[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.die böse Gesellschafft das Gemüth des Kö- LXXIX. Der Krieg ist ein Theatrum, da man LXXX. Wann man einen Oberherrn treibet wolte/ K
die boͤſe Geſellſchafft das Gemuͤth des Koͤ- LXXIX. Der Krieg iſt ein Theatrum, da man LXXX. Wann man einen Oberherrn treibet wolte/ K
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die boͤſe Geſellſchafft das Gemuͤth des Koͤ-
nigs ſehr verderben und veraͤndern kan.
LXXIX.
Der Krieg iſt ein Theatrum, da man
bald gluͤck-bald ungluͤckliche Zufaͤlle und
mancherley Veraͤnderungen ſiehet: End-
lich aber erklaͤret ſich die Victoria zu demje-
nigen/ welcher das Recht auff ſeiner Sei-
ten hat: und kan man kuͤhnlich ſagen/ daß
ein Krieg/ den man ohne Urſach und zu ei-
nem boͤſen Zweck angefangen/ nichts als
Schande und Schmach hinter ſich laſſen
kan.
LXXX.
Wann man einen Oberherrn treibet
Krieg zu fuͤhren/ ſo ſoll er ſonderlich dem
Rath ſeines Weibes nicht folgen/ dann die
Erfahrung hat ſeither erwieſen/ daß derſel-
be Rath ſchier allezeit gefaͤhrlich iſt/ und daß
nichts als groſſes Ungluͤck daraus entſtehen
kan. Im uͤbrigen laͤſt ſichs nicht verwun-
dern/ ſintemal gemeiniglich der Ehrgeitz/
Hochmuth oder die Rache macht/ daß die
Weiber in dieſer Begebenheit alſo reden.
Der Koͤnig Ottocarus hat ſich gaͤntzlich zu
Grunde gerichtet/ darum daß er der Mey-
nung ſeines Weibes/ welche gaͤntzlich haben
wolte/
K
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692, S. 227[217]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/228>, abgerufen am 04.07.2024. |