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Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

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eines Briefes zu observiren

Heutiges Tages schreiben ihrer viele den Datum,
nach Art der Cancellisten/ zu Ende der Briefe/ wel-
ches in eines jeden Belieben stehet/ wie auch/ ob man
einen halben Bogen oder Quart-Blat/ von oben her-
unter oder zusammen geleget/ oder der Breite nach/
voll und überschreiben wolle.

Diejenigen/ welche in denen Oertern wohnen/
oder nach solchen schreiben an welchen der verbesserte
Leopoldinische Calender noch nicht eingeführet/
sondern der alte Julianische noch bey behalten wird/
pflegen erst den Datum oder Monats-Tag des Julia-
ni
schen/ und unter demselben den Tag des Gregoria-
ni
schen Calenders/ welcher bis Ao. 1700. 10. Tage
differiret hat/ zu setzen/ und wird jenes der alte/ die-
ses der neue Styl genennet; Als zum Exempel: den
Maji. Andere Kauffleute wollen durch einen Bruch
den Monath/ und seinen Tag/ an welchen sie schrei-
ben/ folgender massen andeuten/ als mit 1/6 . bedeuten
sie/ durch das 1. den ersten Monat des Jahrs/ und
durch die 6. den sechsten Tag desselben/ und also den
6. Januarii; Wann sie September, October, &c.
schreiben wollen/ abbreviren sie/ und setzen: 7br.
8br. 9br. xbr.

Weil auch bey Kauffleuten vielmahls auf einen
Post-Tag zwantzig bis dreyßig Briefe zu schreiben
vorkommen/ als haben sie im Gebrauch/ oben am
äussersten Rande des Briefes/ oder auch gantz unten/
den Nahmen desjenigen zu schreiben/ an welchen der
Brief gerichtet/ damit die Jungen im copiiren sich
darnach richten können; Jst aber vielmahls mehr
eine Schwachheit als Nohtwendigkeit/ weil mancher/
der kaum alle 6. Wochen ein Briefgen zu wechseln
hat/ dadurch will angesehen seyn/ als wann er grosse

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eines Briefes zu obſerviren

Heutiges Tages ſchreiben ihrer viele den Datum,
nach Art der Cancelliſten/ zu Ende der Briefe/ wel-
ches in eines jeden Belieben ſtehet/ wie auch/ ob man
einen halben Bogen oder Quart-Blat/ von oben her-
unter oder zuſammen geleget/ oder der Breite nach/
voll und uͤberſchreiben wolle.

Diejenigen/ welche in denen Oertern wohnen/
oder nach ſolchen ſchreiben an welchen der verbeſſerte
Leopoldiniſche Calender noch nicht eingefuͤhret/
ſondern der alte Julianiſche noch bey behalten wird/
pflegen erſt den Datum oder Monats-Tag des Julia-
ni
ſchen/ und unter demſelben den Tag des Gregoria-
ni
ſchen Calenders/ welcher bis Ao. 1700. 10. Tage
differiret hat/ zu ſetzen/ und wird jenes der alte/ die-
ſes der neue Styl genennet; Als zum Exempel: den
Maji. Andere Kauffleute wollen durch einen Bruch
den Monath/ und ſeinen Tag/ an welchen ſie ſchrei-
ben/ folgender maſſen andeuten/ als mit ⅙. bedeuten
ſie/ durch das 1. den erſten Monat des Jahrs/ und
durch die 6. den ſechſten Tag deſſelben/ und alſo den
6. Januarii; Wann ſie September, October, &c.
ſchreiben wollen/ abbreviren ſie/ und ſetzen: 7br.
8br. 9br. xbr.

Weil auch bey Kauffleuten vielmahls auf einen
Poſt-Tag zwantzig bis dreyßig Briefe zu ſchreiben
vorkommen/ als haben ſie im Gebrauch/ oben am
aͤuſſerſten Rande des Briefes/ oder auch gantz unten/
den Nahmen desjenigen zu ſchreiben/ an welchen der
Brief gerichtet/ damit die Jungen im copiiren ſich
darnach richten koͤnnen; Jſt aber vielmahls mehr
eine Schwachheit als Nohtwendigkeit/ weil mancher/
der kaum alle 6. Wochen ein Briefgen zu wechſeln
hat/ dadurch will angeſehen ſeyn/ als wann er groſſe

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[185/0205] eines Briefes zu obſerviren Heutiges Tages ſchreiben ihrer viele den Datum, nach Art der Cancelliſten/ zu Ende der Briefe/ wel- ches in eines jeden Belieben ſtehet/ wie auch/ ob man einen halben Bogen oder Quart-Blat/ von oben her- unter oder zuſammen geleget/ oder der Breite nach/ voll und uͤberſchreiben wolle. Diejenigen/ welche in denen Oertern wohnen/ oder nach ſolchen ſchreiben an welchen der verbeſſerte Leopoldiniſche Calender noch nicht eingefuͤhret/ ſondern der alte Julianiſche noch bey behalten wird/ pflegen erſt den Datum oder Monats-Tag des Julia- niſchen/ und unter demſelben den Tag des Gregoria- niſchen Calenders/ welcher bis Ao. 1700. 10. Tage differiret hat/ zu ſetzen/ und wird jenes der alte/ die- ſes der neue Styl genennet; Als zum Exempel: den [FORMEL] Maji. Andere Kauffleute wollen durch einen Bruch den Monath/ und ſeinen Tag/ an welchen ſie ſchrei- ben/ folgender maſſen andeuten/ als mit ⅙. bedeuten ſie/ durch das 1. den erſten Monat des Jahrs/ und durch die 6. den ſechſten Tag deſſelben/ und alſo den 6. Januarii; Wann ſie September, October, &c. ſchreiben wollen/ abbreviren ſie/ und ſetzen: 7br. 8br. 9br. xbr. Weil auch bey Kauffleuten vielmahls auf einen Poſt-Tag zwantzig bis dreyßig Briefe zu ſchreiben vorkommen/ als haben ſie im Gebrauch/ oben am aͤuſſerſten Rande des Briefes/ oder auch gantz unten/ den Nahmen desjenigen zu ſchreiben/ an welchen der Brief gerichtet/ damit die Jungen im copiiren ſich darnach richten koͤnnen; Jſt aber vielmahls mehr eine Schwachheit als Nohtwendigkeit/ weil mancher/ der kaum alle 6. Wochen ein Briefgen zu wechſeln hat/ dadurch will angeſehen ſeyn/ als wann er groſſe Cor- M 5

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/205>, abgerufen am 24.11.2024.