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Marezoll, Johann Gottlob: Andachtsbuch für das weibliche Geschlecht vorzüglich für den aufgeklärten Theil desselben. Bd. 2. Leipzig, 1788.

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Morgengebet allgemeinen Inhalts.
und Handlungen machen. Ich bin überzeugt, daß
ich meine Unschuld und Tugend wider jeden Angrif
vertheidigen, sie allen Vergnügungen und irrdischen
Vortheilen vorziehen, sie keiner Macht des Beyspiels
und des Vorurtheils, keinem Gesetze der Mode und
der Eitelkeit aufopfern, und mich nie so zerstreuen
muß, daß ich das Bewußtseyn meiner selbst, mei-
ner Würde und Pflichten dabey verliere.

O so stärke mich denn, gütigster Gott und Va-
ter, daß ich dieser Ueberzeugung auch stets gemäs
handle, daß ich meine guten Entschließungen wirklich
ausführe und den heutigen Tag zu einem Tage der
Freude für mich mache. Unter deiner Aufsicht und
Führung darf ich sicher hoffen, daß ich im Stande
seyn werde, mich auf der Bahn der Tugend zu er-
halten und alle Abwege und Irrwege zu vermeiden.
Das Licht meiner Vernunft und der Religion leuchtet
mir auf meinem Wege: o möchte ich mein Auge nie
vorsetzlich vor demselben verschließen! Amen.



XIV.
Abendgebet allgemeinen Inhalts.


Daß dir meine Handlungen nicht gleichgültig sind,
o Gott, daß du mich wirklich zur Tugend und

Fröm-

Morgengebet allgemeinen Inhalts.
und Handlungen machen. Ich bin überzeugt, daß
ich meine Unſchuld und Tugend wider jeden Angrif
vertheidigen, ſie allen Vergnügungen und irrdiſchen
Vortheilen vorziehen, ſie keiner Macht des Beyſpiels
und des Vorurtheils, keinem Geſetze der Mode und
der Eitelkeit aufopfern, und mich nie ſo zerſtreuen
muß, daß ich das Bewußtſeyn meiner ſelbſt, mei-
ner Würde und Pflichten dabey verliere.

O ſo ſtärke mich denn, gütigſter Gott und Va-
ter, daß ich dieſer Ueberzeugung auch ſtets gemäs
handle, daß ich meine guten Entſchließungen wirklich
ausführe und den heutigen Tag zu einem Tage der
Freude für mich mache. Unter deiner Aufſicht und
Führung darf ich ſicher hoffen, daß ich im Stande
ſeyn werde, mich auf der Bahn der Tugend zu er-
halten und alle Abwege und Irrwege zu vermeiden.
Das Licht meiner Vernunft und der Religion leuchtet
mir auf meinem Wege: o möchte ich mein Auge nie
vorſetzlich vor demſelben verſchließen! Amen.



XIV.
Abendgebet allgemeinen Inhalts.


Daß dir meine Handlungen nicht gleichgültig ſind,
o Gott, daß du mich wirklich zur Tugend und

Fröm-
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[157/0169] Morgengebet allgemeinen Inhalts. und Handlungen machen. Ich bin überzeugt, daß ich meine Unſchuld und Tugend wider jeden Angrif vertheidigen, ſie allen Vergnügungen und irrdiſchen Vortheilen vorziehen, ſie keiner Macht des Beyſpiels und des Vorurtheils, keinem Geſetze der Mode und der Eitelkeit aufopfern, und mich nie ſo zerſtreuen muß, daß ich das Bewußtſeyn meiner ſelbſt, mei- ner Würde und Pflichten dabey verliere. O ſo ſtärke mich denn, gütigſter Gott und Va- ter, daß ich dieſer Ueberzeugung auch ſtets gemäs handle, daß ich meine guten Entſchließungen wirklich ausführe und den heutigen Tag zu einem Tage der Freude für mich mache. Unter deiner Aufſicht und Führung darf ich ſicher hoffen, daß ich im Stande ſeyn werde, mich auf der Bahn der Tugend zu er- halten und alle Abwege und Irrwege zu vermeiden. Das Licht meiner Vernunft und der Religion leuchtet mir auf meinem Wege: o möchte ich mein Auge nie vorſetzlich vor demſelben verſchließen! Amen. XIV. Abendgebet allgemeinen Inhalts. Daß dir meine Handlungen nicht gleichgültig ſind, o Gott, daß du mich wirklich zur Tugend und Fröm-

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Zitationshilfe: Marezoll, Johann Gottlob: Andachtsbuch für das weibliche Geschlecht vorzüglich für den aufgeklärten Theil desselben. Bd. 2. Leipzig, 1788, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marezoll_andachtsbuch02_1788/169>, abgerufen am 23.06.2024.