Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.Von unterschiedlichen Testimoniis der etc. perflua non nocent; so thut ein Diener wohl/ daßer sich die Procurirung seines ehrlichen Abschiedes allerdings läst angelegen seyn/ auch allen Falls/ so er solchen nicht freywillig erhalten könnte/ durch Ver- mittlung guter Leut/ oder gar durch Interposition des Commercien-Collegii, solchen zu erlangen suchte/ wie dann dieses auch so gar befugt wäre/ (wann der halsstarrige Patron nicht wollte) ihme/ dem Diener/ ex officio, sonderlich auf guter Leute Zeugnis/ ein solches Testimonium unter des Col- legii Sigill zu ertheilen/ daß Implorant sich in seinen Diensten/ Quaestionis, wohl verhalten/ und diß- falls ein Authentiques Zeugnis meritirte/ obgleich der gewesene Patron ihme solches zu ertheilen/ nicht hätte bewogen werden können. Dieses aber sey hier nur incidenter mit ange- NAchdem Vorzeiger dieses N. N. 4. Jahr lang alle
Von unterſchiedlichen Teſtimoniis der ꝛc. perflua non nocent; ſo thut ein Diener wohl/ daßer ſich die Procurirung ſeines ehrlichen Abſchiedes allerdings laͤſt angelegen ſeyn/ auch allen Falls/ ſo er ſolchen nicht freywillig erhalten koͤnnte/ durch Ver- mittlung guter Leut/ oder gar durch Interpoſition des Commercien-Collegii, ſolchen zu erlangen ſuchte/ wie dann dieſes auch ſo gar befugt waͤre/ (wann der halsſtarrige Patron nicht wollte) ihme/ dem Diener/ ex officio, ſonderlich auf guter Leute Zeugnis/ ein ſolches Teſtimonium unter des Col- legii Sigill zu ertheilen/ daß Implorant ſich in ſeinen Dienſten/ Quæſtionis, wohl verhalten/ und diß- falls ein Authentiques Zeugnis meritirte/ obgleich der geweſene Patron ihme ſolches zu ertheilen/ nicht haͤtte bewogen werden koͤnnen. Dieſes aber ſey hier nur incidenter mit ange- NAchdem Vorzeiger dieſes N. N. 4. Jahr lang alle
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0409" n="383"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von unterſchiedlichen <hi rendition="#aq">Teſtimoniis</hi> der ꝛc.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">perflua non nocent;</hi> ſo thut ein Diener wohl/ daß<lb/> er ſich die <hi rendition="#aq">Procu</hi>rirung ſeines ehrlichen Abſchiedes<lb/> allerdings laͤſt angelegen ſeyn/ auch allen Falls/ ſo<lb/> er ſolchen nicht freywillig erhalten koͤnnte/ durch Ver-<lb/> mittlung guter Leut/ oder gar durch <hi rendition="#aq">Interpoſiti</hi>on<lb/> des <hi rendition="#aq">Commerci</hi>en-<hi rendition="#aq">Collegii,</hi> ſolchen zu erlangen<lb/> ſuchte/ wie dann dieſes auch ſo gar befugt waͤre/<lb/> (wann der halsſtarrige <hi rendition="#aq">Patron</hi> nicht wollte) ihme/<lb/> dem Diener/ <hi rendition="#aq">ex officio,</hi> ſonderlich auf guter Leute<lb/> Zeugnis/ ein ſolches <hi rendition="#aq">Teſtimonium</hi> unter des <hi rendition="#aq">Col-<lb/> legii Sigill</hi> zu ertheilen/ daß <hi rendition="#aq">Implorant</hi> ſich in ſeinen<lb/> Dienſten/ <hi rendition="#aq">Quæſtionis,</hi> wohl verhalten/ und diß-<lb/> falls ein <hi rendition="#aq">Authentiques</hi> Zeugnis <hi rendition="#aq">merit</hi>irte/ obgleich<lb/> der geweſene <hi rendition="#aq">Patron</hi> ihme ſolches zu ertheilen/ nicht<lb/> haͤtte bewogen werden koͤnnen.