Marperger, Paul Jacob: Das Wohl-eingerichtete Seminarium Militare. Dresden, 1724.Lucius Tarquinius Priscus, der fünffte Römische König, war der Erste, der Welche hernach zu seines Nachfolgers des Servii Tullii Zeiten nebenst de- Die Dritte Claße machten diejenige aus, die unter 1100. Gold-Gülden Die Dierdte Claß bestand aus Bürgern, die nur etwan 375. Gold- Gül-
Lucius Tarquinius Priſcus, der fuͤnffte Roͤmiſche Koͤnig, war der Erſte, der Welche hernach zu ſeines Nachfolgers des Servii Tullii Zeiten nebenſt de- Die Dritte Claße machten diejenige aus, die unter 1100. Gold-Guͤlden Die Dierdte Claß beſtand aus Buͤrgern, die nur etwan 375. Gold- Guͤl-
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Lucius Tarquinius Priſcus, der fuͤnffte Roͤmiſche Koͤnig, war der Erſte, der
nachdem er die Sabiner und Lateiner bezwungen, und nunmehro in Rom guien
Frieden hatte, daſelbſt auff das Auffbauen gewiſſer Angariarum oder Baſilica-
rum (das iſt, ſolche Haͤuſer, worinn die junge Mannſchafft in Kriegs-Sachen
ſolte unterwieſen und exerciret werden,) bedacht war, wiewohl er dieſes ſein
loͤbliches Vorhaben, wegen des durch einen Meuchel-Moͤrder an ihn veruͤbten
Todtſchlags nicht vollziehen kunte, indeſſen moͤchte man doch von ſeiner Re-
gierungs-Zeit an, den Urſprung der Roͤmiſchen Seminariorum Militarium rech-
nen, auch daß er ſolche in Buͤrgerliche und Adeliche einzutheilen willens gewe-
ſen ſey, welches letztere wir daraus beweiſen, weil er ſeinen Sohn einen Juͤng-
ling von 13. Jahren, als ſich ſolcher im Kriege wieder die Sabiner und Hetruſcer
wohl gehalten, mit einer Prætexta und Bulla, das iſt mit einen langen, mit Pur-
pur verbremten Rock, und einen guͤldnen Halß-Gehaͤng beſchencket, welches
hernach auch bey allen Raths-Herren und anderer vornehmen Ingenuorum ih-
ren Kindern alſo eingefuͤhret, und bierdurch gleichſam denen Adelichen Semina-
riis der Anfang gegeben worden.
Welche hernach zu ſeines Nachfolgers des Servii Tullii Zeiten nebenſt de-
nen Buͤrgerlichen, erſt ihre rechte Eintheilung und Wachsthum erhalten, dann
dieſer theilte die Roͤmiſche Buͤrgerſchafft in fuͤnff Claſſes oder Standes-Ord-
nungen ein, in der erſten Claß wurden alle diejenige begriffen, die 1500. Gold-
Guͤlden Rheiniſch oder auch daruͤber in Vermoͤgen hatten, aus dieſer nahm er
80. Centurien oder Compagnien, davon 40. in ſolchen Maͤnnern beſtanden, die
uͤber 40. Jahr alt geweſen, 40. aber in junger Mannſchafft, zwiſchen 20. und
40. Jahren, jene ließ man zur Bewahrung der Stadt zu Hauſe, dieſe aber
fuͤhrte man wieder den Feind ins Feld, oder logirte ſie in Friedens-Zeiten zwar
in die Staͤdte, jedoch daß ſie taͤglich in denen Angariis oder Trill-Haͤuſern mu-
ſten exerciret werden, ihre Waffen und Mondirung war eine Sturm-Haube,
Schild oder Tartſche, ein Eiſerner Pantzer und Bein-Schiene, ein langer
Spieß, und ein Schwerdt oder Seiten-Gewehr, in der andern Claß waren die-
jenige, welche unter 1500. biß auff 1100. Gold-Guͤlden in Vermoͤgen hat-
ten, aus dieſen nahm man 40. Centurien, 20. zur Bewahrung der Stadt, 20.
aber an junger Mannſchafft zum Kriegs-Zuͤgen, und zu denen Angariis. Jhre
Waffen und Ruͤſtungen wareu, ein kleiner runder Schild, eine Sturm-Haube,
ein Harniſch, Spieß und Schwerdt.
Die Dritte Claße machten diejenige aus, die unter 1100. Gold-Guͤlden
biß auff 750. in Vermoͤgen hatten, dieſe wurden eben ſo wie die vorige abge-
theilet, auſſer daß ſie keinen Harniſch noch Bein-Schienen trugen.
Die Dierdte Claß beſtand aus Buͤrgern, die nur etwan 375. Gold-
Guͤl-
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