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[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.

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C.

Ich kan wohl sagen/ wie viel hochver-
ständige Leute vor mir gesagt haben/ daß
ein Fürst mehr Ursache hat sich vor seinen
Bedienten und denen die um ihn sind/ als
vor frembden und offenbahren Feinden vor-
zusehen. König Antigonus war der War-
heit dieser Grund-Regel überzeugt/ dann
er bath/ Gott wolle ihn vor seinen Freunden
und Haußbedienten behüten: und als man
ihm gesagt/ er solte vielmehr Gott bitten/
daß Er ihn vor seinen Feinden behüten wol-
le/ hat er geantwortet: Ich weiß wol wie
ich mich gegen meine offenbahre Feinde
wehren soll/ aber Gott allein kan mich vor
meinen verdeckten und heimlichen Feinden
behüten. Last uns darzu setzen/ daß kein
verdeckter Feind ist/ als ein Schmeich-
ler/ ein Ehrsüchtiger und ein
Neider.

ENDE.
C.

Ich kan wohl ſagen/ wie viel hochver-
ſtaͤndige Leute vor mir geſagt haben/ daß
ein Fuͤrſt mehr Urſache hat ſich vor ſeinen
Bedienten und denen die um ihn ſind/ als
vor frembden und offenbahren Feinden vor-
zuſehen. Koͤnig Antigonus war der War-
heit dieſer Grund-Regel uͤberzeugt/ dann
er bath/ Gott wolle ihn vor ſeinen Freunden
und Haußbedienten behuͤten: und als man
ihm geſagt/ er ſolte vielmehr Gott bitten/
daß Er ihn vor ſeinen Feinden behuͤten wol-
le/ hat er geantwortet: Ich weiß wol wie
ich mich gegen meine offenbahre Feinde
wehren ſoll/ aber Gott allein kan mich vor
meinen verdeckten und heimlichen Feinden
behuͤten. Laſt uns darzu ſetzen/ daß kein
verdeckter Feind iſt/ als ein Schmeich-
ler/ ein Ehrſuͤchtiger und ein
Neider.

ENDE.
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[238[228]/0239] C. Ich kan wohl ſagen/ wie viel hochver- ſtaͤndige Leute vor mir geſagt haben/ daß ein Fuͤrſt mehr Urſache hat ſich vor ſeinen Bedienten und denen die um ihn ſind/ als vor frembden und offenbahren Feinden vor- zuſehen. Koͤnig Antigonus war der War- heit dieſer Grund-Regel uͤberzeugt/ dann er bath/ Gott wolle ihn vor ſeinen Freunden und Haußbedienten behuͤten: und als man ihm geſagt/ er ſolte vielmehr Gott bitten/ daß Er ihn vor ſeinen Feinden behuͤten wol- le/ hat er geantwortet: Ich weiß wol wie ich mich gegen meine offenbahre Feinde wehren ſoll/ aber Gott allein kan mich vor meinen verdeckten und heimlichen Feinden behuͤten. Laſt uns darzu ſetzen/ daß kein verdeckter Feind iſt/ als ein Schmeich- ler/ ein Ehrſuͤchtiger und ein Neider. ENDE.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692, S. 238[228]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/239>, abgerufen am 25.11.2024.