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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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Andrerseits muss in jedem Werthbildungsprozess die höhere Arbeit
stets auf gesellschaftliche Durchschnittsarbeit reducirt werden, z. B. ein
Tag höherer Arbeit auf x Tage einfacher Arbeit19). Man erspart also
eine überflüssige Operation und vereinfacht die Analyse durch die Annahme,
dass der vom Kapital verwandte Arbeiter einfache gesellschaftliche Durch-
schnittsarbeit verrichtet.

2) Constantes Kapital und variables Kapital.

Die verschiedenen Faktoren des Arbeitsprozesses nehmen verschied-
nen Antheil an der Bildung des Produkten-Werths.

Der Arbeiter setzt dem Arbeitsgegenstand neuen Tauschwerth
zu durch Zusatz eines bestimmten Quantums von Arbeit, abge-
sehn vom bestimmten Inhalt, Zweck und technologischen Charakter seiner
Arbeit. Andrerseits finden wir die Werthe der verzehrten Produktions-
mittel wieder als Bestandtheile des Produkten-Werths, z. B.
die Werthe von Baumwolle und Spindel im Garnwerth. Der Werth der
Produktionsmittel wird also erhalten durch seine Uebertragung
auf das Produkt. Diess Uebertragen geschieht während der Verwand-
lung der Produktionsmittel in Produkt, im Arbeitsprozess. Es ist ver-
mittelt
durch die Arbeit. Aber wie?

Der Arbeiter arbeitet nicht doppelt in derselben Zeit, nicht ein-
mal um der Baumwolle durch seine Arbeit einen Werth zuzusetzen, und das
andremal um ihren alten Werth zu erhalten, oder, was dasselbe, um den
Werth der Baumwolle, die er verarbeitet, und der Spindel, womit er
arbeitet, auf das Produkt, das Garn, zu übertragen. Sondern durch
blosses Zusetzen von neuem Werth erhält er den alten Werth. Da
aber der Zusatz von neuem Werth zum Arbeitsgegenstand und die Erhal-
tung der alten Werthe im Produkt zwei ganz verschiedne Resultate sind,
die der Arbeiter in derselben Zeit hervorbringt, obgleich er nur
einmal
in derselben Zeit arbeitet, kann diese Doppelseitigkeit
des Resultats
offenbar nur aus der Doppelseitigkeit seiner
Arbeit selbst
erklärt werden. In demselben Zeitpunkt muss sie in

19) "Where reference is made to labour as a measure of value, it necessarily
implies labour of one particular kind. . . . the proportion which
the other kinds bear to it being easily ascertained." ("Outlines of Polit.
Economy. London
1832", p. 22, 23.)

Andrerseits muss in jedem Werthbildungsprozess die höhere Arbeit
stets auf gesellschaftliche Durchschnittsarbeit reducirt werden, z. B. ein
Tag höherer Arbeit auf x Tage einfacher Arbeit19). Man erspart also
eine überflüssige Operation und vereinfacht die Analyse durch die Annahme,
dass der vom Kapital verwandte Arbeiter einfache gesellschaftliche Durch-
schnittsarbeit verrichtet.

2) Constantes Kapital und variables Kapital.

Die verschiedenen Faktoren des Arbeitsprozesses nehmen verschied-
nen Antheil an der Bildung des Produkten-Werths.

Der Arbeiter setzt dem Arbeitsgegenstand neuen Tauschwerth
zu durch Zusatz eines bestimmten Quantums von Arbeit, abge-
sehn vom bestimmten Inhalt, Zweck und technologischen Charakter seiner
Arbeit. Andrerseits finden wir die Werthe der verzehrten Produktions-
mittel wieder als Bestandtheile des Produkten-Werths, z. B.
die Werthe von Baumwolle und Spindel im Garnwerth. Der Werth der
Produktionsmittel wird also erhalten durch seine Uebertragung
auf das Produkt. Diess Uebertragen geschieht während der Verwand-
lung der Produktionsmittel in Produkt, im Arbeitsprozess. Es ist ver-
mittelt
durch die Arbeit. Aber wie?

