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Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.

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Beschreibung
Heiligthum hineingehen solte. Diese aus Lein-
wand gemachte weisse Kleider wurden die Ver-
söhn-Kleider genannt, von welchen Maymoni-
des
im 18. Cap. des Buchs Halacha Cele Ham-
mikdasch,
aus dem Talmudischen Tractat
Massachta Joma
genannt, spricht: Der Klei-
der Laban waren vier, die der Hohe Priester auf
den Fest-Tag, wann er das Amt verrichtete, an
hatte; es waren weisse Kleider allein aus Lein-
wand verfertiget, nehmlich ein Rock und Unter-
Hosen, ein Gürtel und eine Mütze; denn der
Hohe Priester durffte niemahls mit unbedeckten
Haupt den Gottes-Dienst abwarten. Jm übri-
gen war dieses weiße Kleid so gar und allein zum
Heiligsten der Heiligen/ oder zum Allerheilig-
sten
des Tempels gewidmet, daß der Hohe Prie-
ster, wenn er an demselben Versöhn-Tage, aus-
serhalb des Allerheiligsten das Amt abwarten
wolte, zuvor das Weiße ab, und das Güldene
Kleid anlegen muste/ vid. Cunaeus in Repub.
Jud. lib. 2. Cap. 1. et 2. p. 163. & seqq.

Jm dritten Buch Esrae am 2. Capitel wird eines
Seidnen Huts gedacht; heutigs Tags werden
die meisten Hüte von Wolle und Haaren ge-
macht, davon aber ein mehrers in dem dritten Ca-
pitel, da wir ex professo von dem Hutmacher-
Handwerck ihren Instrumentis und Handgrif-
fen handeln, wird geredet werden.

Folget nunmehro von der Handlung, die mit
Hüten, Bareten und Mützen in der Welt getrie-
ben wird. Die Erste, nehmlich die Hüte belan-

gend,

Beſchreibung
Heiligthum hineingehen ſolte. Dieſe aus Lein-
wand gemachte weiſſe Kleider wurden die Ver-
ſoͤhn-Kleider genannt, von welchen Maymoni-
des
im 18. Cap. des Buchs Halacha Cele Ham-
mikdasch,
aus dem Talmudiſchen Tractat
Maſſachta Joma
genannt, ſpricht: Der Klei-
der Laban waren vier, die der Hohe Prieſter auf
den Feſt-Tag, wann er das Amt verrichtete, an
hatte; es waren weiſſe Kleider allein aus Lein-
wand verfertiget, nehmlich ein Rock und Unter-
Hoſen, ein Guͤrtel und eine Muͤtze; denn der
Hohe Prieſter durffte niemahls mit unbedeckten
Haupt den Gottes-Dienſt abwarten. Jm uͤbri-
gen war dieſes weiße Kleid ſo gar und allein zum
Heiligſten der Heiligen/ oder zum Allerheilig-
ſten
des Tempels gewidmet, daß der Hohe Prie-
ſter, wenn er an demſelben Verſoͤhn-Tage, auſ-
ſerhalb des Allerheiligſten das Amt abwarten
wolte, zuvor das Weiße ab, und das Guͤldene
Kleid anlegen muſte/ vid. Cunæus in Repub.
Jud. lib. 2. Cap. 1. et 2. p. 163. & ſeqq.

Jm dritten Buch Eſræ am 2. Capitel wird eines
Seidnen Huts gedacht; heutigs Tags werden
die meiſten Huͤte von Wolle und Haaren ge-
macht, davon aber ein mehrers in dem dritten Ca-
pitel, da wir ex profeſſo von dem Hutmacher-
Handwerck ihren Inſtrumentis und Handgrif-
fen handeln, wird geredet werden.

Folget nunmehro von der Handlung, die mit
Huͤten, Bareten und Muͤtzen in der Welt getrie-
ben wird. Die Erſte, nehmlich die Huͤte belan-

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[22/0028] Beſchreibung Heiligthum hineingehen ſolte. Dieſe aus Lein- wand gemachte weiſſe Kleider wurden die Ver- ſoͤhn-Kleider genannt, von welchen Maymoni- des im 18. Cap. des Buchs Halacha Cele Ham- mikdasch, aus dem Talmudiſchen Tractat Maſſachta Joma genannt, ſpricht: Der Klei- der Laban waren vier, die der Hohe Prieſter auf den Feſt-Tag, wann er das Amt verrichtete, an hatte; es waren weiſſe Kleider allein aus Lein- wand verfertiget, nehmlich ein Rock und Unter- Hoſen, ein Guͤrtel und eine Muͤtze; denn der Hohe Prieſter durffte niemahls mit unbedeckten Haupt den Gottes-Dienſt abwarten. Jm uͤbri- gen war dieſes weiße Kleid ſo gar und allein zum Heiligſten der Heiligen/ oder zum Allerheilig- ſten des Tempels gewidmet, daß der Hohe Prie- ſter, wenn er an demſelben Verſoͤhn-Tage, auſ- ſerhalb des Allerheiligſten das Amt abwarten wolte, zuvor das Weiße ab, und das Guͤldene Kleid anlegen muſte/ vid. Cunæus in Repub. Jud. lib. 2. Cap. 1. et 2. p. 163. & ſeqq. Jm dritten Buch Eſræ am 2. Capitel wird eines Seidnen Huts gedacht; heutigs Tags werden die meiſten Huͤte von Wolle und Haaren ge- macht, davon aber ein mehrers in dem dritten Ca- pitel, da wir ex profeſſo von dem Hutmacher- Handwerck ihren Inſtrumentis und Handgrif- fen handeln, wird geredet werden. Folget nunmehro von der Handlung, die mit Huͤten, Bareten und Muͤtzen in der Welt getrie- ben wird. Die Erſte, nehmlich die Huͤte belan- gend,

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719. , S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_hutmacher_1719/28>, abgerufen am 24.11.2024.