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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Eilffte Buch.
Ja freylich! Sollen wir als ungeachte schaaren/
Die unbeerdiget und unbeweinet waren/
Im felde fallen hin/ und fürchten unsrer haut/
Daß Turnus habe nur die königliche braut?
Wolan hast du ein hertz und denckest nachzuschlagen
Den tapffern elteren/ so nimm dir für zu wagen
Ein gängelein mit dem/ der dich zum kampff begehrt/
Und laß verrosten nicht dein ritterliches schwerdt.
Durch solche red erzürnt der Turnus bittrer massen/
Der ohne das nicht kunt sich viel vexieren lassen/
Er seufftzte tieff und brach mit worten so heraus:
du machest/ Drance/ stets viel wort mit zanck und graus/
Bevorab aber wenn die zeit erheischt mehr fechten
Als schwatzen/ mehr die faust/ als plauderey und rechten/
Und wenn die stände sind des reichs geladen ein/
Erscheinest du geschwind und wilst der erste seyn.
Das rahthauß muß man nicht mit losen worten füllen/
Damit du sicher prangst nach deinem frechen willen/
So lange wall und maur dem feind entgegen stehn/
Und man die graben noch nicht kan erfüllet sehn
Von der erschlagnen blut. Derhalben magst du krachen
Mit deiner donnerstimm/ gestalt du pflegst zu machen/
Du Drance/ leg auff mich die schuld der furchtsamkeit/
Weil du der jenge bist/ der in dem ktieg und streit
Viel hauffen Troer hat mit tapffrer faust erschlagen/
Und solchen edlen ruhm und lob davon getragen/
Daß er das weite feld geschmücket hin und her
Mit siegeszeichen hat/ und was der gleichen mehr.
Was
N n.
Das Eilffte Buch.
Ja freylich! Sollen wir als ungeachte ſchaaren/
Die unbeerdiget und unbeweinet waren/
Im felde fallen hin/ und fuͤrchten unſrer haut/
Daß Turnus habe nur die koͤnigliche braut?
Wolan haſt du ein hertz und denckeſt nachzuſchlagen
Den tapffern elteren/ ſo nimm dir fuͤr zu wagen
Ein gaͤngelein mit dem/ der dich zum kampff begehrt/
Und laß verroſten nicht dein ritterliches ſchwerdt.
Durch ſolche red erzuͤrnt der Turnus bittrer maſſen/
Der ohne das nicht kunt ſich viel vexieren laſſen/
Er ſeufftzte tieff und brach mit worten ſo heraus:
du macheſt/ Drance/ ſtets viel wort mit zanck und graus/
Bevorab aber wenn die zeit erheiſcht mehr fechten
Als ſchwatzen/ mehr die fauſt/ als plauderey und rechten/
Und wenn die ſtaͤnde ſind des reichs geladen ein/
Erſcheineſt du geſchwind und wilſt der erſte ſeyn.
Das rahthauß muß man nicht mit loſen worten fuͤllen/
Damit du ſicher prangſt nach deinem frechen willen/
So lange wall und maur dem feind entgegen ſtehn/
Und man die graben noch nicht kan erfuͤllet ſehn
Von der erſchlagnen blut. Derhalben magſt du krachen
Mit deiner donnerſtimm/ geſtalt du pflegſt zu machen/
Du Drance/ leg auff mich die ſchuld der furchtſamkeit/
Weil du der jenge biſt/ der in dem ktieg und ſtreit
Viel hauffen Troer hat mit tapffrer fauſt erſchlagen/
Und ſolchen edlen ruhm und lob davon getragen/
Daß er das weite feld geſchmuͤcket hin und her
Mit ſiegeszeichen hat/ und was der gleichen mehr.
Was
N n.
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[561/0583] Das Eilffte Buch. Ja freylich! Sollen wir als ungeachte ſchaaren/ Die unbeerdiget und unbeweinet waren/ Im felde fallen hin/ und fuͤrchten unſrer haut/ Daß Turnus habe nur die koͤnigliche braut? Wolan haſt du ein hertz und denckeſt nachzuſchlagen Den tapffern elteren/ ſo nimm dir fuͤr zu wagen Ein gaͤngelein mit dem/ der dich zum kampff begehrt/ Und laß verroſten nicht dein ritterliches ſchwerdt. Durch ſolche red erzuͤrnt der Turnus bittrer maſſen/ Der ohne das nicht kunt ſich viel vexieren laſſen/ Er ſeufftzte tieff und brach mit worten ſo heraus: du macheſt/ Drance/ ſtets viel wort mit zanck und graus/ Bevorab aber wenn die zeit erheiſcht mehr fechten Als ſchwatzen/ mehr die fauſt/ als plauderey und rechten/ Und wenn die ſtaͤnde ſind des reichs geladen ein/ Erſcheineſt du geſchwind und wilſt der erſte ſeyn. Das rahthauß muß man nicht mit loſen worten fuͤllen/ Damit du ſicher prangſt nach deinem frechen willen/ So lange wall und maur dem feind entgegen ſtehn/ Und man die graben noch nicht kan erfuͤllet ſehn Von der erſchlagnen blut. Derhalben magſt du krachen Mit deiner donnerſtimm/ geſtalt du pflegſt zu machen/ Du Drance/ leg auff mich die ſchuld der furchtſamkeit/ Weil du der jenge biſt/ der in dem ktieg und ſtreit Viel hauffen Troer hat mit tapffrer fauſt erſchlagen/ Und ſolchen edlen ruhm und lob davon getragen/ Daß er das weite feld geſchmuͤcket hin und her Mit ſiegeszeichen hat/ und was der gleichen mehr. Was N n.

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/583>, abgerufen am 22.11.2024.