Marperger, Paul Jacob: Das Wohl-eingerichtete Seminarium Militare. Dresden, 1724.solte regieren, die dritte war Poliorcertica, welche die Fortification der Oerter --- --- His Cunetae simul assensere Cohortes Elatasque alte quaecunque ad Bella vocaret, promisere manus. --- --- Der alten Jüden ihre Kriegs-Schulen und wie in solchen ihre Jugend zu Haar
ſolte regieren, die dritte war Poliorcertica, welche die Fortification der Oerter ‒‒‒ ‒‒‒ His Cunetæ ſimul aſſenſêre Cohortes Elatasque altè quæcunque ad Bella vocaret, promiſere manus. ‒‒‒ ‒‒‒ Der alten Juͤden ihre Kriegs-Schulen und wie in ſolchen ihre Jugend zu Haar
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0007" n="7"/> ſolte regieren, die dritte war <hi rendition="#aq">Poliorcertica,</hi> welche die <hi rendition="#aq">Fortification</hi> der Oerter<lb/> lehrte, ſo weit ſelbige zu ſelbiger Zeit bekannt war, auch wie die Belaͤgerung eines<lb/> Orts am beſten auszuhalten waͤre, wovon hernach der uhralte Scribent <hi rendition="#aq">Æneas</hi><lb/> einen gantzen, und von <hi rendition="#aq">ſaaco Cauſabono</hi> ins Lateiniſche uͤberſetzten <hi rendition="#aq">Tractat Polior-<lb/> ceticus ſive de toleranda obſidione</hi> betitult, geſchrieben hat, die Olympiſche Schau-<lb/> Spiele, in welchen ſich die Kaͤmpffer in Lauffen, Springen, Scheibenwerffen,<lb/> Ringen und Fechten uͤben muſten, waren ebenfalls eine Art der Kriegs-Schulen,<lb/> die Griechiſche Jugsnd in dem Gebrauch der Waffen deſto beſſer anzufuͤhren, daß<lb/> auch der Verſtand mit der Geſchicklichkeit des Leibs in Kriegs-Sachen verknuͤpf-<lb/> fet und ein Soldat <hi rendition="#aq">Arte & Marte</hi> gerecht ſeyn muͤſte, zeigten ſie mit ihrer gewaffne-<lb/> ten <hi rendition="#aq">Pallas</hi> an, als deren ſie einen Spieß in die Hand gaben, wovon hernach der<lb/> Vers bekannt worden: <hi rendition="#aq">Haſta e<supplied>t</supplied>iam vibrans penetrabile monſtrat Acumen. Vid.<lb/> Pancirol. Rer. Memorab. cum Commentariis Salmuthi Part. 1. Tit. 39. p. 132.</hi><lb/> Es muſten auch uͤber dem <hi rendition="#i">(</hi>nach unſerer heutigen Redens-Art) alle Griechiſche<lb/><hi rendition="#aq">Tirones</hi> und Soldaten zur Fahne ſchwoͤren, dahero leſen wir bey dem <hi rendition="#aq">Curtio lib.</hi><lb/> 7. daß des <hi rendition="#aq">Alexandri M.</hi> Soldaten ihren Koͤnig alſo anredeten: <hi rendition="#aq">An non in Tua<lb/> Verba, Tui omnes, Te præeunte juravimus, nos inimicos Amicosque habituros,<lb/> quos Tu haberes,</hi> <hi rendition="#fr">haben wir Dir nicht bey unſetn Eyd und Pflichten zuge-<lb/> ſagt, daß wir getreu bey Dir halten, und diejenige vor Freund oder Feind<lb/> erklaͤren wolten, die Du davor erklaͤren wuͤrdeſt</hi> dergleichen Eydſchwur, ſo<lb/> man <hi rendition="#aq">Sacramentum militare</hi> nennte, war auch bey denen Roͤmern gebraͤuchlich,<lb/> und zwar zogen ſie eben wie die Griechen dabey ihre Schwerdter aus, und<lb/> ſchwungen ſolche mit erhobenen Armen um die Koͤpffe herum, worauf <hi rendition="#aq">Lucanus<lb/> Lib.</hi> 1. zielet, wann er ſchreibet:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‒‒‒ ‒‒‒ <hi rendition="#aq">His Cunetæ ſimul aſſenſêre Cohortes</hi></l><lb/> <l><hi rendition="#aq">Elatasque altè quæcunque ad Bella vocaret, promiſere manus.</hi> ‒‒‒ ‒‒‒</l> </lg><lb/> <p><hi rendition="#fr">Der alten Juͤden ihre Kriegs-Schulen</hi> und wie in ſolchen ihre Jugend zu<lb/> allerhand <hi rendition="#aq">Exercitiis</hi> angehalten worden, giebet uns die heilige Schrifft, ſamt de-<lb/> nen <hi rendition="#aq">Autoribus,</hi> die von denen Juͤdiſchen <hi rendition="#aq">Antiqui</hi>taͤten geſchrieben, in unterſchiedli-<lb/> chen Stellen zu erkennen, alſo wann im 2. Buch <hi rendition="#aq">Samuelis Cap. I. v.