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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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Indem die produktive Arbeit Produktionsmittel in Bildungselemente
eines neuen Produkts verwandelt, geht mit deren Tauschwerth eine Seelen-
wanderung vor. Er geht aus dem verzehrten Leib in den neu gestalteten
Leib über. Aber diese Seelenwanderung ereignet sich gleichsam hinter
dem Rücken der wirklichen Arbeit. Der Arbeiter kann neue Arbeit
nicht zusetzen
, also nicht neuen Werth schaffen, ohne alte Werthe
zu erhalten
, denn er muss die Arbeit immer in bestimmter nützlicher
Form zusetzen, und er kann sie nicht in nützlicher Form zusetzen, ohne
Produkte zu Produktionsmitteln eines neuen Produkts zu machen, und da-
durch ihren Werth auf das neue Produkt zu übertragen. Es ist also eine
Naturgabe der sich bethätigenden Arbeitskraft, der lebendigen Arbeit,
Werth zu erhalten, indem sie Werth zusetzt, eine Natur-
gabe, die dem Arbeiter nichts kostet, aber dem Kapitalisten viel ein-
bringt, die Erhaltung des vorhandnen Kapitalwerths22a).

ableiten will, welche die Produktionsmittel, Erde, Instrumente, Leder u. s. w.
durch ihre Gebrauchswerthe im Arbeitsprozesse leisten. Herr Wilhelm
Roscher
, der es nicht leicht lässt, artige apologetische Einfälle schwarz auf
weiss zu registriren, ruft aus: "Sehr richtig bemerkt J. B. Say, Traite,
t. I. ch. 4: "der durch eine Oelmühle nach Abzug aller Kosten hervorge-
brachte Werth sei doch etwas Neues, von der Arbeit, wodurch die Oelmühle
selbst geschaffen worden, wesentlich verschiedenes." (l. c. p. 82 Note.) Sehr
richtig
! Das von der Oelmühle hervorgebrachte "Oel" ist etwas sehr Ver-
schiednes von der Arbeit, welche der Bau der Mühle kostet. Und unter
"Werth" versteht Herr Roscher solches Zeug wie "Oel", da "Oel"
Werth hat, "in der Natur" aber sich Steinöl vorfindet, wenn auch relativ nicht
"sehr viel", worauf wohl seine andre Bemerkung abzielt: "Tauschwerthe
bringt sie (die Natur!) fast gar nicht hervor." Es geht der Roscher'schen Natur
mit dem Tauschwerth, wie der thörichten Jungfrau mit dem Kind, das nur "ganz
klein war." Derselbe "Gelehrte" ("savant serieux") bemerkt noch bei oben er-
wähnter Gelegenheit: "Die Schule Ricardo's pflegt auch das Kapital unter den
Begriff Arbeit zu subsumiren als "aufgesparte Arbeit." Diess ist ungeschickt
(!), weil (!) ja (!) der Kapital besitzer (!) doch (!) mehr (!) gethan hat als die
blosse (?!) Hervorbringung (??) und (??) Erhaltung desselben (wessel-
bigen?): eben (?!?) die Enthaltung vom eignen Genusse, wofür er z. B. (!!!)
Zinsen verlangt." (l. c.) Wie "geschickt"! diese "anatomisch-phy-
siologische Methode
" der politischen Oekonomie, die aus blossem "Ver-
langen
" ja doch eben "Werth" entwickelt.
22a) "Of all the instruments of the farmer's trade, the labour of man ...
is that on which he is most to rely for the re-payment of his capital.

Indem die produktive Arbeit Produktionsmittel in Bildungselemente
eines neuen Produkts verwandelt, geht mit deren Tauschwerth eine Seelen-
wanderung vor. Er geht aus dem verzehrten Leib in den neu gestalteten
Leib über. Aber diese Seelenwanderung ereignet sich gleichsam hinter
dem Rücken der wirklichen Arbeit. Der Arbeiter kann neue Arbeit
nicht zusetzen
, also nicht neuen Werth schaffen, ohne alte Werthe
zu erhalten
, denn er muss die Arbeit immer in bestimmter nützlicher
Form zusetzen, und er kann sie nicht in nützlicher Form zusetzen, ohne
Produkte zu Produktionsmitteln eines neuen Produkts zu machen, und da-
durch ihren Werth auf das neue Produkt zu übertragen. Es ist also eine
Naturgabe der sich bethätigenden Arbeitskraft, der lebendigen Arbeit,
Werth zu erhalten, indem sie Werth zusetzt, eine Natur-
gabe, die dem Arbeiter nichts kostet, aber dem Kapitalisten viel ein-
bringt, die Erhaltung des vorhandnen Kapitalwerths22a).

