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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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Das erste "Statute of Labourers" (23 Eduard III. 1349) fand
seinen unmittelbaren Vorwand (nicht seine Ursache, denn die Gesetz-
gebung dieser Art dauert Jahrhunderte fort ohne den Vorwand) in der grossen
Pest, welche die Bevölkerung dezimirte, so dass, wie ein Tory Schriftsteller
sagt, "die Schwierigkeit Arbeiter zu raisonablen Preisen (d. h. zu
Preisen, die ihren Anwendern ein raisonables Quantum Mehrarbeit liessen)
an die Arbeit zu setzen, in der That unerträglich wurde117)". Raisonable
Arbeitslöhne wurden daher zwangsgesetzlich diktirt, ebenso wie die Grenze
des Arbeitstags. Der letztere Punkt, der uns hier allein interessirt, ist
wiederholt in dem Statut von 1496 (unter Henry VIII). Der Arbeitstag
für alle Handwerker (artificers) und Ackerbauarbeiter vom
März bis September sollte damals, was jedoch nie durchgesetzt wurde,
dauern von 5 Uhr Morgens bis zwischen 7 und 8 Uhr Abends, aber die
Stunden für Mahlzeiten betragen 1 Stunde für Frühstück, 11/2 Stunden für
Mittagsessen, und 1/2 Stunde für Vieruhrenbrod, also grade doppelt so
viel
als nach dem jetzt gültigen Fabrikakt118). Im Winter sollte ge-

within this state." "State of New Jersey. An act to limit the hours
of labour
etc., 61 und 2. (Gesetz vom 11. März 1855.) "No minor who
has attained the age of 12 years, and is under the age of 15 years, shall be em-
ployed in any manufacturing establishment more than 11 hours in any one day,
nor before 5 o'clock in the morning, nor after 71/2 in the evening."
"Revised Statutes of the State of Rhode Island etc. ch. 39, §. 23,
1st July 1857."
117) "Sophisms of Free Trade. 7th edit. Lond. 1850", p. 205.
Derselbe Tory giebt übrigens zu: "Parlamentsakte, die die Arbeitslöhne gegen
die Arbeiter zu Gunsten der Arbeitsanwender regulirten, währten für die lange
Periode von 464 Jahren. Die Bevölkerung wuchs. Diese Gesetze wurden nun
überflüssig und lästig." (l. c. p. 206.)
118) J. Wade bemerkt mit Recht in Bezug auf diess Statut: "Aus dem Statut
von 1496 geht hervor, dass die Nahrung als Aequivalent für 1/3 des Einkommens
eines Handwerkers und 2/3 des Einkommens eines Agrikulturarbeiters galt, und
diess zeigt eine grössere Stufe von Unabhängigkeit unter den Arbeitern an als jetzt
vorherrscht, wo die Nahrung der Arbeiter in Agrikultur und Manufaktur ein viel
höheres Verhältniss zu ihren Löhnen bildet." (J. Wade l. c. p. 24, 25 u. 577.)
Die Meinung als sei diese Differenz etwa der Differenz im Preisverhältniss zwischen
Nahrungsmitteln und Kleidungsstücken, jetzt und damals, geschuldet, widerlegt
der oberflächlichste Blick auf: "Chronicon Pretiosum etc. By Bishop
Fletwood
. 1st edit. London 1707. 2nd edit. London 1745."

Das erste „Statute of Labourers“ (23 Eduard III. 1349) fand
seinen unmittelbaren Vorwand (nicht seine Ursache, denn die Gesetz-
gebung dieser Art dauert Jahrhunderte fort ohne den Vorwand) in der grossen
Pest, welche die Bevölkerung dezimirte, so dass, wie ein Tory Schriftsteller
sagt, „die Schwierigkeit Arbeiter zu raisonablen Preisen (d. h. zu
Preisen, die ihren Anwendern ein raisonables Quantum Mehrarbeit liessen)
an die Arbeit zu setzen, in der That unerträglich wurde117)“. Raisonable
Arbeitslöhne wurden daher zwangsgesetzlich diktirt, ebenso wie die Grenze
des Arbeitstags. Der letztere Punkt, der uns hier allein interessirt, ist
wiederholt in dem Statut von 1496 (unter Henry VIII). Der Arbeitstag
für alle Handwerker (artificers) und Ackerbauarbeiter vom
März bis September sollte damals, was jedoch nie durchgesetzt wurde,
dauern von 5 Uhr Morgens bis zwischen 7 und 8 Uhr Abends, aber die
Stunden für Mahlzeiten betragen 1 Stunde für Frühstück, 1½ Stunden für
Mittagsessen, und ½ Stunde für Vieruhrenbrod, also grade doppelt so
viel
als nach dem jetzt gültigen Fabrikakt118). Im Winter sollte ge-