Der Arbeiter arbeitet nicht doppelt in derselben Zeit, nicht ein-
mal um der Baumwolle durch seine Arbeit einen Werth zuzusetzen, und das
andremal um ihren alten Werth zu erhalten, oder, was dasselbe, um den
Werth der Baumwolle, die er verarbeitet, und der Spindel, womit er
arbeitet, auf das Produkt, das Garn, zu übertragen. Sondern durch
blosses Zusetzen von neuem Werth erhält er den alten Werth. Da
aber der Zusatz von neuem Werth zum Arbeitsgegenstand und die Erhal-
tung der alten Werthe im Produkt zwei ganz verschiedne Resultate sind,
die der Arbeiter in derselben Zeit hervorbringt, obgleich er nur
einmal
in derselben Zeit arbeitet, kann diese Doppelseitigkeit
des Resultats
offenbar nur aus der Doppelseitigkeit seiner
Arbeit selbst
erklärt werden. In demselben Zeitpunkt muss sie in

19) „Where reference is made to labour as a measure of value, it necessarily
implies labour of one particular kind. . . . the proportion which
the other kinds bear to it being easily ascertained.“ („Outlines of Polit.
Economy. London
1832“, p. 22, 23.)
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[165/0184] Andrerseits muss in jedem Werthbildungsprozess die höhere Arbeit stets auf gesellschaftliche Durchschnittsarbeit reducirt werden, z. B. ein Tag höherer Arbeit auf x Tage einfacher Arbeit 19). Man erspart also eine überflüssige Operation und vereinfacht die Analyse durch die Annahme, dass der vom Kapital verwandte Arbeiter einfache gesellschaftliche Durch- schnittsarbeit verrichtet. 2) Constantes Kapital und variables Kapital. Die verschiedenen Faktoren des Arbeitsprozesses nehmen verschied- nen Antheil an der Bildung des Produkten-Werths. Der Arbeiter setzt dem Arbeitsgegenstand neuen Tauschwerth zu durch Zusatz eines bestimmten Quantums von Arbeit, abge- sehn vom bestimmten Inhalt, Zweck und technologischen Charakter seiner Arbeit. Andrerseits finden wir die Werthe der verzehrten Produktions- mittel wieder als Bestandtheile des Produkten-Werths, z. B. die Werthe von Baumwolle und Spindel im Garnwerth. Der Werth der Produktionsmittel wird also erhalten durch seine Uebertragung auf das Produkt. Diess Uebertragen geschieht während der Verwand- lung der Produktionsmittel in Produkt, im Arbeitsprozess. Es ist ver- mittelt durch die Arbeit. Aber wie? Der Arbeiter arbeitet nicht doppelt in derselben Zeit, nicht ein- mal um der Baumwolle durch seine Arbeit einen Werth zuzusetzen, und das andremal um ihren alten Werth zu erhalten, oder, was dasselbe, um den Werth der Baumwolle, die er verarbeitet, und der Spindel, womit er arbeitet, auf das Produkt, das Garn, zu übertragen. Sondern durch blosses Zusetzen von neuem Werth erhält er den alten Werth. Da aber der Zusatz von neuem Werth zum Arbeitsgegenstand und die Erhal- tung der alten Werthe im Produkt zwei ganz verschiedne Resultate sind, die der Arbeiter in derselben Zeit hervorbringt, obgleich er nur einmal in derselben Zeit arbeitet, kann diese Doppelseitigkeit des Resultats offenbar nur aus der Doppelseitigkeit seiner Arbeit selbst erklärt werden. In demselben Zeitpunkt muss sie in 19) „Where reference is made to labour as a measure of value, it necessarily implies labour of one particular kind. . . . the proportion which the other kinds bear to it being easily ascertained.“ („Outlines of Polit. Economy. London 1832“, p. 22, 23.)

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/184>, abgerufen am 28.11.2024.