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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Dritte Buch.
Uns einen sitz bestimmt: Was uns dasselbe werde
Für wege zeigen noch/ damit wir nach beschwerde
Zu ruhen halten still/ wir bringen auch in eil
Ein zimlich kriegsheer auff/ darunter ist ein theil
Von bürgern aus der stadt/ theils hier und da vom lande
Verarmet meistentheils/ wies geht bey solchem stande.
Der sommer war kaum da/ mein vater hieß mich gehn
Zu segel/ weil sich ließ der götter wille sehn.
Ich stoß von Haven ab mit vielen jammerthränen/
Und kan mich nicht mehr nach dem vaterlande sehnen/
Wo Troja vorher stund/ ligt itzt ein wüstes feld
Und kaum den namen noch von seiner zier behält.
Weil ich nun muß davon als ein vertriebner wandern/
So fahr ich auff die höh des meeres mit den andern
Als meiner reisepursch und Ascan meinem sohn/
Nehm meine Götter mit und ziehe so davon.
Es ligt nicht fern ein land/ hat immer krieg und vhede/
Wird zwar bewohnt/ steht doch sehr wüste/ kahl und öde/
Die Thracer bauen es: Lycurg hat da regiert
Fürweilen/ und sehr streng das regiment geführt/
Die Troer sind alda für alters eingekehret/
Und haben heiliglich das gastungs recht geehret/
Die Götter auch gemein gehabet unter sich/
So lang uns das gelück anblickte günstiglich.
Hier komm ich her durch macht der starcken segelwinde/
Und bau die erste stadt am Haven/ den ich finde
Darzu bequem und gut: Im eingang litt ich noth:
Denn etliche von uns schlug dieses volck zu tod/
Und
Das Dritte Buch.
Uns einen ſitz beſtimmt: Was uns daſſelbe werde
Fuͤr wege zeigen noch/ damit wir nach beſchwerde
Zu ruhen halten ſtill/ wir bringen auch in eil
Ein zimlich kriegsheer auff/ darunter iſt ein theil
Von buͤrgern aus der ſtadt/ theils hier und da vom lande
Verarmet meiſtentheils/ wies geht bey ſolchem ſtande.
Der ſommer war kaum da/ mein vater hieß mich gehn
Zu ſegel/ weil ſich ließ der goͤtter wille ſehn.
Ich ſtoß von Haven ab mit vielen jammerthraͤnen/
Und kan mich nicht mehr nach dem vaterlande ſehnen/
Wo Troja vorher ſtund/ ligt itzt ein wuͤſtes feld
Und kaum den namen noch von ſeiner zier behaͤlt.
Weil ich nun muß davon als ein vertriebner wandern/
So fahr ich auff die hoͤh des meeres mit den andern
Als meiner reiſepurſch und Aſcan meinem ſohn/
Nehm meine Goͤtter mit und ziehe ſo davon.
Es ligt nicht fern ein land/ hat immer krieg und vhede/
Wird zwar bewohnt/ ſteht doch ſehr wuͤſte/ kahl und oͤde/
Die Thracer bauen es: Lycurg hat da regiert
Fuͤrweilen/ und ſehr ſtreng das regiment gefuͤhrt/
Die Troer ſind alda fuͤr alters eingekehret/
Und haben heiliglich das gaſtungs recht geehret/
Die Goͤtter auch gemein gehabet unter ſich/
So lang uns das geluͤck anblickte guͤnſtiglich.
Hier komm ich her durch macht der ſtarcken ſegelwinde/
Und bau die erſte ſtadt am Haven/ den ich finde
Darzu bequem und gut: Im eingang litt ich noth:
Denn etliche von uns ſchlug dieſes volck zu tod/
Und
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[108/0130] Das Dritte Buch. Uns einen ſitz beſtimmt: Was uns daſſelbe werde Fuͤr wege zeigen noch/ damit wir nach beſchwerde Zu ruhen halten ſtill/ wir bringen auch in eil Ein zimlich kriegsheer auff/ darunter iſt ein theil Von buͤrgern aus der ſtadt/ theils hier und da vom lande Verarmet meiſtentheils/ wies geht bey ſolchem ſtande. Der ſommer war kaum da/ mein vater hieß mich gehn Zu ſegel/ weil ſich ließ der goͤtter wille ſehn. Ich ſtoß von Haven ab mit vielen jammerthraͤnen/ Und kan mich nicht mehr nach dem vaterlande ſehnen/ Wo Troja vorher ſtund/ ligt itzt ein wuͤſtes feld Und kaum den namen noch von ſeiner zier behaͤlt. Weil ich nun muß davon als ein vertriebner wandern/ So fahr ich auff die hoͤh des meeres mit den andern Als meiner reiſepurſch und Aſcan meinem ſohn/ Nehm meine Goͤtter mit und ziehe ſo davon. Es ligt nicht fern ein land/ hat immer krieg und vhede/ Wird zwar bewohnt/ ſteht doch ſehr wuͤſte/ kahl und oͤde/ Die Thracer bauen es: Lycurg hat da regiert Fuͤrweilen/ und ſehr ſtreng das regiment gefuͤhrt/ Die Troer ſind alda fuͤr alters eingekehret/ Und haben heiliglich das gaſtungs recht geehret/ Die Goͤtter auch gemein gehabet unter ſich/ So lang uns das geluͤck anblickte guͤnſtiglich. Hier komm ich her durch macht der ſtarcken ſegelwinde/ Und bau die erſte ſtadt am Haven/ den ich finde Darzu bequem und gut: Im eingang litt ich noth: Denn etliche von uns ſchlug dieſes volck zu tod/ Und

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/130>, abgerufen am 23.11.2024.