tzen. Ich will und muß und kann die Bürde meines Standes so tragen und mir seine Last dadurch erleich- tern, daß ich den Werth der Dinge richtiger schätzen und beurtheilen, auf meine Bestimmung aufmerksa- mer werden und auf diese Weise vernünftiger denken und tugendhafter handeln lerne.
Und so übergebe ich denn dir, o Gott, alle meine und der meinigen künftige Schicksale mit getro- stem Muthe und mit kindlicher Zuversicht. So er- warte ich nur das von dir, was mir wahrhaft gut und nützlich ist. So sehe ich Freuden und Leiden, gu- ten und bösen Tagen und Stunden in meinem Stande entgegen. So übergebe ich mich deiner Regierung und Leitung, hoffe auf deine höchste Weisheit und Güte und weiß, daß mich diese Hoffnung nicht zu Schanden werden lässet. Amen.
III. Die glückliche Gattin.
Gott, huldreichster Vater und Beglücker aller dei- ner Geschöpfe, wie groß, wie unendlich ist dei- ne Güte! Wie groß, wie unzählich sind die Wohl- thaten, die du mir von meiner Kindheit an erzeiget hast! Wie groß, wie unschätzbar ist das Glück, wel-
ches
Ausſicht auf künftige Freuden und Leiden.
tzen. Ich will und muß und kann die Bürde meines Standes ſo tragen und mir ſeine Laſt dadurch erleich- tern, daß ich den Werth der Dinge richtiger ſchätzen und beurtheilen, auf meine Beſtimmung aufmerkſa- mer werden und auf dieſe Weiſe vernünftiger denken und tugendhafter handeln lerne.
Und ſo übergebe ich denn dir, o Gott, alle meine und der meinigen künftige Schickſale mit getro- ſtem Muthe und mit kindlicher Zuverſicht. So er- warte ich nur das von dir, was mir wahrhaft gut und nützlich iſt. So ſehe ich Freuden und Leiden, gu- ten und böſen Tagen und Stunden in meinem Stande entgegen. So übergebe ich mich deiner Regierung und Leitung, hoffe auf deine höchſte Weisheit und Güte und weiß, daß mich dieſe Hoffnung nicht zu Schanden werden läſſet. Amen.
III. Die glückliche Gattin.
Gott, huldreichſter Vater und Beglücker aller dei- ner Geſchöpfe, wie groß, wie unendlich iſt dei- ne Güte! Wie groß, wie unzählich ſind die Wohl- thaten, die du mir von meiner Kindheit an erzeiget haſt! Wie groß, wie unſchätzbar iſt das Glück, wel-
ches
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Ausſicht auf künftige Freuden und Leiden.
tzen. Ich will und muß und kann die Bürde meines
Standes ſo tragen und mir ſeine Laſt dadurch erleich-
tern, daß ich den Werth der Dinge richtiger ſchätzen
und beurtheilen, auf meine Beſtimmung aufmerkſa-
mer werden und auf dieſe Weiſe vernünftiger denken
und tugendhafter handeln lerne.
Und ſo übergebe ich denn dir, o Gott, alle
meine und der meinigen künftige Schickſale mit getro-
ſtem Muthe und mit kindlicher Zuverſicht. So er-
warte ich nur das von dir, was mir wahrhaft gut
und nützlich iſt. So ſehe ich Freuden und Leiden, gu-
ten und böſen Tagen und Stunden in meinem Stande
entgegen. So übergebe ich mich deiner Regierung
und Leitung, hoffe auf deine höchſte Weisheit und
Güte und weiß, daß mich dieſe Hoffnung nicht zu
Schanden werden läſſet. Amen.
III.
Die glückliche Gattin.
Gott, huldreichſter Vater und Beglücker aller dei-
ner Geſchöpfe, wie groß, wie unendlich iſt dei-
ne Güte! Wie groß, wie unzählich ſind die Wohl-
thaten, die du mir von meiner Kindheit an erzeiget
haſt! Wie groß, wie unſchätzbar iſt das Glück, wel-
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Marezoll, Johann Gottlob: Andachtsbuch für das weibliche Geschlecht vorzüglich für den aufgeklärten Theil desselben. Bd. 2. Leipzig, 1788, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marezoll_andachtsbuch02_1788/187>, abgerufen am 23.06.2024.
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