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Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.

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Vom Recht der Kauffmanns-Diener.
Auf Hoffnung treu gedient/ und nichts da-
vor empfangen/
Als das/ (da ich jetzt klug/) ein solches wird
beklagt.

Oder/ wie jener Engeländer von Hof-Diensten
schreibet:

Vitam, animas, operam sumptus impendimus
aulae
Praemia pro meritis, quae retributa putas
Aula dedit nobis Rescripta notata Papyro
Et sine mente sonos, & sine Corde Manus.

Das ist:

Wir haben bey dem Hof fast alles aufge-
setzet
Gut/ Leben/ Seel und Zeit/ was meynst du
das ergötzet
Uns doch vor alles diß? ein schlecht papier-
ne Schrifft/
Die einen blossen Schall und leere Wort be-
trifft.

Durus de Pascolo in aulic. Polit. reg. 349.
& 350.

Uber welche Unbillichkeit Herr D. Schutz in
seinen Reflexionibus Politico-Consolatoriis
Cap. 9. p.
235. nicht unbillig diese nachdenckliche
Worte führet:

Es ist fast gemein worden/ daß die Bedienten
nicht allein mit einer schlechten Besoldung versehen/
sondern auch damit noch lange aufgehalten werden/
welches eine tieff zu Hertzen-gehende Sache ist/
wann ein ehrlicher Diener/ Tag und Nacht ange-

stren-
K k 3
Vom Recht der Kauffmanns-Diener.
Auf Hoffnung treu gedient/ und nichts da-
vor empfangen/
Als das/ (da ich jetzt klug/) ein ſolches wird
beklagt.

Oder/ wie jener Engelaͤnder von Hof-Dienſten
ſchreibet:

Vitam, animas, operam ſumptus impendimus
aulæ
Præmia pro meritis, quæ retributa putas
Aula dedit nobis Reſcripta notata Papyro
Et ſine mente ſonos, & ſine Corde Manus.

Das iſt:

Wir haben bey dem Hof faſt alles aufge-
ſetzet
Gut/ Leben/ Seel und Zeit/ was meynſt du
das ergoͤtzet
Uns doch vor alles diß? ein ſchlecht papier-
ne Schrifft/
Die einen bloſſen Schall und leere Wort be-
trifft.

Durus de Paſcolo in aulic. Polit. reg. 349.
& 350.

Uber welche Unbillichkeit Herꝛ D. Schutz in
ſeinen Reflexionibus Politico-Conſolatoriis
Cap. 9. p.
235. nicht unbillig dieſe nachdenckliche
Worte fuͤhret:

Es iſt faſt gemein worden/ daß die Bedienten
nicht allein mit einer ſchlechten Beſoldung verſehen/
ſondern auch damit noch lange aufgehalten werden/
welches eine tieff zu Hertzen-gehende Sache iſt/
wann ein ehrlicher Diener/ Tag und Nacht ange-

ſtren-
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[517/0543] Vom Recht der Kauffmanns-Diener. Auf Hoffnung treu gedient/ und nichts da- vor empfangen/ Als das/ (da ich jetzt klug/) ein ſolches wird beklagt. Oder/ wie jener Engelaͤnder von Hof-Dienſten ſchreibet: Vitam, animas, operam ſumptus impendimus aulæ Præmia pro meritis, quæ retributa putas Aula dedit nobis Reſcripta notata Papyro Et ſine mente ſonos, & ſine Corde Manus. Das iſt: Wir haben bey dem Hof faſt alles aufge- ſetzet Gut/ Leben/ Seel und Zeit/ was meynſt du das ergoͤtzet Uns doch vor alles diß? ein ſchlecht papier- ne Schrifft/ Die einen bloſſen Schall und leere Wort be- trifft. Durus de Paſcolo in aulic. Polit. reg. 349. & 350. Uber welche Unbillichkeit Herꝛ D. Schutz in ſeinen Reflexionibus Politico-Conſolatoriis Cap. 9. p. 235. nicht unbillig dieſe nachdenckliche Worte fuͤhret: Es iſt faſt gemein worden/ daß die Bedienten nicht allein mit einer ſchlechten Beſoldung verſehen/ ſondern auch damit noch lange aufgehalten werden/ welches eine tieff zu Hertzen-gehende Sache iſt/ wann ein ehrlicher Diener/ Tag und Nacht ange- ſtren- K k 3

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715, S. 517. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_handelsdiener_1715/543>, abgerufen am 27.11.2024.