[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.lich/ ein Gefangener eines Metalls zu XCVI. Die Ehrgeitzige/ welche über die Men- XCVII. Man soll die Macht und den Hochmuth nöthen
lich/ ein Gefangener eines Metalls zu XCVI. Die Ehrgeitzige/ welche uͤber die Men- XCVII. Man ſoll die Macht und den Hochmuth noͤthen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0155" n="154[144]"/> lich/ ein Gefangener eines Metalls zu<lb/> ſeyn.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">XCVI.</hi> </head><lb/> <p>Die Ehrgeitzige/ welche uͤber die Men-<lb/> ſchen herſchen wollen/ nehmen nicht acht/ daß<lb/> ſie Sclaven ihrer Pasſionen ſind/ und daß<lb/> ſie weiß nicht wie viel Laſtern gehorchen.<lb/> Wer da ſucht ſich auff die Fortun zu ſtuͤtzen/<lb/> wird mit einer ſo ſchwachen <hi rendition="#aq">Protection</hi><lb/> nicht weit gehen/ es waͤre ihm ehrlicher und<lb/> nuͤtzer/ wann er die Tugend zu ſeiner Vor-<lb/> hut nehme. Ein frommer Mann kan nicht<lb/> fehlen gluͤckſelig zu ſeyn/ und er wird allezeit<lb/> in groſſer <hi rendition="#aq">Authori</hi>taͤt ſeyn/ ſo lange er ſein<lb/> Hertz und ſeine Begierden gaͤntzlich regie-<lb/> ren wird.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">XCVII.</hi> </head><lb/> <p>Man ſoll die Macht und den Hochmuth<lb/> des Gluͤcks nicht ſehr fuͤrchten/ wann man<lb/> wenig Gut hat/ und in einem mittelmaͤßigen<lb/> Stande iſt. Es iſt beſſer/ ſo vielen Gefahren<lb/> nicht unterworffen ſeyn/ als viel uͤbrig ha-<lb/> ben Man findet Leute genug/ welche unend-<lb/> liche Wolthaten von dem Gluͤck empfan-<lb/> gen; unterdeſſen/ wie verſchwenderiſch es<lb/> auch iſt/ ſo kan es doch einen ſolchen Men-<lb/> ſchen/ der mehr Gut begehret/ als ihm von<lb/> <fw place="bottom" type="catch">noͤthen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [154[144]/0155]
lich/ ein Gefangener eines Metalls zu
ſeyn.
XCVI.
Die Ehrgeitzige/ welche uͤber die Men-
ſchen herſchen wollen/ nehmen nicht acht/ daß
ſie Sclaven ihrer Pasſionen ſind/ und daß
ſie weiß nicht wie viel Laſtern gehorchen.
Wer da ſucht ſich auff die Fortun zu ſtuͤtzen/
wird mit einer ſo ſchwachen Protection
nicht weit gehen/ es waͤre ihm ehrlicher und
nuͤtzer/ wann er die Tugend zu ſeiner Vor-
hut nehme. Ein frommer Mann kan nicht
fehlen gluͤckſelig zu ſeyn/ und er wird allezeit
in groſſer Authoritaͤt ſeyn/ ſo lange er ſein
Hertz und ſeine Begierden gaͤntzlich regie-
ren wird.
XCVII.
Man ſoll die Macht und den Hochmuth
des Gluͤcks nicht ſehr fuͤrchten/ wann man
wenig Gut hat/ und in einem mittelmaͤßigen
Stande iſt. Es iſt beſſer/ ſo vielen Gefahren
nicht unterworffen ſeyn/ als viel uͤbrig ha-
ben Man findet Leute genug/ welche unend-
liche Wolthaten von dem Gluͤck empfan-
gen; unterdeſſen/ wie verſchwenderiſch es
auch iſt/ ſo kan es doch einen ſolchen Men-
ſchen/ der mehr Gut begehret/ als ihm von
noͤthen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |