweit solche Manufaktur ursprünglich zerstreute Handwerke kom-
binirt, vermindert sie die räumliche Trennung zwischen den beson-
dern Produktionsphasen des Machwerks. Die Zeit seines Uebergangs aus
einem Stadium in das andre wird verkürzt, ebenso die Arbeit, welche diese
Uebergänge vermittelt34). Im Vergleich zum Handwerk wird so Produk-
tivkraft gewonnen, und zwar entspringt dieser Gewinn aus dem allge-
meinen cooperativen Charakter
der Manufaktur. Andrerseits
bedingt ihr eigenthümliches Prinzip der Theilung der Arbeit eine Iso-
lirung
der verschiednen Produktionsphasen, die als eben so viele hand-
werksmässige Theilarbeiten gegen einander verselbstständigt sind. Die
Herstellung und Erhaltung des Zusammenhangs zwischen den isolirten
Funktionen ernöthigt beständigen Transport des Machwerks aus einer
Hand in die andre und aus einem Prozess in den andern. Vom Stand-
punkt der grossen Industrie tritt diess als eine charakteristische,
kostspielige und dem Prinzip der Manufaktur immanente Beschränkt-
heit hervor35).

Betrachtet man ein bestimmtes Quantum Rohmaterial, z. B. von
Lumpen in der Papiermanufaktur oder von Draht in der Nadelmanufak-
tur, so durchläuft es in den Händen der verschiednen Theilarbeiter eine
zeitliche Stufenfolge von Produktionsphasen bis zu seiner Schlussgestalt.
Betrachtet man dagegen die Werkstatt als einen Gesammtmechanismus,
so befindet sich das Rohmaterial gleichzeitig in allen seinen Produk-
tionsphasen auf einmal. Mit einem Theil seiner vielen instrumentbewaff-
neten Hände zieht der aus den Detailarbeitern kombinirte Gesammtarbeiter

34) "In so close a cohabitation of the People, the carriage must needs be
less." ("The Advantages of the East India Trade", p. 166.)
35) "The isolation of the different stages of manufacture consequent upon
the employment of manual labour adds immensely to the cost of production, the
loss mainly arising from the mere removals from one process to another." ("The
Industry of Nations. Lond
. 1855", Part II, p. 200.)

Die zweite Art der Manufaktur, ihre vollendete Form, producirt
Machwerke, die zusammenhängende Entwicklungsphasen, eine Reihenfolge
von Stufenprozessen durchlaufen, wie z. B. der Draht in der Nähnadel-
manufaktur die Hände von 72 und selbst 92 spezifischen Theilarbeitern
durchläuft.

Soweit solche Manufaktur ursprünglich zerstreute Handwerke kom-
binirt, vermindert sie die räumliche Trennung zwischen den beson-
dern Produktionsphasen des Machwerks. Die Zeit seines Uebergangs aus
einem Stadium in das andre wird verkürzt, ebenso die Arbeit, welche diese
Uebergänge vermittelt34). Im Vergleich zum Handwerk wird so Produk-
tivkraft gewonnen, und zwar entspringt dieser Gewinn aus dem allge-
meinen cooperativen Charakter
der Manufaktur. Andrerseits
bedingt ihr eigenthümliches Prinzip der Theilung der Arbeit eine Iso-
lirung
der verschiednen Produktionsphasen, die als eben so viele hand-
werksmässige Theilarbeiten gegen einander verselbstständigt sind. Die
Herstellung und Erhaltung des Zusammenhangs zwischen den isolirten
Funktionen ernöthigt beständigen Transport des Machwerks aus einer
Hand in die andre und aus einem Prozess in den andern. Vom Stand-
punkt der grossen Industrie tritt diess als eine charakteristische,
kostspielige und dem Prinzip der Manufaktur immanente Beschränkt-
heit hervor35).

Betrachtet man ein bestimmtes Quantum Rohmaterial, z. B. von
Lumpen in der Papiermanufaktur oder von Draht in der Nadelmanufak-
tur, so durchläuft es in den Händen der verschiednen Theilarbeiter eine
zeitliche Stufenfolge von Produktionsphasen bis zu seiner Schlussgestalt.
Betrachtet man dagegen die Werkstatt als einen Gesammtmechanismus,
so befindet sich das Rohmaterial gleichzeitig in allen seinen Produk-
tionsphasen auf einmal. Mit einem Theil seiner vielen instrumentbewaff-
neten Hände zieht der aus den Detailarbeitern kombinirte Gesammtarbeiter

34) „In so close a cohabitation of the People, the carriage must needs be
less.“ („The Advantages of the East India Trade“, p. 166.)
35) „The isolation of the different stages of manufacture consequent upon
the employment of manual labour adds immensely to the cost of production, the
loss mainly arising from the mere removals from one process to another.“ („The
Industry of Nations. Lond
. 1855“, Part II, p. 200.)
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[327/0346] Die zweite Art der Manufaktur, ihre vollendete Form, producirt Machwerke, die zusammenhängende Entwicklungsphasen, eine Reihenfolge von Stufenprozessen durchlaufen, wie z. B. der Draht in der Nähnadel- manufaktur die Hände von 72 und selbst 92 spezifischen Theilarbeitern durchläuft. Soweit solche Manufaktur ursprünglich zerstreute Handwerke kom- binirt, vermindert sie die räumliche Trennung zwischen den beson- dern Produktionsphasen des Machwerks. Die Zeit seines Uebergangs aus einem Stadium in das andre wird verkürzt, ebenso die Arbeit, welche diese Uebergänge vermittelt 34). Im Vergleich zum Handwerk wird so Produk- tivkraft gewonnen, und zwar entspringt dieser Gewinn aus dem allge- meinen cooperativen Charakter der Manufaktur. Andrerseits bedingt ihr eigenthümliches Prinzip der Theilung der Arbeit eine Iso- lirung der verschiednen Produktionsphasen, die als eben so viele hand- werksmässige Theilarbeiten gegen einander verselbstständigt sind. Die Herstellung und Erhaltung des Zusammenhangs zwischen den isolirten Funktionen ernöthigt beständigen Transport des Machwerks aus einer Hand in die andre und aus einem Prozess in den andern. Vom Stand- punkt der grossen Industrie tritt diess als eine charakteristische, kostspielige und dem Prinzip der Manufaktur immanente Beschränkt- heit hervor 35). Betrachtet man ein bestimmtes Quantum Rohmaterial, z. B. von Lumpen in der Papiermanufaktur oder von Draht in der Nadelmanufak- tur, so durchläuft es in den Händen der verschiednen Theilarbeiter eine zeitliche Stufenfolge von Produktionsphasen bis zu seiner Schlussgestalt. Betrachtet man dagegen die Werkstatt als einen Gesammtmechanismus, so befindet sich das Rohmaterial gleichzeitig in allen seinen Produk- tionsphasen auf einmal. Mit einem Theil seiner vielen instrumentbewaff- neten Hände zieht der aus den Detailarbeitern kombinirte Gesammtarbeiter 34) „In so close a cohabitation of the People, the carriage must needs be less.“ („The Advantages of the East India Trade“, p. 166.) 35) „The isolation of the different stages of manufacture consequent upon the employment of manual labour adds immensely to the cost of production, the loss mainly arising from the mere removals from one process to another.“ („The Industry of Nations. Lond. 1855“, Part II, p. 200.)

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/346>, abgerufen am 23.11.2024.