Banco S. Ambrosii gewitziget worden/ keinem Frembden mehr das Directorium in einem solchen AErario Sacro & Publico zulassen/ nach- dem ein gewisser Spanischer Gouverneur einsmahls die darinnen vor- handene Deposita angegriffen/ und selbige zum Spanischen Krieg verwand.
Jn Florentz ist gleichfalls eine solche Banco auffgerichtet/ über wel- che die Hertzogliche Deputati das Directorium führen.
Die Banco zu Genua des H. Georgii wird von gewissen darzu deputirten Edelleuten dirigiret/ und bestehet mehrentheils in Handels- und Wechsels-Partheyen.
Zu Neapolis hat man/ wie der Herr Domenico Peri in seinem Negotiante Part. 2. p. 126. meldet/ erstlich die Banco della Santissima Nonciata, welche vor die beste gehalten wird/ ferner die della Pieta, dello Spirito Santo, di S. Giacomo, di Sant' Eligio, dei Poveri e dell' incurabili, sonst auch Banco del Popolo genannt. Nachdem aber einige von diesen Banquen etliche mahl banquerot gemachet ha- ben/ und dannenhero nicht mehr im grossen Credit stehen/ so hat sol- ches Gelegenheit gegeben/ daß man in die (in dem Besenzoner-Marckt) ausgegebene und auff Neapolis gerichtete Wechsel die Condition mit eingeruckt/ daß ihre Zahlung baar per Cassa, und nicht in Banco ge- schehen solte. Jndessen stehen noch im guten Ansehen die Banco di Sant Eligio, welche auch noch am meisten von denen Kauffleuten ge- brauchet wird/ ferner die del Popolo. So giebt auch der Handlung eine grosse Bequemlichkeit die in Neapolis auffgerichtete öffentliche Stadt-Cassa, unter dem Nahmen von Santissimo Salvatore. Nicht weniger seynd auch hin und wieder in dem Königreiche unterschiedliche Einnahms-Contoirs unter dem Nahmen der Fiscali, Arrendamenti und Adovi, vom Königlichen Hof constituiret/ wiewohl selbige/ wie unser Author meldet/ schon mehrentheils an andere alieniret seyn. Von der Banco della Santissima Nonciata, und andern Jtaliänischen Banquen, schreibet Raph. de Turr. de Camb. Disput. 2. Quaest. 17. N. 44. & seqq. der Modus Banquen zu halten/ ist in Jtalien vorzeiten sehr im Gebrauch gewesen/ und noch nicht gar abgekommen/ sondern bestehet noch zu Genua, und sonderlich an den Orten/ wo Wechsel geschlossen werden/ als zu Rom/ Neapolis, Venedig/ und auch anderwerts/ und obgleich die Banquen insgemein in diesem übereinkommen/ daß sie ihre
Autho-
Das XI. Capitel
Banco S. Ambroſii gewitziget worden/ keinem Frembden mehr das Directorium in einem ſolchen Ærario Sacro & Publico zulaſſen/ nach- dem ein gewiſſer Spaniſcher Gouverneur einsmahls die darinnen vor- handene Depoſita angegriffen/ und ſelbige zum Spaniſchen Krieg verwand.
Jn Florentz iſt gleichfalls eine ſolche Banco auffgerichtet/ uͤber wel- che die Hertzogliche Deputati das Directorium fuͤhren.
Die Banco zu Genua des H. Georgii wird von gewiſſen darzu deputirten Edelleuten dirigiret/ und beſtehet mehrentheils in Handels- und Wechſels-Partheyen.
