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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Erste Buch.
Der du auch bist ein sohn des Gottes aller Götter
Des grossen Jupiters/ der unser schutz und retter/
Der du den Typhoeus mit allem dem geschoß/
Das er gen himmel wurff mit grimm/ nicht achtest groß.
Ich fliehe nur zu dir/ Ich ruffe dein vermögen
Zu meiner hülff und wuntsch; Du siehest aller wegen/
Und ist dir satt bekand/ wie daß Eneas wird
Dein bruder/ so gejagt/ und hin und wieder irrt
Im ungestümmen meer/ bey nah in allen Haven/
Und seine reisepursch sind wie die armen sclaven
Durch unbefugten grimm der Juno: Dannenher
Ist offtmals unser schmertz gewesen dein beschwer.
Nun aber hält ihn auff der Tyrer herrscherinne
Die Dido welche sich bemühet seine sinne
Durch glatte schmeichelwort und gunst zu ziehen an/
Nur daß er sie allein/ und sie ihn haben kan.
Ich weiß traun nicht/ was es sol für bedeutung haben/
Daß Juno lässet ihn so freund- und zärtlich laben
In dieser ihrer stadt. Der Poener kost frey seyn
Kömmt mir verdächtig für/ und wil mir nicht wol ein/
Der guten kommligkeit wird sie sich bester massen
Bedienen/ daß sie die nicht wird von händen lassen:
Darumb bin ich bedacht/ mit brunst und liebes pein/
Mit aller list und trug sie vor zu nehmen ein/
Damit sie ihren sinn nicht lasse wieder sincken/
Und anders werde raths auff eines andern wincken/
Vielmehr in gegentheil Eneen nebenst mir/
Ich zwar als mutter/ lieb/ sie/ wies beliebet ihr.
Daß
D
Das Erſte Buch.
Der du auch biſt ein ſohn des Gottes aller Goͤtter
Des groſſen Jupiters/ der unſer ſchutz und retter/
Der du den Typhoeus mit allem dem geſchoß/
Das er gen himmel wurff mit grim̃/ nicht achteſt groß.
Ich fliehe nur zu dir/ Ich ruffe dein vermoͤgen
Zu meiner huͤlff und wuntſch; Du ſieheſt aller wegen/
Und iſt dir ſatt bekand/ wie daß Eneas wird
Dein bruder/ ſo gejagt/ und hin und wieder irrt
Im ungeſtuͤmmen meer/ bey nah in allen Haven/
Und ſeine reiſepurſch ſind wie die armen ſclaven
Durch unbefugten grimm der Juno: Dannenher
Iſt offtmals unſer ſchmertz geweſen dein beſchwer.
Nun aber haͤlt ihn auff der Tyrer herrſcherinne
Die Dido welche ſich bemuͤhet ſeine ſinne
Durch glatte ſchmeichelwort und gunſt zu ziehen an/
Nur daß er ſie allein/ und ſie ihn haben kan.
Ich weiß traun nicht/ was es ſol fuͤr bedeutung haben/
Daß Juno laͤſſet ihn ſo freund- und zaͤrtlich laben
In dieſer ihrer ſtadt. Der Poener koſt frey ſeyn
Koͤmmt mir verdaͤchtig fuͤr/ und wil mir nicht wol ein/
Der guten kommligkeit wird ſie ſich beſter maſſen
Bedienen/ daß ſie die nicht wird von haͤnden laſſen:
Darumb bin ich bedacht/ mit brunſt und liebes pein/
Mit aller liſt und trug ſie vor zu nehmen ein/
Damit ſie ihren ſinn nicht laſſe wieder ſincken/
Und anders werde raths auff eines andern wincken/
Vielmehr in gegentheil Eneen nebenſt mir/
Ich zwar als mutter/ lieb/ ſie/ wies beliebet ihr.
Daß
D
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[49/0071] Das Erſte Buch. Der du auch biſt ein ſohn des Gottes aller Goͤtter Des groſſen Jupiters/ der unſer ſchutz und retter/ Der du den Typhoeus mit allem dem geſchoß/ Das er gen himmel wurff mit grim̃/ nicht achteſt groß. Ich fliehe nur zu dir/ Ich ruffe dein vermoͤgen Zu meiner huͤlff und wuntſch; Du ſieheſt aller wegen/ Und iſt dir ſatt bekand/ wie daß Eneas wird Dein bruder/ ſo gejagt/ und hin und wieder irrt Im ungeſtuͤmmen meer/ bey nah in allen Haven/ Und ſeine reiſepurſch ſind wie die armen ſclaven Durch unbefugten grimm der Juno: Dannenher Iſt offtmals unſer ſchmertz geweſen dein beſchwer. Nun aber haͤlt ihn auff der Tyrer herrſcherinne Die Dido welche ſich bemuͤhet ſeine ſinne Durch glatte ſchmeichelwort und gunſt zu ziehen an/ Nur daß er ſie allein/ und ſie ihn haben kan. Ich weiß traun nicht/ was es ſol fuͤr bedeutung haben/ Daß Juno laͤſſet ihn ſo freund- und zaͤrtlich laben In dieſer ihrer ſtadt. Der Poener koſt frey ſeyn Koͤmmt mir verdaͤchtig fuͤr/ und wil mir nicht wol ein/ Der guten kommligkeit wird ſie ſich beſter maſſen Bedienen/ daß ſie die nicht wird von haͤnden laſſen: Darumb bin ich bedacht/ mit brunſt und liebes pein/ Mit aller liſt und trug ſie vor zu nehmen ein/ Damit ſie ihren ſinn nicht laſſe wieder ſincken/ Und anders werde raths auff eines andern wincken/ Vielmehr in gegentheil Eneen nebenſt mir/ Ich zwar als mutter/ lieb/ ſie/ wies beliebet ihr. Daß D

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/71>, abgerufen am 24.11.2024.