</p><lb/> <p>Dieſes aber ſey hier nur <hi rendition="#aq">incidenter</hi> mit ange-<lb/> fuͤhret/ wann etwann dergleichen <hi rendition="#aq">Caſus,</hi> biß zu die-<lb/> ſem <hi rendition="#aq">Remedio</hi> ereignen ſollten/ wiewohl es ſelten ge-<lb/> ſchehen doͤrffte. Wir wenden uns vielmehr zu der-<lb/> gleichen Abſchieden ſelbſt/ und beſehen/ in welcher<lb/> Form dieſelbe eingerichtet ſeyn muͤſſen/ die erſte und<lb/> zwar gantz kurtze/ koͤnnte folgender Maſſen entworf-<lb/> fen ſeyn.</p><lb/> <p><hi rendition="#in">N</hi>Achdem Vorzeiger dieſes <hi rendition="#aq">N. N.</hi> 4. Jahr lang<lb/> in meiner Handlung/ als Diener/ mir ehrlich<lb/> und wohl gedienet/ alſo/ daß ich nichts/ als alles<lb/> Liebs und Guts von ihm zu ſagen weiß/ nunmehr<lb/> aber ſein Gluͤck anderwaͤrts bey Handlung weiter zu<lb/> ſuchen/ Vorhabens iſt/ und mich dannenhero um<lb/> einen beglaubten Abſchied angeſuchet; als habe ich<lb/> ſolchen ihme hiemit zu ertheilen/ und ihn dadurch an<lb/> <fw place="bottom" type="catch">alle</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [383/0409]
Von unterſchiedlichen Teſtimoniis der ꝛc.
perflua non nocent; ſo thut ein Diener wohl/ daß
er ſich die Procurirung ſeines ehrlichen Abſchiedes
allerdings laͤſt angelegen ſeyn/ auch allen Falls/ ſo
er ſolchen nicht freywillig erhalten koͤnnte/ durch Ver-
mittlung guter Leut/ oder gar durch Interpoſition
des Commercien-Collegii, ſolchen zu erlangen
ſuchte/ wie dann dieſes auch ſo gar befugt waͤre/
(wann der halsſtarrige Patron nicht wollte) ihme/
dem Diener/ ex officio, ſonderlich auf guter Leute
Zeugnis/ ein ſolches Teſtimonium unter des Col-
legii Sigill zu ertheilen/ daß Implorant ſich in ſeinen
Dienſten/ Quæſtionis, wohl verhalten/ und diß-
falls ein Authentiques Zeugnis meritirte/ obgleich
der geweſene Patron ihme ſolches zu ertheilen/ nicht
haͤtte bewogen werden koͤnnen.
Dieſes aber ſey hier nur incidenter mit ange-
fuͤhret/ wann etwann dergleichen Caſus, biß zu die-
ſem Remedio ereignen ſollten/ wiewohl es ſelten ge-
ſchehen doͤrffte. Wir wenden uns vielmehr zu der-
gleichen Abſchieden ſelbſt/ und beſehen/ in welcher
Form dieſelbe eingerichtet ſeyn muͤſſen/ die erſte und
zwar gantz kurtze/ koͤnnte folgender Maſſen entworf-
fen ſeyn.
NAchdem Vorzeiger dieſes N. N. 4. Jahr lang
in meiner Handlung/ als Diener/ mir ehrlich
und wohl gedienet/ alſo/ daß ich nichts/ als alles
Liebs und Guts von ihm zu ſagen weiß/ nunmehr
aber ſein Gluͤck anderwaͤrts bey Handlung weiter zu
ſuchen/ Vorhabens iſt/ und mich dannenhero um
einen beglaubten Abſchied angeſuchet; als habe ich
ſolchen ihme hiemit zu ertheilen/ und ihn dadurch an
alle
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |