Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.sich hier also, dass ein Faktor des Arbeitsprozesses, ein Pro- Andrerseits kann umgekehrt ein Produktionsmittel ganz in den Ver- 21) Es handelt sich hier nicht um Reparaturarbeiten der Arbeits-
mittel, Maschinen, Baulichkeiten u. s. w. Eine Maschine, die reparirt wird, funktionirt nicht als Arbeitsmittel, sondern als Arbeitsmaterial. Es wird nicht mit ihr gearbeitet, sondern sie selbst wird bearbeitet, um ihren Ge- brauchswerth zu flicken. Solche Reparaturarbeiten kann man für unsern Zweck immer eingeschlossen denken in die zur Produktion des Arbeitsmittels erheischte Arbeit. Im Text handelt es sich um den Verschleiss, den kein Doktor kuriren kann und der allmählig den Tod herbeiführt, um "that kind of wear which cannot be repaired from time to time, and which, in the case of a knife, would ultimately reduce it to a state in which the cutler would say of it, it is not worth a new blade." Man hat im Text gesehn, dass eine Maschine z. B. ganz in jeden einzelnen Arbeitsprozess, aber nur stückweise in den gleichzeitigen Ver- werthungsprozess eingeht. Danach zu beurtheilen die folgende Begriffsverwechs- lung: "Mr. Ricardo speaks of the portion of the labour of the engineer in making stocking machines" als z. B. enthalten in dem Werth von ein paar Strümpfen. "Yet the total labour that produced each single pair of stockings ... includes the whole labour of the engineer, not a portion; for one machine makes many pairs, and none of those pairs could have been done without any part of the machine." (Observations on certain verbal disputes in Pol. Econ., particularly relating to Value, and to demand and supply. London 1821, p. 54.) Der Verfasser, ein un- gemein selbstgefälliger "wiseacre", hat mit seiner Konfusion und daher seiner Po- lemik nur so weit Recht, als weder Ricardo noch irgend ein andrer Oekonom, vor oder nach ihm, die beiden Seiten der Arbeit genau geschieden, daher noch weniger ihre verschiedne Wirkung auf die Werthbildung analysirt hat. sich hier also, dass ein Faktor des Arbeitsprozesses, ein Pro- Andrerseits kann umgekehrt ein Produktionsmittel ganz in den Ver- 21) Es handelt sich hier nicht um Reparaturarbeiten der Arbeits-
mittel, Maschinen, Baulichkeiten u. s. w. Eine Maschine, die reparirt wird, funktionirt nicht als Arbeitsmittel, sondern als Arbeitsmaterial. Es wird nicht mit ihr gearbeitet, sondern sie selbst wird bearbeitet, um ihren Ge- brauchswerth zu flicken. Solche Reparaturarbeiten kann man für unsern Zweck immer eingeschlossen denken in die zur Produktion des Arbeitsmittels erheischte Arbeit. Im Text handelt es sich um den Verschleiss, den kein Doktor kuriren kann und der allmählig den Tod herbeiführt, um „that kind of wear which cannot be repaired from time to time, and which, in the case of a knife, would ultimately reduce it to a state in which the cutler would say of it, it is not worth a new blade.“ Man hat im Text gesehn, dass eine Maschine z. B. ganz in jeden einzelnen Arbeitsprozess, aber nur stückweise in den gleichzeitigen Ver- werthungsprozess eingeht. Danach zu beurtheilen die folgende Begriffsverwechs- lung: „Mr. Ricardo speaks of the portion of the labour of the engineer in making stocking machines“ als z. B. enthalten in dem Werth von ein paar Strümpfen. „Yet the total labour that produced each single pair of stockings … includes the whole labour of the engineer, not a portion; for one machine makes many pairs, and none of those pairs could have been done without any part of the machine.“ (Observations on certain verbal disputes in Pol. Econ., particularly relating to Value, and to demand and supply. London 1821, p. 54.) Der Verfasser, ein un- gemein selbstgefälliger „wiseacre“, hat mit seiner Konfusion und daher seiner Po- lemik nur so weit Recht, als weder Ricardo noch irgend ein andrer Oekonom, vor oder nach ihm, die beiden Seiten der Arbeit genau geschieden, daher noch weniger ihre verschiedne Wirkung auf die Werthbildung analysirt hat. