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[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.

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und sie sind unterworffen von dem Feuer ei-
nes Bürgerlichen Krieges verzehret zu wer-
den: Ein grosser Fürst soll sich vor dem Auff-
stand einer Provintz mehr fürchten/ als vor
der Macht eines ieden andern Monarchen/
der ihm zu wider ist.

XCVI.

Es ist nichts als alles gutes und weises
an dem Spruch Hesiodi, so er von der Zu-
versicht/ den man auff seine Feinde setzen sol/
außgegeben. Dieser grosse Mann will
nicht/ daß man jemanden gäntzlich vertrau-
en soll/ ja/ wie er sagt/ auch seinem eigenen
Bruder nicht. Derowegen soll ein Fürst
in diesen Puncten sehr wol Achtung geben:
aber ob er schon seine Heimlichkeit keinem
so leicht vertrauen soll/ so muß er doch auch
keinen Menschen ohne Ursach mißtrauen.

XCVII.

Der Zorn und die Ubereylung sind 2 sehr
gefährliche Steinklippen/ und wer ein gu-
tes Vorhaben formiren/ und eine gute Re-
solution
fassen will/ der soll diese 2 Felsen
mit aller möglichsten Sorge vermeyden:
Wann man nicht die Weile nimpt/ über
eine Sache Rath zu schlagen/ und nur oben-
hin daran gedencket/ so arbeitet man ohne

Nu-

und ſie ſind unterworffen von dem Feuer ei-
nes Buͤrgerlichen Krieges verzehret zu wer-
den: Ein groſſer Fuͤrſt ſoll ſich vor dem Auff-
ſtand einer Provintz mehr fuͤrchten/ als vor
der Macht eines ieden andern Monarchen/
der ihm zu wider iſt.

XCVI.

Es iſt nichts als alles gutes und weiſes
an dem Spruch Heſiodi, ſo er von der Zu-
verſicht/ den man auff ſeine Feinde ſetzen ſol/
außgegeben. Dieſer groſſe Mann will
nicht/ daß man jemanden gaͤntzlich vertrau-
en ſoll/ ja/ wie er ſagt/ auch ſeinem eigenen
Bruder nicht. Derowegen ſoll ein Fuͤrſt
in dieſen Puncten ſehr wol Achtung geben:
aber ob er ſchon ſeine Heimlichkeit keinem
ſo leicht vertrauen ſoll/ ſo muß er doch auch
keinen Menſchen ohne Urſach mißtrauen.

XCVII.

Der Zorn und die Ubereylung ſind 2 ſehr
gefaͤhrliche Steinklippen/ und wer ein gu-
tes Vorhaben formiren/ und eine gute Re-
ſolution
faſſen will/ der ſoll dieſe 2 Felſen
mit aller moͤglichſten Sorge vermeyden:
Wann man nicht die Weile nimpt/ uͤber
eine Sache Rath zu ſchlagen/ und nur oben-
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Nu-
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[236[226]/0237] und ſie ſind unterworffen von dem Feuer ei- nes Buͤrgerlichen Krieges verzehret zu wer- den: Ein groſſer Fuͤrſt ſoll ſich vor dem Auff- ſtand einer Provintz mehr fuͤrchten/ als vor der Macht eines ieden andern Monarchen/ der ihm zu wider iſt. XCVI. Es iſt nichts als alles gutes und weiſes an dem Spruch Heſiodi, ſo er von der Zu- verſicht/ den man auff ſeine Feinde ſetzen ſol/ außgegeben. Dieſer groſſe Mann will nicht/ daß man jemanden gaͤntzlich vertrau- en ſoll/ ja/ wie er ſagt/ auch ſeinem eigenen Bruder nicht. Derowegen ſoll ein Fuͤrſt in dieſen Puncten ſehr wol Achtung geben: aber ob er ſchon ſeine Heimlichkeit keinem ſo leicht vertrauen ſoll/ ſo muß er doch auch keinen Menſchen ohne Urſach mißtrauen. XCVII. Der Zorn und die Ubereylung ſind 2 ſehr gefaͤhrliche Steinklippen/ und wer ein gu- tes Vorhaben formiren/ und eine gute Re- ſolution faſſen will/ der ſoll dieſe 2 Felſen mit aller moͤglichſten Sorge vermeyden: Wann man nicht die Weile nimpt/ uͤber eine Sache Rath zu ſchlagen/ und nur oben- hin daran gedencket/ ſo arbeitet man ohne Nu-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692, S. 236[226]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/237>, abgerufen am 21.11.2024.