</hi> 18. ſtehet, Da-<lb/> vid befahl, man ſolte die Kinder Juda den Bogen lehren, werden hierunter alle<lb/> Arten von Kriegs-<hi rendition="#aq">Exercitiis</hi> verſtanden, welches dentlich aus denen Worten des<lb/> 46. Pſalms v 10. abzunchmen, da unter den Zerbrechen des Bogens, das gantze<lb/> Aufheben und Steuren des Kriegs verſtanden wird, lange zuvor und zu der Rich-<lb/> ter Zeiten wuͤrden ſie ſchon in Schleudern oder Steinwerffen geuͤbet, wie ſolches<lb/> aus den 20. Capitel und deſſen 16. Vers des Buchs der Richter erbellet, da<lb/> allein unter denen damahls zum Krieg ausgezogenen Benjamiten ſieben hundert<lb/> Mann gezehlet wurden, welche lincks waren, und doch mit der Schleuder ein<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Haar</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [7/0007]
ſolte regieren, die dritte war Poliorcertica, welche die Fortification der Oerter
lehrte, ſo weit ſelbige zu ſelbiger Zeit bekannt war, auch wie die Belaͤgerung eines
Orts am beſten auszuhalten waͤre, wovon hernach der uhralte Scribent Æneas
einen gantzen, und von ſaaco Cauſabono ins Lateiniſche uͤberſetzten Tractat Polior-
ceticus ſive de toleranda obſidione betitult, geſchrieben hat, die Olympiſche Schau-
Spiele, in welchen ſich die Kaͤmpffer in Lauffen, Springen, Scheibenwerffen,
Ringen und Fechten uͤben muſten, waren ebenfalls eine Art der Kriegs-Schulen,
die Griechiſche Jugsnd in dem Gebrauch der Waffen deſto beſſer anzufuͤhren, daß
auch der Verſtand mit der Geſchicklichkeit des Leibs in Kriegs-Sachen verknuͤpf-
fet und ein Soldat Arte & Marte gerecht ſeyn muͤſte, zeigten ſie mit ihrer gewaffne-
ten Pallas an, als deren ſie einen Spieß in die Hand gaben, wovon hernach der
Vers bekannt worden: Haſta etiam vibrans penetrabile monſtrat Acumen. Vid.
Pancirol. Rer. Memorab. cum Commentariis Salmuthi Part. 1. Tit. 39. p. 132.
Es muſten auch uͤber dem (nach unſerer heutigen Redens-Art) alle Griechiſche
Tirones und Soldaten zur Fahne ſchwoͤren, dahero leſen wir bey dem Curtio lib.
7. daß des Alexandri M. Soldaten ihren Koͤnig alſo anredeten: An non in Tua
Verba, Tui omnes, Te præeunte juravimus, nos inimicos Amicosque habituros,
quos Tu haberes, haben wir Dir nicht bey unſetn Eyd und Pflichten zuge-
ſagt, daß wir getreu bey Dir halten, und diejenige vor Freund oder Feind
erklaͤren wolten, die Du davor erklaͤren wuͤrdeſt dergleichen Eydſchwur, ſo
man Sacramentum militare nennte, war auch bey denen Roͤmern gebraͤuchlich,
und zwar zogen ſie eben wie die Griechen dabey ihre Schwerdter aus, und
ſchwungen ſolche mit erhobenen Armen um die Koͤpffe herum, worauf Lucanus
Lib. 1. zielet, wann er ſchreibet:
‒‒‒ ‒‒‒ His Cunetæ ſimul aſſenſêre Cohortes
Elatasque altè quæcunque ad Bella vocaret, promiſere manus. ‒‒‒ ‒‒‒
Der alten Juͤden ihre Kriegs-Schulen und wie in ſolchen ihre Jugend zu
allerhand Exercitiis angehalten worden, giebet uns die heilige Schrifft, ſamt de-
nen Autoribus, die von denen Juͤdiſchen Antiquitaͤten geſchrieben, in unterſchiedli-
chen Stellen zu erkennen, alſo wann im 2. Buch Samuelis Cap. I. v. 18. ſtehet, Da-
vid befahl, man ſolte die Kinder Juda den Bogen lehren, werden hierunter alle
Arten von Kriegs-Exercitiis verſtanden, welches dentlich aus denen Worten des
46. Pſalms v 10. abzunchmen, da unter den Zerbrechen des Bogens, das gantze
Aufheben und Steuren des Kriegs verſtanden wird, lange zuvor und zu der Rich-
ter Zeiten wuͤrden ſie ſchon in Schleudern oder Steinwerffen geuͤbet, wie ſolches
aus den 20. Capitel und deſſen 16. Vers des Buchs der Richter erbellet, da
allein unter denen damahls zum Krieg ausgezogenen Benjamiten ſieben hundert
Mann gezehlet wurden, welche lincks waren, und doch mit der Schleuder ein
Haar
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |