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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Sechste Buch
Begehrst du auch zu sehn die Bürgermeister würde/
Die er hat wiederumb erlangt mit schwerer bürde?
Das bürgermeister ampt wird dieser erst empfahn/
Wie auch das grimme beil und ruthen nehmen an.
Er wird die Kinder auch der nnglückhaffte vater/
Der für die freyheit ist ein allzuscharffer rather/
Zur steaffe ziehen her/ weil sie den frieden-stand
Durch neuen krieg und streit verkehrt und ümbgewand.
Die nach-geborne welt mag/ was sie wil/ nur sagen
Und diese strenge that verkleinerlich außtragen;
Die liebe/ die er trägt zum vaterlande/ siegt/
Wie auch die grosse brunst des lobes ihn vergnügt.
Schau auch die Decier und dort die Drusen stehen/
Desgleichen den Torquat/ der grimmig au zu sehen
Des Fallbeils halben ist. Camill/ der aus der schlacht
Sein tapffres kriegesvolck ohn schaden hat gebracht/
Ist auch zu finden da: Die aber herrlich ziehen
In gleicher rüstung her/ und die man siehet blühen
In gutem friede nun/ weil sie die nacht noch hält
An diesem ort/ und noch nicht sind in jener welt;
Wie werden leider! sie einander überziehen
Mit gantzer heeresmacht und eiffrig sich bemühen
Den andern leid zu thun; Wenn dieser wald und feld
Sie von sich lassen wird ins leben jener welt.
was schlachten werden sie verüben/ was für würgen?Jul. Caes.
der schwäher kömmt herab von Alpischen gebirgen
Und aus Ligurien: Der Eydam fähret herPompeius
Aus Asien und stellt sich wieder ihn zur wehr.
Ach
U 4
Das Sechſte Buch
Begehrſt du auch zu ſehn die Buͤrgermeiſter wuͤrde/
Die er hat wiederumb erlangt mit ſchwerer buͤrde?
Das buͤrgermeiſter ampt wird dieſer erſt empfahn/
Wie auch das grimme beil und ruthen nehmen an.
Er wird die Kinder auch der nngluͤckhaffte vater/
Der fuͤr die freyheit iſt ein allzuſcharffer rather/
Zur ſteaffe ziehen her/ weil ſie den frieden-ſtand
Durch neuen krieg und ſtreit verkehrt und uͤmbgewand.
Die nach-geborne welt mag/ was ſie wil/ nur ſagen
Und dieſe ſtrenge that verkleinerlich außtragen;
Die liebe/ die er traͤgt zum vaterlande/ ſiegt/
Wie auch die groſſe brunſt des lobes ihn vergnuͤgt.
Schau auch die Decier und dort die Druſen ſtehen/
Desgleichen den Torquat/ der grimmig au zu ſehen
Des Fallbeils halben iſt. Camill/ der aus der ſchlacht
Sein tapffres kriegesvolck ohn ſchaden hat gebracht/
Iſt auch zu finden da: Die aber herrlich ziehen
In gleicher ruͤſtung her/ und die man ſiehet bluͤhen
In gutem friede nun/ weil ſie die nacht noch haͤlt
An dieſem ort/ und noch nicht ſind in jener welt;
Wie werden leider! ſie einander uͤberziehen
Mit gantzer heeresmacht und eiffrig ſich bemuͤhen
Den andern leid zu thun; Wenn dieſer wald und feld
Sie von ſich laſſen wird ins leben jener welt.
was ſchlachtẽ werdẽ ſie veruͤbẽ/ was fuͤr wuͤrgẽ?Jul. Cæſ.
der ſchwaͤher koͤm̃t herab von Alpiſchen gebirgẽ
Und aus Ligurien: Der Eydam faͤhret herPompeius
Aus Aſien und ſtellt ſich wieder ihn zur wehr.
Ach
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[311/0333] Das Sechſte Buch Begehrſt du auch zu ſehn die Buͤrgermeiſter wuͤrde/ Die er hat wiederumb erlangt mit ſchwerer buͤrde? Das buͤrgermeiſter ampt wird dieſer erſt empfahn/ Wie auch das grimme beil und ruthen nehmen an. Er wird die Kinder auch der nngluͤckhaffte vater/ Der fuͤr die freyheit iſt ein allzuſcharffer rather/ Zur ſteaffe ziehen her/ weil ſie den frieden-ſtand Durch neuen krieg und ſtreit verkehrt und uͤmbgewand. Die nach-geborne welt mag/ was ſie wil/ nur ſagen Und dieſe ſtrenge that verkleinerlich außtragen; Die liebe/ die er traͤgt zum vaterlande/ ſiegt/ Wie auch die groſſe brunſt des lobes ihn vergnuͤgt. Schau auch die Decier und dort die Druſen ſtehen/ Desgleichen den Torquat/ der grimmig au zu ſehen Des Fallbeils halben iſt. Camill/ der aus der ſchlacht Sein tapffres kriegesvolck ohn ſchaden hat gebracht/ Iſt auch zu finden da: Die aber herrlich ziehen In gleicher ruͤſtung her/ und die man ſiehet bluͤhen In gutem friede nun/ weil ſie die nacht noch haͤlt An dieſem ort/ und noch nicht ſind in jener welt; Wie werden leider! ſie einander uͤberziehen Mit gantzer heeresmacht und eiffrig ſich bemuͤhen Den andern leid zu thun; Wenn dieſer wald und feld Sie von ſich laſſen wird ins leben jener welt. was ſchlachtẽ werdẽ ſie veruͤbẽ/ was fuͤr wuͤrgẽ? der ſchwaͤher koͤm̃t herab von Alpiſchen gebirgẽ Und aus Ligurien: Der Eydam faͤhret her Aus Aſien und ſtellt ſich wieder ihn zur wehr. Ach U 4

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/333>, abgerufen am 22.11.2024.