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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Siebende Buch.
Als ein geheimbtes glück der Götter kund gethan:
Wenn dich/ mein sohn/ sagt er/ die hungers noth kompt an/
Nach dem du an ein land/ das du nicht kennst/ gefahren/
Und du nichts übrig hast für deinem mund zu sparen/
Weil alles ist verzehrt/ bis auff das tellerbrod/
Das du must essen auff in grosser hungers noth/
Da denck ein eigen hauß zu hoffen noch im friede/
Wenn du nach vieler noth bist worden matt und müde/
Da baw dir eine burg mit unverdrossner hand/
Und fördre selber du dein glück und friedenstand.
Diß war die hungersnoth/ die war uns noch bescheiden/
Und solte heben auff inkünfftig alles leiden:
Derhalben nur wolan! und säumet euch nur nicht
Zuforschen aus den ort mit frühem tageliecht;
Was das für leute seyn/ und wo die städte ligen
Des volcks/ entgegen die wie ehstes sollen kriegen/
Und last uns hier und da aus streiffen von dem port/
Und uns erkundigen gelegenheit und ort.
Nun aber lasset uns dem Jupiter zu ehren
Ein opffer bringen dar und diese schalen leeren/
Und rufft Änchisen an den vater mit gebät/
Und setzet auff den tisch den süssen wein/ und geht.
Als er dis außgesagt/ satzt er von grünen zweigen
Ein kräntzlein auff das haupt/ den Göttern zubezeigen
Mit andacht sein gebät: Dem geist der diesen ort
Regieret/ gibt er ehr/ als seinem schutz und hort/
Dann rufft er an die erd/ die erste aller Götter/
Die wassergöttinnen/ die flüsse/ nacht und wetter/
Die
Das Siebende Buch.
Als ein geheimbtes gluͤck der Goͤtter kund gethan:
Weñ dich/ mein ſohn/ ſagt er/ die hungers noth kompt an/
Nach dem du an ein land/ das du nicht kennſt/ gefahren/
Und du nichts uͤbrig haſt fuͤr deinem mund zu ſparen/
Weil alles iſt verzehrt/ bis auff das tellerbrod/
Das du muſt eſſen auff in groſſer hungers noth/
Da denck ein eigen hauß zu hoffen noch im friede/
Wenn du nach vieler noth biſt worden matt und muͤde/
Da baw dir eine burg mit unverdroſſner hand/
Und foͤrdre ſelber du dein gluͤck und friedenſtand.
Diß war die hungersnoth/ die war uns noch beſcheiden/
Und ſolte heben auff inkuͤnfftig alles leiden:
Derhalben nur wolan! und ſaͤumet euch nur nicht
Zuforſchen aus den ort mit fruͤhem tageliecht;
Was das fuͤr leute ſeyn/ und wo die ſtaͤdte ligen
Des volcks/ entgegen die wie ehſtes ſollen kriegen/
Und laſt uns hier und da aus ſtreiffen von dem port/
Und uns erkundigen gelegenheit und ort.
Nun aber laſſet uns dem Jupiter zu ehren
Ein opffer bringen dar und dieſe ſchalen leeren/
Und rufft Aͤnchiſen an den vater mit gebaͤt/
Und ſetzet auff den tiſch den ſuͤſſen wein/ und geht.
Als er dis außgeſagt/ ſatzt er von gruͤnen zweigen
Ein kraͤntzlein auff das haupt/ den Goͤttern zubezeigen
Mit andacht ſein gebaͤt: Dem geiſt der dieſen ort
Regieret/ gibt er ehr/ als ſeinem ſchutz und hort/
Dann rufft er an die erd/ die erſte aller Goͤtter/
Die waſſergoͤttinnen/ die fluͤſſe/ nacht und wetter/
Die
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[324/0346] Das Siebende Buch. Als ein geheimbtes gluͤck der Goͤtter kund gethan: Weñ dich/ mein ſohn/ ſagt er/ die hungers noth kompt an/ Nach dem du an ein land/ das du nicht kennſt/ gefahren/ Und du nichts uͤbrig haſt fuͤr deinem mund zu ſparen/ Weil alles iſt verzehrt/ bis auff das tellerbrod/ Das du muſt eſſen auff in groſſer hungers noth/ Da denck ein eigen hauß zu hoffen noch im friede/ Wenn du nach vieler noth biſt worden matt und muͤde/ Da baw dir eine burg mit unverdroſſner hand/ Und foͤrdre ſelber du dein gluͤck und friedenſtand. Diß war die hungersnoth/ die war uns noch beſcheiden/ Und ſolte heben auff inkuͤnfftig alles leiden: Derhalben nur wolan! und ſaͤumet euch nur nicht Zuforſchen aus den ort mit fruͤhem tageliecht; Was das fuͤr leute ſeyn/ und wo die ſtaͤdte ligen Des volcks/ entgegen die wie ehſtes ſollen kriegen/ Und laſt uns hier und da aus ſtreiffen von dem port/ Und uns erkundigen gelegenheit und ort. Nun aber laſſet uns dem Jupiter zu ehren Ein opffer bringen dar und dieſe ſchalen leeren/ Und rufft Aͤnchiſen an den vater mit gebaͤt/ Und ſetzet auff den tiſch den ſuͤſſen wein/ und geht. Als er dis außgeſagt/ ſatzt er von gruͤnen zweigen Ein kraͤntzlein auff das haupt/ den Goͤttern zubezeigen Mit andacht ſein gebaͤt: Dem geiſt der dieſen ort Regieret/ gibt er ehr/ als ſeinem ſchutz und hort/ Dann rufft er an die erd/ die erſte aller Goͤtter/ Die waſſergoͤttinnen/ die fluͤſſe/ nacht und wetter/ Die

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/346>, abgerufen am 25.11.2024.