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Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717.

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Summarische Wiederholung aus vorgehenden Capiteln.
müssen liegen lassen. Allein worzu dienen diese Weitläufftigkeiten? Man setze
nur eine Land-Banco oder Landschaffts-Cassam in guten Credit, sammle
zu guten Zeiten in dieselbe durch gute Haußhaltung einen Vorrath und le-
ge vor allen nach unserer gegebenen Methode eine Giro-Banco an/ so
wird es weder dem Landes-Herrn/ nach der Landschaffts-Cassa niemahls
an baarem Gelde ermangeln.

Cap. XXIV. schreibt Klockius ferner von dem Verbot Gold oder
Silber auszuführen/ daß es vor diesen denen Kauffleuten zugelassen ge-
wesen sey/ wann sie mit Subtilität die Barbarischen Völcker umb ihr
Gold und Silber haben bringen können/ arg. l. 2. C. de Commerciis,
welches Privilegii sich auch die Spanier denen armen wehrlosen India-
nern
ihr Gold und Silber wegzunehmen/ zum Vorwand gebrauchet;
Heutiges Tages aber kehrte man sich an diese Einschränckung/ Gold
und Silber denen Barbaren allein zu entführen/ nicht gar sonderlich
mehr/ sondern wann auch Christen ihre eigene Glaubens-Genossen umb
diese angenehme Waare bringen könten/ machten sich einige derselben
keine grosse Schwierigkeit; Jndessen hielten doch billig einige Potenta-
t
en und Republiquen darüber/ daß aus ihrem Land oder Stadt kein
baares Gold- noch Silber-Geld ausgeführet werden möchte. Selbst auch
des H. Römischen Reichs Abschiede gehen ja vielfältig dahin/ daß man
aus Teutschland kein unvermüntztes Gold oder Silber/ ingleichen auch
keine Goldenen und Silbernen Gefässe auff keine Weiß noch Weg aus-
führen solte/ wie dann auch die Römischen Kayser selbst in ihrer Capi-
tulatio
n sich verbindlich machen müssen/ nichts zu unterlassen/ was zur
Abwendung der Unrichtigkeit im Müntz-Wesen erdacht werden möchte.
Also ist auch in Engeland und Moscau die Ausfuhr des baaren Geldes
bey hoher Straff verboten/ es geschehe dann solche zur Auslösung der in
der Türckey Gefangenen.

Allein daß solches nicht allezeit so gar accurat könne gehalten
werden/ selbiges auch einem Land oder Republic nicht allezeit zuträglich
sey/ solches bezeuget Bodinus lib. 6. Cap. 3. de Republica, wie es dann
auch von uns schon in diesem Tractat mit unterschiedlichen Rationibus
bewiesen worden.

Wir mercken hierbey noch mit wenigen aus denen Pellerischen An-
merckungen über dieses/ was bißhero aus dem Klockio angeführet
worden/ daß er erstlich von denen Montibus Pietatis und deren unter-

schied-
D d d 3

Summariſche Wiederholung aus vorgehenden Capiteln.
muͤſſen liegen laſſen. Allein worzu dienen dieſe Weitlaͤufftigkeiten? Man ſetze
nur eine Land-Banco oder Landſchaffts-Caſſam in guten Credit, ſammle
zu guten Zeiten in dieſelbe durch gute Haußhaltung einen Vorrath und le-
ge vor allen nach unſerer gegebenen Methode eine Giro-Banco an/ ſo
wird es weder dem Landes-Herrn/ nach der Landſchaffts-Caſſa niemahls
an baarem Gelde ermangeln.

Cap. XXIV. ſchreibt Klockius ferner von dem Verbot Gold oder
Silber auszufuͤhren/ daß es vor dieſen denen Kauffleuten zugelaſſen ge-
weſen ſey/ wann ſie mit Subtilitaͤt die Barbariſchen Voͤlcker umb ihr
Gold und Silber haben bringen koͤnnen/ arg. l. 2. C. de Commerciis,
welches Privilegii ſich auch die Spanier denen armen wehrloſen India-
nern
ihr Gold und Silber wegzunehmen/ zum Vorwand gebrauchet;
Heutiges Tages aber kehrte man ſich an dieſe Einſchraͤnckung/ Gold
und Silber denen Barbaren allein zu entfuͤhren/ nicht gar ſonderlich
mehr/ ſondern wann auch Chriſten ihre eigene Glaubens-Genoſſen umb
dieſe angenehme Waare bringen koͤnten/ machten ſich einige derſelben
keine groſſe Schwierigkeit; Jndeſſen hielten doch billig einige Potenta-
t
en und Republiquen daruͤber/ daß aus ihrem Land oder Stadt kein
baares Gold- noch Silber-Geld ausgefuͤhret werden moͤchte. Selbſt auch
des H. Roͤmiſchen Reichs Abſchiede gehen ja vielfaͤltig dahin/ daß man
aus Teutſchland kein unvermuͤntztes Gold oder Silber/ ingleichen auch
keine Goldenen und Silbernen Gefaͤſſe auff keine Weiß noch Weg aus-
fuͤhren ſolte/ wie dann auch die Roͤmiſchen Kayſer ſelbſt in ihrer Capi-
tulatio
n ſich verbindlich machen muͤſſen/ nichts zu unterlaſſen/ was zur
Abwendung der Unrichtigkeit im Muͤntz-Weſen erdacht werden moͤchte.
Alſo iſt auch in Engeland und Moſcau die Ausfuhr des baaren Geldes
bey hoher Straff verboten/ es geſchehe dann ſolche zur Ausloͤſung der in
der Tuͤrckey Gefangenen.

