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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Fünffte Buch.
Nach art des pöbels gunst: der gantze wald erschallet/
Das ufer fänget auff die stimm und wiederhallet/
Es schläget das geschrey die hohen hügel an/
Daß man den wiederschall mit lust vernehmen kan.
Der erste/ ders zuvor dem andern thut mit lauffen
Und aus den wellen kömmt/ und dem das volck mit hauffen
Mit ehr und gunst fällt bey/ ist Gyas/ dem Cloanth
Hernachmals folgt/ mit dem es also war bewand;
Daß er an ruderschaar den andern überstrebte/
Sein schiff war aber schwer und etwas langsam schwebte:
Nach diesen kommen an mit gleichem unterscheid
Menestheus und Sergest und lassen sich in streit/
Wer für dem andern kan die erste stelle kriegen
Itzt läufft Menestheus vor/ jtzt scheint Sergest zu siegen
Und überstreben ihn: Itzt gehn sie beyde her
Mit gleicher segelung und streichen durch das meer.
Sie waren jtzo nach schon an den felß gekommen/
Und hatten fast das ziel erreicht und eingenommen;
Da hebet Gyas an/ der mitten in dem meer
Itzt fast den sieg wegtrug und freudig fuhr daher
Und sagt zum steuerman: Moenetes/ wilst du nehmen
Zur rechten deinen lauff? Du soltest dich bequemen
Und richten nach dem ziel: streich sachte hierwerts ein/
Es mögen andre gleich schon auff der höhe seyn.
Maenetes aber trägt im hertzen furcht und sorgen/
Und scheut die steine/ die im meere sind verborgen;
Wil also mit dem schiff sich lencken baß hinauff:
Ey wohin kehrest du (schrie Gyas) deinen lauff?
Geh
O 3
Das Fuͤnffte Buch.
Nach art des poͤbels gunſt: der gantze wald erſchallet/
Das ufer faͤnget auff die ſtimm und wiederhallet/
Es ſchlaͤget das geſchrey die hohen huͤgel an/
Daß man den wiederſchall mit luſt vernehmen kan.
Der erſte/ ders zuvor dem andern thut mit lauffen
Und aus den wellen koͤm̃t/ und dem das volck mit hauffen
Mit ehr und gunſt faͤllt bey/ iſt Gyas/ dem Cloanth
Hernachmals folgt/ mit dem es alſo war bewand;
Daß er an ruderſchaar den andern uͤberſtrebte/
Sein ſchiff war aber ſchwer uñ etwas langſam ſchwebte:
Nach dieſen kommen an mit gleichem unterſcheid
Meneſtheus und Sergeſt und laſſen ſich in ſtreit/
Wer fuͤr dem andern kan die erſte ſtelle kriegen
Itzt laͤufft Meneſtheus vor/ jtzt ſcheint Sergeſt zu ſiegen
Und uͤberſtreben ihn: Itzt gehn ſie beyde her
Mit gleicher ſegelung und ſtreichen durch das meer.
Sie waren jtzo nach ſchon an den felß gekommen/
Und hatten faſt das ziel erreicht und eingenommen;
Da hebet Gyas an/ der mitten in dem meer
Itzt faſt den ſieg wegtrug und freudig fuhr daher
Und ſagt zum ſteuerman: Moenetes/ wilſt du nehmen
Zur rechten deinen lauff? Du ſolteſt dich bequemen
Und richten nach dem ziel: ſtreich ſachte hierwerts ein/
Es moͤgen andre gleich ſchon auff der hoͤhe ſeyn.
Maenetes aber traͤgt im hertzen furcht und ſorgen/
Und ſcheut die ſteine/ die im meere ſind verborgen;
Wil alſo mit dem ſchiff ſich lencken baß hinauff:
Ey wohin kehreſt du (ſchrie Gyas) deinen lauff?
Geh
O 3
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[213/0235] Das Fuͤnffte Buch. Nach art des poͤbels gunſt: der gantze wald erſchallet/ Das ufer faͤnget auff die ſtimm und wiederhallet/ Es ſchlaͤget das geſchrey die hohen huͤgel an/ Daß man den wiederſchall mit luſt vernehmen kan. Der erſte/ ders zuvor dem andern thut mit lauffen Und aus den wellen koͤm̃t/ und dem das volck mit hauffen Mit ehr und gunſt faͤllt bey/ iſt Gyas/ dem Cloanth Hernachmals folgt/ mit dem es alſo war bewand; Daß er an ruderſchaar den andern uͤberſtrebte/ Sein ſchiff war aber ſchwer uñ etwas langſam ſchwebte: Nach dieſen kommen an mit gleichem unterſcheid Meneſtheus und Sergeſt und laſſen ſich in ſtreit/ Wer fuͤr dem andern kan die erſte ſtelle kriegen Itzt laͤufft Meneſtheus vor/ jtzt ſcheint Sergeſt zu ſiegen Und uͤberſtreben ihn: Itzt gehn ſie beyde her Mit gleicher ſegelung und ſtreichen durch das meer. Sie waren jtzo nach ſchon an den felß gekommen/ Und hatten faſt das ziel erreicht und eingenommen; Da hebet Gyas an/ der mitten in dem meer Itzt faſt den ſieg wegtrug und freudig fuhr daher Und ſagt zum ſteuerman: Moenetes/ wilſt du nehmen Zur rechten deinen lauff? Du ſolteſt dich bequemen Und richten nach dem ziel: ſtreich ſachte hierwerts ein/ Es moͤgen andre gleich ſchon auff der hoͤhe ſeyn. Maenetes aber traͤgt im hertzen furcht und ſorgen/ Und ſcheut die ſteine/ die im meere ſind verborgen; Wil alſo mit dem ſchiff ſich lencken baß hinauff: Ey wohin kehreſt du (ſchrie Gyas) deinen lauff? Geh O 3

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/235>, abgerufen am 25.11.2024.