Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.des Hutmacher-Handwercks. Es ist aber von den Schwartzfärben der Hü- Ehe wir aber die Eigenschafften einer guten chen F
des Hutmacher-Handwercks. Es iſt aber von den Schwartzfaͤrben der Huͤ- Ehe wir aber die Eigenſchafften einer guten chen F
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0087" n="81"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">des Hutmacher-Handwercks.</hi> </fw><lb/> <p>Es iſt aber von den Schwartzfaͤrben der Huͤ-<lb/> te vornehmlich zu bemercken, daß ſehr viel da-<lb/> ran gelegen, daß daſſelbe dauerhafft und von<lb/> einem ſchoͤnẽ Glantz ſey, weil nichts ſchaͤndlichers<lb/> an denen Huͤten kan geſehen werden, als wenn<lb/> ſelbige ſo gar bald ihre ſchwartze Farbe verlieren<lb/> und kahl werden. Dahero diejenigen Hutmacher,<lb/> welche vor andern einen guten ſchwartzen Hut<lb/> zu faͤrben wiſſen, mehr Zulauff und Nahrung,<lb/> als andere Stuͤmpler oder Faͤlſcher haben, wel-<lb/> che nicht denen Satzungen gemaͤß die <hi rendition="#aq">Materia-<lb/> lia</hi> und Muͤhe daran wenden wollen, die zu einer<lb/> rechten ſchwartzen Farbe gehoͤren, dahero ihre<lb/> Huͤte kaum die Helffte ſo lang, als andere gut<lb/> gefaͤrbte Huͤte gebrauchet werden koͤnnen, da<lb/> ſie ſchon grau und fahl werden, alſo, daß da ſonſt<lb/> jemand an einem gut gefaͤrbten Hut eine Zeit lang<lb/> genug haͤtte, er wohl drey ſolcher ſchlecht gefaͤrb-<lb/> ten Huͤte gebrauchen muß. Woraus zugleich dem<lb/> Lande der Schaden zuwaͤchſt, daß hernach ſo viel<lb/> mehr Geld vor Lamm-Wolle, Caſtor, oder Bi-<lb/> ber und Camel-Haar, auch andere frembde <hi rendition="#aq">Ma-<lb/> terialia</hi> hinaus gehen muß, welches das Jahr<lb/> uͤber ſchon ein ziemliches betraͤgt.</p><lb/> <p>Ehe wir aber die Eigenſchafften einer guten<lb/> Hut-Schwaͤrtze recht unterſuchen und beſchrei-<lb/> ben, ſo iſt nach Anleitung des Unterrichts, wel-<lb/> cher in dem <hi rendition="#aq">Teinturier Parfait</hi> gegeben wird, noͤ-<lb/> thig, daß jedes Orts Hutmacher die Wolle und<lb/> Farb-Kraͤute, wie auch die Beqvem- und Unbe-<lb/> qvemlichkeiten, welche ſich daſelbſt zu Hutma-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F</fw><fw place="bottom" type="catch">chen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [81/0087]
des Hutmacher-Handwercks.
Es iſt aber von den Schwartzfaͤrben der Huͤ-
te vornehmlich zu bemercken, daß ſehr viel da-
ran gelegen, daß daſſelbe dauerhafft und von
einem ſchoͤnẽ Glantz ſey, weil nichts ſchaͤndlichers
an denen Huͤten kan geſehen werden, als wenn
ſelbige ſo gar bald ihre ſchwartze Farbe verlieren
und kahl werden. Dahero diejenigen Hutmacher,
welche vor andern einen guten ſchwartzen Hut
zu faͤrben wiſſen, mehr Zulauff und Nahrung,
als andere Stuͤmpler oder Faͤlſcher haben, wel-
che nicht denen Satzungen gemaͤß die Materia-
lia und Muͤhe daran wenden wollen, die zu einer
rechten ſchwartzen Farbe gehoͤren, dahero ihre
Huͤte kaum die Helffte ſo lang, als andere gut
gefaͤrbte Huͤte gebrauchet werden koͤnnen, da
ſie ſchon grau und fahl werden, alſo, daß da ſonſt
jemand an einem gut gefaͤrbten Hut eine Zeit lang
genug haͤtte, er wohl drey ſolcher ſchlecht gefaͤrb-
ten Huͤte gebrauchen muß. Woraus zugleich dem
Lande der Schaden zuwaͤchſt, daß hernach ſo viel
mehr Geld vor Lamm-Wolle, Caſtor, oder Bi-
ber und Camel-Haar, auch andere frembde Ma-
terialia hinaus gehen muß, welches das Jahr
uͤber ſchon ein ziemliches betraͤgt.
Ehe wir aber die Eigenſchafften einer guten
Hut-Schwaͤrtze recht unterſuchen und beſchrei-
ben, ſo iſt nach Anleitung des Unterrichts, wel-
cher in dem Teinturier Parfait gegeben wird, noͤ-
thig, daß jedes Orts Hutmacher die Wolle und
Farb-Kraͤute, wie auch die Beqvem- und Unbe-
qvemlichkeiten, welche ſich daſelbſt zu Hutma-
chen
F
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |