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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Siebende Buch.
Erregen haß und neid in häusern listiglich/
Daß mann/ weib kind und magd nicht können halten sich/
Und unter einem dach beysammen friedlich leben/
Du kanst zu mord und brand leicht fug und ursach geben.
Fast tausend namen sind dir rühmlich beygelegt/
Ja tausend künst und griff dein hertze bey sich trägt:
Schütt aus die volle brust/ zerreiß die friedensbande/
Streu ursach aus zum krieg in diesem reich und lande:
Die mannschafft sey nur eins/ zu lieben das gewehr/
Zu fordern/ ja gewalt zu brauchen und ein heer
Zusammlen in der eyl. Alecto sich gebrauchet
Stracks ohne wortgeschweiff: Ihr hertz von gifftschaum
Sie machet sich zu erst an die Latiner hin/ (rauchet/
Und legt sich heimblich für die thür der königin.
Die wegen/ daß itzt war das volck der Troer kommen/
Von weibscher sorg und zorn wurd hefftig eingenommen:
Der Troer hochzeit war ihr auch entgegen sehr/
Sie war voll bangigkeit und lieffe hin und her.
Derselben schiebet nun Alecto eine schlange
In busem tieff hinein/ daß sie die wüt empfange
Und lauff im hauß herumb gleich wie ein ungethümm/
Und mische fried und ruh mit grossem ungestümm.
Die schlange fährt hinab entzwischen kleid und brüste
Und senckt ohn fühlnüß ihr ins hertze tolle lüste
Einblasend ihre seel: Es wird das halsband ihr
Von golde stracks verkehrt in gifftig schlangen thier/
Die haube gleichesfalls wurd ihr zu einer schlange/
Verwirrt sich in die haar und kreucht mit krummen gange
Durch
Das Siebende Buch.
Erregen haß und neid in haͤuſern liſtiglich/
Daß mann/ weib kind und magd nicht koͤnnẽ halten ſich/
Und unter einem dach beyſammen friedlich leben/
Du kanſt zu mord und brand leicht fug und urſach geben.
Faſt tauſend namen ſind dir ruͤhmlich beygelegt/
Ja tauſend kuͤnſt und griff dein hertze bey ſich traͤgt:
Schuͤtt aus die volle bruſt/ zerreiß die friedensbande/
Streu urſach aus zum krieg in dieſem reich und lande:
Die mannſchafft ſey nur eins/ zu lieben das gewehr/
Zu fordern/ ja gewalt zu brauchen und ein heer
Zuſammlen in der eyl. Alecto ſich gebrauchet
Stracks ohne wortgeſchweiff: Ihr hertz von gifftſchaum
Sie machet ſich zu erſt an die Latiner hin/ (rauchet/
Und legt ſich heimblich fuͤr die thuͤr der koͤnigin.
Die wegen/ daß itzt war das volck der Troer kommen/
Von weibſcher ſorg und zorn wurd hefftig eingenom̃en:
Der Troer hochzeit war ihr auch entgegen ſehr/
Sie war voll bangigkeit und lieffe hin und her.
Derſelben ſchiebet nun Alecto eine ſchlange
In buſem tieff hinein/ daß ſie die wuͤt empfange
Und lauff im hauß herumb gleich wie ein ungethuͤmm/
Und miſche fried und ruh mit groſſem ungeſtuͤmm.
Die ſchlange faͤhrt hinab entzwiſchen kleid und bruͤſte
Und ſenckt ohn fuͤhlnuͤß ihr ins hertze tolle luͤſte
Einblaſend ihre ſeel: Es wird das halsband ihr
Von golde ſtracks verkehrt in gifftig ſchlangen thier/
Die haube gleichesfalls wurd ihr zu einer ſchlange/
Verwirrt ſich in die haar und kreucht mit krum̃en gange
Durch
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[338/0360] Das Siebende Buch. Erregen haß und neid in haͤuſern liſtiglich/ Daß mann/ weib kind und magd nicht koͤnnẽ halten ſich/ Und unter einem dach beyſammen friedlich leben/ Du kanſt zu mord und brand leicht fug und urſach geben. Faſt tauſend namen ſind dir ruͤhmlich beygelegt/ Ja tauſend kuͤnſt und griff dein hertze bey ſich traͤgt: Schuͤtt aus die volle bruſt/ zerreiß die friedensbande/ Streu urſach aus zum krieg in dieſem reich und lande: Die mannſchafft ſey nur eins/ zu lieben das gewehr/ Zu fordern/ ja gewalt zu brauchen und ein heer Zuſammlen in der eyl. Alecto ſich gebrauchet Stracks ohne wortgeſchweiff: Ihr hertz von gifftſchaum Sie machet ſich zu erſt an die Latiner hin/ (rauchet/ Und legt ſich heimblich fuͤr die thuͤr der koͤnigin. Die wegen/ daß itzt war das volck der Troer kommen/ Von weibſcher ſorg und zorn wurd hefftig eingenom̃en: Der Troer hochzeit war ihr auch entgegen ſehr/ Sie war voll bangigkeit und lieffe hin und her. Derſelben ſchiebet nun Alecto eine ſchlange In buſem tieff hinein/ daß ſie die wuͤt empfange Und lauff im hauß herumb gleich wie ein ungethuͤmm/ Und miſche fried und ruh mit groſſem ungeſtuͤmm. Die ſchlange faͤhrt hinab entzwiſchen kleid und bruͤſte Und ſenckt ohn fuͤhlnuͤß ihr ins hertze tolle luͤſte Einblaſend ihre ſeel: Es wird das halsband ihr Von golde ſtracks verkehrt in gifftig ſchlangen thier/ Die haube gleichesfalls wurd ihr zu einer ſchlange/ Verwirrt ſich in die haar und kreucht mit krum̃en gange Durch

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/360>, abgerufen am 23.11.2024.