Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Vollmachten Compromissen, &c.
N. N. meinen wohl-eingerichteten Tuch-Kram/
(wie solcher an meinem Sterb-Tage/ wann die zum
Hause benöhtigte Trauer-Kleider erst davon genom-
men worden/ stehen wird) vermachet/ und als eine
Gabe unter Lebendigen/ die aber erst nach dem To-
de ihre Krafft erlanget/ freyen Willens/ unge-
zwungen und ungedrungen/ übergeben habe/ also/
daß er nach erfolgtem meinem seligen Todes-Falle
sich der in dem Krahm befindenden Waaren eigen-
thümlich anmassen/ und ohne meiner Erben Einrede
damit nach seinem Gefallen schalten und walten mag.
Wofern auch solche Donation, Ubergab und Schen-
ckung/ eines Mangels halber/ als eine Ubergabe mor-
tis causa,
nicht gelten möchte/ so will ich doch/ daß es
als ein Legatum, fidei commissum, oder gemeiner
letzter Wille/ gültig und kräfftig seyn soll; Jm Fall
ich/ welches ich mir ausdrücklich will vorbehalten ha-
ben/ in meinem Leben nichts darinn ändern/ oder solches
gar oder zum Theil abthun und wiederruffen solte.
Urkündlich etc.

N. N.
XXVIII. Eine andere/ zwischen zween
unbeerbten Eheleuten/ da dem Längst-
lebenden die Güter vermacht
werden.

JCh Eustachius Cornelsen und Sabina Cornelsen
seine eheliche Haus-Frau bekennen einhellig/ und
ein jeder besonders vor sich selbst/ für uns/ alle unsere
Erben und Nachkommen/ demnach wir in einem
glücklichen und friedlichen/ wiewohl unfruchtbahren/
Ehestande/ biß auf den heutigen Tag gelebet und keine

andere

Vollmachten Compromiſſen, &c.
N. N. meinen wohl-eingerichteten Tuch-Kram/
(wie ſolcher an meinem Sterb-Tage/ wann die zum
Hauſe benoͤhtigte Trauer-Kleider erſt davon genom-
men worden/ ſtehen wird) vermachet/ und als eine
Gabe unter Lebendigen/ die aber erſt nach dem To-
de ihre Krafft erlanget/ freyen Willens/ unge-
zwungen und ungedrungen/ uͤbergeben habe/ alſo/
daß er nach erfolgtem meinem ſeligen Todes-Falle
ſich der in dem Krahm befindenden Waaren eigen-
thuͤmlich anmaſſen/ und ohne meiner Erben Einrede
damit nach ſeinem Gefallen ſchalten und walten mag.
Wofern auch ſolche Donation, Ubergab und Schen-
ckung/ eines Mangels halber/ als eine Ubergabe mor-
tis cauſa,
nicht gelten moͤchte/ ſo will ich doch/ daß es
als ein Legatum, fidei commiſſum, oder gemeiner
letzter Wille/ guͤltig und kraͤfftig ſeyn ſoll; Jm Fall
ich/ welches ich mir ausdruͤcklich will vorbehalten ha-
ben/ in meinem Leben nichts darinn aͤndern/ odeꝛ ſolches
gar oder zum Theil abthun und wiederruffen ſolte.
Urkuͤndlich ꝛc.

N. N.
XXVIII. Eine andere/ zwiſchen zween
unbeerbten Eheleuten/ da dem Laͤngſt-
lebenden die Guͤter vermacht
werden.

JCh Euſtachius Cornelſen und Sabina Cornelſen
ſeine eheliche Haus-Frau bekennen einhellig/ und
ein jeder beſonders vor ſich ſelbſt/ fuͤr uns/ alle unſere
Erben und Nachkommen/ demnach wir in einem
gluͤcklichen und friedlichen/ wiewohl unfruchtbahren/
Eheſtande/ biß auf den heutigen Tag gelebet und keine

andere
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <p><pb facs="#f0600" n="580"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vollmachten</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Compromi&#x017F;&#x017F;en, &amp;c.</hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">N. N.</hi> meinen wohl-eingerichteten Tuch-Kram/<lb/>
(wie &#x017F;olcher an meinem Sterb-Tage/ wann die zum<lb/>
Hau&#x017F;e beno&#x0364;htigte Trauer-Kleider er&#x017F;t davon genom-<lb/>
men worden/ &#x017F;tehen wird) vermachet/ und als eine<lb/>
Gabe unter Lebendigen/ die aber er&#x017F;t nach dem To-<lb/>
de ihre Krafft erlanget/ freyen Willens/ unge-<lb/>
zwungen und ungedrungen/ u&#x0364;bergeben habe/ al&#x017F;o/<lb/>
daß er nach erfolgtem meinem &#x017F;eligen Todes-Falle<lb/>
&#x017F;ich der in dem Krahm befindenden Waaren eigen-<lb/>
thu&#x0364;mlich anma&#x017F;&#x017F;en/ und ohne meiner Erben Einrede<lb/>
damit nach &#x017F;einem Gefallen &#x017F;chalten und walten mag.<lb/>
Wofern auch &#x017F;olche <hi rendition="#aq">Donation,</hi> Ubergab und Schen-<lb/>
ckung/ eines Mangels halber/ als eine Ubergabe <hi rendition="#aq">mor-<lb/>
tis cau&#x017F;a,</hi> nicht gelten mo&#x0364;chte/ &#x017F;o will ich doch/ daß es<lb/>
als ein <hi rendition="#aq">Legatum, fidei commi&#x017F;&#x017F;um,</hi> oder gemeiner<lb/>
letzter Wille/ gu&#x0364;ltig und kra&#x0364;fftig &#x017F;eyn &#x017F;oll; Jm Fall<lb/>
ich/ welches ich mir ausdru&#x0364;cklich will vorbehalten ha-<lb/>
ben/ in meinem Leben nichts darinn a&#x0364;ndern/ ode&#xA75B; &#x017F;olches<lb/>
gar oder zum Theil abthun und wiederruffen &#x017F;olte.<lb/>
Urku&#x0364;ndlich &#xA75B;c.</p><lb/>
              <closer>
                <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">N. N.</hi> </hi> </salute>
              </closer>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXVIII.</hi> Eine andere/ zwi&#x017F;chen zween<lb/>
unbeerbten Eheleuten/ da dem La&#x0364;ng&#x017F;t-<lb/>
lebenden die Gu&#x0364;ter vermacht<lb/>
werden.</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">J</hi>Ch Eu&#x017F;tachius Cornel&#x017F;en und Sabina Cornel&#x017F;en<lb/>
&#x017F;eine eheliche Haus-Frau bekennen einhellig/ und<lb/>
ein jeder be&#x017F;onders vor &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t/ fu&#x0364;r uns/ alle un&#x017F;ere<lb/>
Erben und Nachkommen/ demnach wir in einem<lb/>
glu&#x0364;cklichen und friedlichen/ wiewohl unfruchtbahren/<lb/>
Ehe&#x017F;tande/ biß auf den heutigen Tag gelebet und keine<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">andere</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[580/0600] Vollmachten Compromiſſen, &c. N. N. meinen wohl-eingerichteten Tuch-Kram/ (wie ſolcher an meinem Sterb-Tage/ wann die zum Hauſe benoͤhtigte Trauer-Kleider erſt davon genom- men worden/ ſtehen wird) vermachet/ und als eine Gabe unter Lebendigen/ die aber erſt nach dem To- de ihre Krafft erlanget/ freyen Willens/ unge- zwungen und ungedrungen/ uͤbergeben habe/ alſo/ daß er nach erfolgtem meinem ſeligen Todes-Falle ſich der in dem Krahm befindenden Waaren eigen- thuͤmlich anmaſſen/ und ohne meiner Erben Einrede damit nach ſeinem Gefallen ſchalten und walten mag. Wofern auch ſolche Donation, Ubergab und Schen- ckung/ eines Mangels halber/ als eine Ubergabe mor- tis cauſa, nicht gelten moͤchte/ ſo will ich doch/ daß es als ein Legatum, fidei commiſſum, oder gemeiner letzter Wille/ guͤltig und kraͤfftig ſeyn ſoll; Jm Fall ich/ welches ich mir ausdruͤcklich will vorbehalten ha- ben/ in meinem Leben nichts darinn aͤndern/ odeꝛ ſolches gar oder zum Theil abthun und wiederruffen ſolte. Urkuͤndlich ꝛc. N. N. XXVIII. Eine andere/ zwiſchen zween unbeerbten Eheleuten/ da dem Laͤngſt- lebenden die Guͤter vermacht werden. JCh Euſtachius Cornelſen und Sabina Cornelſen ſeine eheliche Haus-Frau bekennen einhellig/ und ein jeder beſonders vor ſich ſelbſt/ fuͤr uns/ alle unſere Erben und Nachkommen/ demnach wir in einem gluͤcklichen und friedlichen/ wiewohl unfruchtbahren/ Eheſtande/ biß auf den heutigen Tag gelebet und keine andere

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Grundlage der vorliegenden digitalen Ausgabe bild… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/600
Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/600>, abgerufen am 21.11.2024.