within this state.“ „State of New Jersey. An act to limit the hours
of labour
etc., 61 und 2. (Gesetz vom 11. März 1855.) „No minor who
has attained the age of 12 years, and is under the age of 15 years, shall be em-
ployed in any manufacturing establishment more than 11 hours in any one day,
nor before 5 o’clock in the morning, nor after 7½ in the evening.“
Revised Statutes of the State of Rhode Island etc. ch. 39, §. 23,
1st July 1857.“
117)Sophisms of Free Trade. 7th edit. Lond. 1850“, p. 205.
Derselbe Tory giebt übrigens zu: „Parlamentsakte, die die Arbeitslöhne gegen
die Arbeiter zu Gunsten der Arbeitsanwender regulirten, währten für die lange
Periode von 464 Jahren. Die Bevölkerung wuchs. Diese Gesetze wurden nun
überflüssig und lästig.“ (l. c. p. 206.)
118) J. Wade bemerkt mit Recht in Bezug auf diess Statut: „Aus dem Statut
von 1496 geht hervor, dass die Nahrung als Aequivalent für ⅓ des Einkommens
eines Handwerkers und ⅔ des Einkommens eines Agrikulturarbeiters galt, und
diess zeigt eine grössere Stufe von Unabhängigkeit unter den Arbeitern an als jetzt
vorherrscht, wo die Nahrung der Arbeiter in Agrikultur und Manufaktur ein viel
höheres Verhältniss zu ihren Löhnen bildet.“ (J. Wade l. c. p. 24, 25 u. 577.)
Die Meinung als sei diese Differenz etwa der Differenz im Preisverhältniss zwischen
Nahrungsmitteln und Kleidungsstücken, jetzt und damals, geschuldet, widerlegt
der oberflächlichste Blick auf: „Chronicon Pretiosum etc. By Bishop
Fletwood
. 1st edit. London 1707. 2nd edit. London 1745.“
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[245/0264] Das erste „Statute of Labourers“ (23 Eduard III. 1349) fand seinen unmittelbaren Vorwand (nicht seine Ursache, denn die Gesetz- gebung dieser Art dauert Jahrhunderte fort ohne den Vorwand) in der grossen Pest, welche die Bevölkerung dezimirte, so dass, wie ein Tory Schriftsteller sagt, „die Schwierigkeit Arbeiter zu raisonablen Preisen (d. h. zu Preisen, die ihren Anwendern ein raisonables Quantum Mehrarbeit liessen) an die Arbeit zu setzen, in der That unerträglich wurde 117)“. Raisonable Arbeitslöhne wurden daher zwangsgesetzlich diktirt, ebenso wie die Grenze des Arbeitstags. Der letztere Punkt, der uns hier allein interessirt, ist wiederholt in dem Statut von 1496 (unter Henry VIII). Der Arbeitstag für alle Handwerker (artificers) und Ackerbauarbeiter vom März bis September sollte damals, was jedoch nie durchgesetzt wurde, dauern von 5 Uhr Morgens bis zwischen 7 und 8 Uhr Abends, aber die Stunden für Mahlzeiten betragen 1 Stunde für Frühstück, 1½ Stunden für Mittagsessen, und ½ Stunde für Vieruhrenbrod, also grade doppelt so viel als nach dem jetzt gültigen Fabrikakt 118). Im Winter sollte ge- 116) 117) „Sophisms of Free Trade. 7th edit. Lond. 1850“, p. 205. Derselbe Tory giebt übrigens zu: „Parlamentsakte, die die Arbeitslöhne gegen die Arbeiter zu Gunsten der Arbeitsanwender regulirten, währten für die lange Periode von 464 Jahren. Die Bevölkerung wuchs. Diese Gesetze wurden nun überflüssig und lästig.“ (l. c. p. 206.) 118) J. Wade bemerkt mit Recht in Bezug auf diess Statut: „Aus dem Statut von 1496 geht hervor, dass die Nahrung als Aequivalent für ⅓ des Einkommens eines Handwerkers und ⅔ des Einkommens eines Agrikulturarbeiters galt, und diess zeigt eine grössere Stufe von Unabhängigkeit unter den Arbeitern an als jetzt vorherrscht, wo die Nahrung der Arbeiter in Agrikultur und Manufaktur ein viel höheres Verhältniss zu ihren Löhnen bildet.“ (J. Wade l. c. p. 24, 25 u. 577.) Die Meinung als sei diese Differenz etwa der Differenz im Preisverhältniss zwischen Nahrungsmitteln und Kleidungsstücken, jetzt und damals, geschuldet, widerlegt der oberflächlichste Blick auf: „Chronicon Pretiosum etc. By Bishop Fletwood. 1st edit. London 1707. 2nd edit. London 1745.“ 116) within this state.“ „State of New Jersey. An act to limit the hours of labour etc., 61 und 2. (Gesetz vom 11. März 1855.) „No minor who has attained the age of 12 years, and is under the age of 15 years, shall be em- ployed in any manufacturing establishment more than 11 hours in any one day, nor before 5 o’clock in the morning, nor after 7½ in the evening.“ „Revised Statutes of the State of Rhode Island etc. ch. 39, §. 23, 1st July 1857.“

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/264>, abgerufen am 25.11.2024.