ableiten will, welche die Produktionsmittel, Erde, Instrumente, Leder u. s. w.
durch ihre Gebrauchswerthe im Arbeitsprozesse leisten. Herr Wilhelm
Roscher
, der es nicht leicht lässt, artige apologetische Einfälle schwarz auf
weiss zu registriren, ruft aus: „Sehr richtig bemerkt J. B. Say, Traité,
t. I. ch. 4: „der durch eine Oelmühle nach Abzug aller Kosten hervorge-
brachte Werth sei doch etwas Neues, von der Arbeit, wodurch die Oelmühle
selbst geschaffen worden, wesentlich verschiedenes.“ (l. c. p. 82 Note.) Sehr
richtig
! Das von der Oelmühle hervorgebrachte „Oel“ ist etwas sehr Ver-
schiednes von der Arbeit, welche der Bau der Mühle kostet. Und unter
Werth“ versteht Herr Roscher solches Zeug wie „Oel“, da „Oel“
Werth hat, „in der Natur“ aber sich Steinöl vorfindet, wenn auch relativ nicht
„sehr viel“, worauf wohl seine andre Bemerkung abzielt: „Tauschwerthe
bringt sie (die Natur!) fast gar nicht hervor.“ Es geht der Roscher’schen Natur
mit dem Tauschwerth, wie der thörichten Jungfrau mit dem Kind, das nur „ganz
klein war.“ Derselbe „Gelehrte“ („savant sérieux“) bemerkt noch bei oben er-
wähnter Gelegenheit: „Die Schule Ricardo’s pflegt auch das Kapital unter den
Begriff Arbeit zu subsumiren als „aufgesparte Arbeit.“ Diess ist ungeschickt
(!), weil (!) ja (!) der Kapital besitzer (!) doch (!) mehr (!) gethan hat als die
blosse (?!) Hervorbringung (??) und (??) Erhaltung desselben (wessel-
bigen?): eben (?!?) die Enthaltung vom eignen Genusse, wofür er z. B. (!!!)
Zinsen verlangt.“ (l. c.) Wie „geschickt“! diese „anatomisch-phy-
siologische Methode
“ der politischen Oekonomie, die aus blossem „Ver-
langen
“ ja doch eben „Werth“ entwickelt.
22a) „Of all the instruments of the farmer’s trade, the labour of man
is that on which he is most to rely for the re-payment of his capital.
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[173/0192] Indem die produktive Arbeit Produktionsmittel in Bildungselemente eines neuen Produkts verwandelt, geht mit deren Tauschwerth eine Seelen- wanderung vor. Er geht aus dem verzehrten Leib in den neu gestalteten Leib über. Aber diese Seelenwanderung ereignet sich gleichsam hinter dem Rücken der wirklichen Arbeit. Der Arbeiter kann neue Arbeit nicht zusetzen, also nicht neuen Werth schaffen, ohne alte Werthe zu erhalten, denn er muss die Arbeit immer in bestimmter nützlicher Form zusetzen, und er kann sie nicht in nützlicher Form zusetzen, ohne Produkte zu Produktionsmitteln eines neuen Produkts zu machen, und da- durch ihren Werth auf das neue Produkt zu übertragen. Es ist also eine Naturgabe der sich bethätigenden Arbeitskraft, der lebendigen Arbeit, Werth zu erhalten, indem sie Werth zusetzt, eine Natur- gabe, die dem Arbeiter nichts kostet, aber dem Kapitalisten viel ein- bringt, die Erhaltung des vorhandnen Kapitalwerths 22a). 22) 22a) „Of all the instruments of the farmer’s trade, the labour of man … is that on which he is most to rely for the re-payment of his capital. 22) ableiten will, welche die Produktionsmittel, Erde, Instrumente, Leder u. s. w. durch ihre Gebrauchswerthe im Arbeitsprozesse leisten. Herr Wilhelm Roscher, der es nicht leicht lässt, artige apologetische Einfälle schwarz auf weiss zu registriren, ruft aus: „Sehr richtig bemerkt J. B. Say, Traité, t. I. ch. 4: „der durch eine Oelmühle nach Abzug aller Kosten hervorge- brachte Werth sei doch etwas Neues, von der Arbeit, wodurch die Oelmühle selbst geschaffen worden, wesentlich verschiedenes.“ (l. c. p. 82 Note.) Sehr richtig! Das von der Oelmühle hervorgebrachte „Oel“ ist etwas sehr Ver- schiednes von der Arbeit, welche der Bau der Mühle kostet. Und unter „Werth“ versteht Herr Roscher solches Zeug wie „Oel“, da „Oel“ Werth hat, „in der Natur“ aber sich Steinöl vorfindet, wenn auch relativ nicht „sehr viel“, worauf wohl seine andre Bemerkung abzielt: „Tauschwerthe bringt sie (die Natur!) fast gar nicht hervor.“ Es geht der Roscher’schen Natur mit dem Tauschwerth, wie der thörichten Jungfrau mit dem Kind, das nur „ganz klein war.“ Derselbe „Gelehrte“ („savant sérieux“) bemerkt noch bei oben er- wähnter Gelegenheit: „Die Schule Ricardo’s pflegt auch das Kapital unter den Begriff Arbeit zu subsumiren als „aufgesparte Arbeit.“ Diess ist ungeschickt (!), weil (!) ja (!) der Kapital besitzer (!) doch (!) mehr (!) gethan hat als die blosse (?!) Hervorbringung (??) und (??) Erhaltung desselben (wessel- bigen?): eben (?!?) die Enthaltung vom eignen Genusse, wofür er z. B. (!!!) Zinsen verlangt.“ (l. c.) Wie „geschickt“! diese „anatomisch-phy- siologische Methode“ der politischen Oekonomie, die aus blossem „Ver- langen“ ja doch eben „Werth“ entwickelt.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/192>, abgerufen am 24.11.2024.