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0190" n="171"/> sich hier also, dass ein <hi rendition="#g">Faktor des Arbeitsprozesses</hi>, ein Pro-<lb/> duktionsmittel, <hi rendition="#g">ganz in den Arbeitsprozess</hi>, aber <hi rendition="#g">nur stück-<lb/> weis in den Verwerthungsprozess eingeht</hi>. 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Im Text handelt es sich um den <hi rendition="#g">Verschleiss</hi>, den kein Doktor<lb/> kuriren kann und der allmählig den Tod herbeiführt, um „that kind of wear which<lb/> cannot be repaired from time to time, and which, in the case of a knife, would<lb/> ultimately reduce it to a state in which the cutler would say of it, it is not worth<lb/> a new blade.“ Man hat im Text gesehn, dass eine Maschine z. B. <hi rendition="#g">ganz</hi> in jeden<lb/> einzelnen Arbeitsprozess, aber nur stückweise in den <hi rendition="#g">gleichzeitigen</hi> Ver-<lb/> werthungsprozess eingeht. Danach zu beurtheilen die folgende Begriffsverwechs-<lb/> lung: „Mr. Ricardo speaks of the portion of the labour of the engineer in making<lb/> stocking machines“ als z. 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sich hier also, dass ein Faktor des Arbeitsprozesses, ein Pro-
duktionsmittel, ganz in den Arbeitsprozess, aber nur stück-
weis in den Verwerthungsprozess eingeht. Der Unterschied
von Arbeitsprozess und Verwerthungsprozess reflektirt sich hier an den
gegenständlichen Faktoren, indem dasselbe Produktionsmittel
als Element des Arbeitsprozesses ganz und als Element der
Werthbildung nur stückweis in demselben Produktionsprozess
zählt 21).
Andrerseits kann umgekehrt ein Produktionsmittel ganz in den Ver-
werthungsprozess eingehn, obgleich nur stückweis in den Arbeitsprozess.
Nimm an, beim Verspinnen der Baumwolle fielen täglich auf 115 Pfund
15 Pfunde ab, die kein Garn, sondern nur devil’s dust bilden. Dennoch,
wenn dieser Abfall von 15 % normal, von der Durchschnitts-Verarbeitung
21) Es handelt sich hier nicht um Reparaturarbeiten der Arbeits-
mittel, Maschinen, Baulichkeiten u. s. w. Eine Maschine, die reparirt wird,
funktionirt nicht als Arbeitsmittel, sondern als Arbeitsmaterial. Es
wird nicht mit ihr gearbeitet, sondern sie selbst wird bearbeitet, um ihren Ge-
brauchswerth zu flicken. Solche Reparaturarbeiten kann man für unsern Zweck
immer eingeschlossen denken in die zur Produktion des Arbeitsmittels erheischte
Arbeit. Im Text handelt es sich um den Verschleiss, den kein Doktor
kuriren kann und der allmählig den Tod herbeiführt, um „that kind of wear which
cannot be repaired from time to time, and which, in the case of a knife, would
ultimately reduce it to a state in which the cutler would say of it, it is not worth
a new blade.“ Man hat im Text gesehn, dass eine Maschine z. B. ganz in jeden
einzelnen Arbeitsprozess, aber nur stückweise in den gleichzeitigen Ver-
werthungsprozess eingeht. Danach zu beurtheilen die folgende Begriffsverwechs-
lung: „Mr. Ricardo speaks of the portion of the labour of the engineer in making
stocking machines“ als z. B. enthalten in dem Werth von ein paar Strümpfen.
„Yet the total labour that produced each single pair of stockings …
includes the whole labour of the engineer, not a portion; for one
machine makes many pairs, and none of those pairs could have been done
without any part of the machine.“ (Observations on certain verbal
disputes in Pol. Econ., particularly relating to Value, and
to demand and supply. London 1821, p. 54.) Der Verfasser, ein un-
gemein selbstgefälliger „wiseacre“, hat mit seiner Konfusion und daher seiner Po-
lemik nur so weit Recht, als weder Ricardo noch irgend ein andrer Oekonom, vor
oder nach ihm, die beiden Seiten der Arbeit genau geschieden,
daher noch weniger ihre verschiedne Wirkung auf die Werthbildung analysirt hat.
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