Zu Neapolis hat man/ wie der Herr Domenico Peri in ſeinem Negotiante Part. 2. p. 126. meldet/ erſtlich die Banco della Santiſſima Nonciata, welche vor die beſte gehalten wird/ ferner die della Pieta, dello Spirito Santo, di S. Giacomo, di Sant’ Eligio, dei Poveri e dell’ incurabili, ſonſt auch Banco del Popolo genannt. Nachdem aber einige von dieſen Banquen etliche mahl banquerot gemachet ha- ben/ und dannenhero nicht mehr im groſſen Credit ſtehen/ ſo hat ſol- ches Gelegenheit gegeben/ daß man in die (in dem Beſenzoner-Marckt) ausgegebene und auff Neapolis gerichtete Wechſel die Condition mit eingeruckt/ daß ihre Zahlung baar per Caſſa, und nicht in Banco ge- ſchehen ſolte. Jndeſſen ſtehen noch im guten Anſehen die Banco di Sant Eligio, welche auch noch am meiſten von denen Kauffleuten ge- brauchet wird/ ferner die del Popolo. So giebt auch der Handlung eine groſſe Bequemlichkeit die in Neapolis auffgerichtete oͤffentliche Stadt-Caſſa, unter dem Nahmen von Santiſſimo Salvatore. Nicht weniger ſeynd auch hin und wieder in dem Koͤnigreiche unterſchiedliche Einnahms-Contoirs unter dem Nahmen der Fiſcali, Arrendamenti und Adovi, vom Koͤniglichen Hof conſtituiret/ wiewohl ſelbige/ wie unſer Author meldet/ ſchon mehrentheils an andere alieniret ſeyn. Von der Banco della Santiſſima Nonciata, und andern Jtaliaͤniſchen Banquen, ſchreibet Raph. de Turr. de Camb. Diſput. 2. Quæſt. 17. N. 44. & ſeqq. der Modus Banquen zu halten/ iſt in Jtalien vorzeiten ſehr im Gebrauch geweſen/ und noch nicht gar abgekommen/ ſondern beſtehet noch zu Genua, und ſonderlich an den Orten/ wo Wechſel geſchloſſen werden/ als zu Rom/ Neapolis, Venedig/ und auch anderwerts/ und obgleich die Banquen insgemein in dieſem uͤbereinkommen/ daß ſie ihre
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Das XI. Capitel
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Directorium in einem ſolchen Ærario Sacro & Publico zulaſſen/ nach-
dem ein gewiſſer Spaniſcher Gouverneur einsmahls die darinnen vor-
handene Depoſita angegriffen/ und ſelbige zum Spaniſchen Krieg
verwand.
Jn Florentz iſt gleichfalls eine ſolche Banco auffgerichtet/ uͤber wel-
che die Hertzogliche Deputati das Directorium fuͤhren.
Die Banco zu Genua des H. Georgii wird von gewiſſen darzu
deputirten Edelleuten dirigiret/ und beſtehet mehrentheils in Handels-
und Wechſels-Partheyen.
Zu Neapolis hat man/ wie der Herr Domenico Peri in ſeinem
Negotiante Part. 2. p. 126. meldet/ erſtlich die Banco della Santiſſima
Nonciata, welche vor die beſte gehalten wird/ ferner die della Pieta,
dello Spirito Santo, di S. Giacomo, di Sant’ Eligio, dei Poveri e
dell’ incurabili, ſonſt auch Banco del Popolo genannt. Nachdem
aber einige von dieſen Banquen etliche mahl banquerot gemachet ha-
ben/ und dannenhero nicht mehr im groſſen Credit ſtehen/ ſo hat ſol-
ches Gelegenheit gegeben/ daß man in die (in dem Beſenzoner-Marckt)
ausgegebene und auff Neapolis gerichtete Wechſel die Condition mit
eingeruckt/ daß ihre Zahlung baar per Caſſa, und nicht in Banco ge-
ſchehen ſolte. Jndeſſen ſtehen noch im guten Anſehen die Banco di
Sant Eligio, welche auch noch am meiſten von denen Kauffleuten ge-
brauchet wird/ ferner die del Popolo. So giebt auch der Handlung
eine groſſe Bequemlichkeit die in Neapolis auffgerichtete oͤffentliche
Stadt-Caſſa, unter dem Nahmen von Santiſſimo Salvatore. Nicht
weniger ſeynd auch hin und wieder in dem Koͤnigreiche unterſchiedliche
Einnahms-Contoirs unter dem Nahmen der Fiſcali, Arrendamenti und
Adovi, vom Koͤniglichen Hof conſtituiret/ wiewohl ſelbige/ wie unſer
Author meldet/ ſchon mehrentheils an andere alieniret ſeyn. Von der
Banco della Santiſſima Nonciata, und andern Jtaliaͤniſchen Banquen,
ſchreibet Raph. de Turr. de Camb. Diſput. 2. Quæſt. 17. N. 44. &
ſeqq. der Modus Banquen zu halten/ iſt in Jtalien vorzeiten ſehr im
Gebrauch geweſen/ und noch nicht gar abgekommen/ ſondern beſtehet
noch zu Genua, und ſonderlich an den Orten/ wo Wechſel geſchloſſen
werden/ als zu Rom/ Neapolis, Venedig/ und auch anderwerts/ und
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Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_banqven_1717/234>, abgerufen am 16.02.2025.
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