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Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.

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Beschreibung
das Handwerck ehrlich und redlich ist, wo es
nicht ehrlich und redlich ist, so nimm Geld und
Geldes werth und hilff es ehrlich machen. Jch
wünsche dir Glück ins Feld.
Von den Meistern des Hutmacher-
Handwercks.

Derjenige, der in Teutschland auff dem Hut-
macher-Handwerck Meister werden will, muß,
wenn es ein Frembder ist, 3. Jahr, eines Mei-
sters Sohn aber 1. Jahr gewandert haben.

Wenn er hernach Meister werden will, so muß
er sich 8. Tage vor dem Qvartal bey dem Hand-
wercks-Meister melden, und nach Zahlung ge-
setzten Gelds in das Buch, darinnen alle Meister
stehen, sich einschreiben lassen.

Hierauff muß er ferner drey viertel Jahr nach
einander, jedes mahl bey dem Qvartal ein ge-
wisses Forder-Geld, nebenst dem sogenannten
Muth-Groschen darlegen.

Wenn nun der neue Meister oder Stückwer-
cker das Meister-Stück machen will, so muß er
die Wolle und Materialia darzu, aus welchen er
das Meister-Stück zu verfertigen gedenckt, zu-
vor denen Aeltesten auffweisen; Hierauff ver-
fertigt er solches bey dem Handwercks-Meister,
und sitzet gemeiniglich (damit kein Unterschleiff
vorgehe) das gantze Handwerck von Anfang
biß zum End dabey, und zwar 3. Tage lang, weil
ihme zu jeglichen Stück ein Tag Zeit gegeben

wird,
Beſchreibung
das Handwerck ehrlich und redlich iſt, wo es
nicht ehrlich und redlich iſt, ſo nimm Geld und
Geldes werth und hilff es ehrlich machen. Jch
wuͤnſche dir Gluͤck ins Feld.
Von den Meiſtern des Hutmacher-
Handwercks.

Derjenige, der in Teutſchland auff dem Hut-
macher-Handwerck Meiſter werden will, muß,
wenn es ein Frembder iſt, 3. Jahr, eines Mei-
ſters Sohn aber 1. Jahr gewandert haben.

Wenn er hernach Meiſter werden will, ſo muß
er ſich 8. Tage vor dem Qvartal bey dem Hand-
wercks-Meiſter melden, und nach Zahlung ge-
ſetzten Gelds in das Buch, darinnen alle Meiſter
ſtehen, ſich einſchreiben laſſen.

Hierauff muß er ferner drey viertel Jahr nach
einander, jedes mahl bey dem Qvartal ein ge-
wiſſes Forder-Geld, nebenſt dem ſogenannten
Muth-Groſchen darlegen.

Wenn nun der neue Meiſter oder Stuͤckwer-
cker das Meiſter-Stuͤck machen will, ſo muß er
die Wolle und Materialia darzu, aus welchen er
das Meiſter-Stuͤck zu verfertigen gedenckt, zu-
vor denen Aelteſten auffweiſen; Hierauff ver-
fertigt er ſolches bey dem Handwercks-Meiſter,
und ſitzet gemeiniglich (damit kein Unterſchleiff
vorgehe) das gantze Handwerck von Anfang
biß zum End dabey, und zwar 3. Tage lang, weil
ihme zu jeglichen Stuͤck ein Tag Zeit gegeben

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[118/0124] Beſchreibung das Handwerck ehrlich und redlich iſt, wo es nicht ehrlich und redlich iſt, ſo nimm Geld und Geldes werth und hilff es ehrlich machen. Jch wuͤnſche dir Gluͤck ins Feld. Von den Meiſtern des Hutmacher- Handwercks. Derjenige, der in Teutſchland auff dem Hut- macher-Handwerck Meiſter werden will, muß, wenn es ein Frembder iſt, 3. Jahr, eines Mei- ſters Sohn aber 1. Jahr gewandert haben. Wenn er hernach Meiſter werden will, ſo muß er ſich 8. Tage vor dem Qvartal bey dem Hand- wercks-Meiſter melden, und nach Zahlung ge- ſetzten Gelds in das Buch, darinnen alle Meiſter ſtehen, ſich einſchreiben laſſen. Hierauff muß er ferner drey viertel Jahr nach einander, jedes mahl bey dem Qvartal ein ge- wiſſes Forder-Geld, nebenſt dem ſogenannten Muth-Groſchen darlegen. Wenn nun der neue Meiſter oder Stuͤckwer- cker das Meiſter-Stuͤck machen will, ſo muß er die Wolle und Materialia darzu, aus welchen er das Meiſter-Stuͤck zu verfertigen gedenckt, zu- vor denen Aelteſten auffweiſen; Hierauff ver- fertigt er ſolches bey dem Handwercks-Meiſter, und ſitzet gemeiniglich (damit kein Unterſchleiff vorgehe) das gantze Handwerck von Anfang biß zum End dabey, und zwar 3. Tage lang, weil ihme zu jeglichen Stuͤck ein Tag Zeit gegeben wird,

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719. , S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_hutmacher_1719/124>, abgerufen am 21.11.2024.