Allein daß ſolches nicht allezeit ſo gar accurat koͤnne gehalten
werden/ ſelbiges auch einem Land oder Republic nicht allezeit zutraͤglich
ſey/ ſolches bezeuget Bodinus lib. 6. Cap. 3. de Republica, wie es dann
auch von uns ſchon in dieſem Tractat mit unterſchiedlichen Rationibus
bewieſen worden.

Wir mercken hierbey noch mit wenigen aus denen Pelleriſchen An-
merckungen uͤber dieſes/ was bißhero aus dem Klockio angefuͤhret
worden/ daß er erſtlich von denen Montibus Pietatis und deren unter-

ſchied-
D d d 3
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[397/0417] Summariſche Wiederholung aus vorgehenden Capiteln. muͤſſen liegen laſſen. Allein worzu dienen dieſe Weitlaͤufftigkeiten? Man ſetze nur eine Land-Banco oder Landſchaffts-Caſſam in guten Credit, ſammle zu guten Zeiten in dieſelbe durch gute Haußhaltung einen Vorrath und le- ge vor allen nach unſerer gegebenen Methode eine Giro-Banco an/ ſo wird es weder dem Landes-Herrn/ nach der Landſchaffts-Caſſa niemahls an baarem Gelde ermangeln. Cap. XXIV. ſchreibt Klockius ferner von dem Verbot Gold oder Silber auszufuͤhren/ daß es vor dieſen denen Kauffleuten zugelaſſen ge- weſen ſey/ wann ſie mit Subtilitaͤt die Barbariſchen Voͤlcker umb ihr Gold und Silber haben bringen koͤnnen/ arg. l. 2. C. de Commerciis, welches Privilegii ſich auch die Spanier denen armen wehrloſen India- nern ihr Gold und Silber wegzunehmen/ zum Vorwand gebrauchet; Heutiges Tages aber kehrte man ſich an dieſe Einſchraͤnckung/ Gold und Silber denen Barbaren allein zu entfuͤhren/ nicht gar ſonderlich mehr/ ſondern wann auch Chriſten ihre eigene Glaubens-Genoſſen umb dieſe angenehme Waare bringen koͤnten/ machten ſich einige derſelben keine groſſe Schwierigkeit; Jndeſſen hielten doch billig einige Potenta- ten und Republiquen daruͤber/ daß aus ihrem Land oder Stadt kein baares Gold- noch Silber-Geld ausgefuͤhret werden moͤchte. Selbſt auch des H. Roͤmiſchen Reichs Abſchiede gehen ja vielfaͤltig dahin/ daß man aus Teutſchland kein unvermuͤntztes Gold oder Silber/ ingleichen auch keine Goldenen und Silbernen Gefaͤſſe auff keine Weiß noch Weg aus- fuͤhren ſolte/ wie dann auch die Roͤmiſchen Kayſer ſelbſt in ihrer Capi- tulation ſich verbindlich machen muͤſſen/ nichts zu unterlaſſen/ was zur Abwendung der Unrichtigkeit im Muͤntz-Weſen erdacht werden moͤchte. Alſo iſt auch in Engeland und Moſcau die Ausfuhr des baaren Geldes bey hoher Straff verboten/ es geſchehe dann ſolche zur Ausloͤſung der in der Tuͤrckey Gefangenen. Allein daß ſolches nicht allezeit ſo gar accurat koͤnne gehalten werden/ ſelbiges auch einem Land oder Republic nicht allezeit zutraͤglich ſey/ ſolches bezeuget Bodinus lib. 6. Cap. 3. de Republica, wie es dann auch von uns ſchon in dieſem Tractat mit unterſchiedlichen Rationibus bewieſen worden. Wir mercken hierbey noch mit wenigen aus denen Pelleriſchen An- merckungen uͤber dieſes/ was bißhero aus dem Klockio angefuͤhret worden/ daß er erſtlich von denen Montibus Pietatis und deren unter- ſchied- D d d 3

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_banqven_1717/417>, abgerufen am 22.11.2024.