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Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583.

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Genes. 3. Hoc venenum sic late per carnem, corpus, animam, neruos, sanguinem, per ossa & medullas ipsas, in voluntate, in intellectu, in ratione diffusum est, vt non solum eximi plene non possit, sed ne quidem agnoscatur peccatum esse. Das heist ja klar vnd deutlich den Leib / Seel / Willen / Verstandt / vnnd alles was im Menschen ist von der Erbsünde vnterscheiden.

Ibid: Manet quidem natura, Sed multis modis corrupta, Siquidem fiducia erga Deum amissa est, & cor plenum diffidentia, metu, pudore. Sic manent quidem in natura membra eadem, Sed quae antea nuda & cum gloria conspiciebantur, nunc tanquam turpia & inhonesta velantur, propter interiorem defectum, quod natura fiduciam in Deum per peccatum amisit. Si enim crederemus, non erubesceremus.

Da spricht er abermals / daß die Natur blieben sey / sie sey aber vielfältiger Weise verderbt / etc. Wie kans dann wahr seyn / daß er die verderbte Natur / vnd die Verderbung oder Erbsünde für eins halten solte?

Genes. 1. cap. schreibt er: Manserunt intellectus & voluntas, sed valde vitiata vtraque. Der Verstandt vnd Wille sindt geblieben / sindt aber beyde vber die Masse sehr verderbt. Diese Wort Lutheri vnterscheiden außtrücklich zwischen dem Verstande vnnd Willen / vnd zwischen der Verderbung / damit sie behafftet sind.

Genes. 2. Corpus concupiscentia defoedatum est, Der Leib ist mit böser Lust besudelt oder beschmützt. Vnd / In animaamissa est cognitio Dei: In der Seelen ist das Erkändtnüß Gottes verlohren / etc. Welche Wort abermals ein klaren Vnderscheidt machen zwischen deß Menschen Leib vnd Seel / vnd den bösen Lüsten / Finsternüß vnd Schaden / so sie empfangen haben.

Vnd Genes. 3. Habemus voluntatem quoque & rationem, sed quam multipliciter vitiatam? &c. Wir haben zwar den Willen vnd Vernunfft / aber wie grewlich sindt dieselbe verderbt? etc.

Genes. 3. Hoc venenum sic latè per carnem, corpus, animam, neruos, sanguinem, per ossa & medullas ipsas, in voluntate, in intellectu, in ratione diffusum est, vt non solùm eximi plenè non possit, sed ne quidem agnoscatur peccatum esse. Das heist ja klar vnd deutlich den Leib / Seel / Willen / Verstandt / vnnd alles was im Menschen ist von der Erbsünde vnterscheiden.

Ibid: Manet quidem natura, Sed multis modis corrupta, Siquidem fiducia erga Deum amissa est, & cor plenum diffidentia, metu, pudore. Sic manẽt quidem in natura membra eadem, Sed quae antea nuda & cum gloria conspiciebantur, nunc tanquam turpia & inhonesta velantur, propter interiorem defectum, quòd natura fiduciam in Deum per peccatum amisit. Si enim crederemus, non erubesceremus.

Da spricht er abermals / daß die Natur blieben sey / sie sey aber vielfältiger Weise verderbt / etc. Wie kans dann wahr seyn / daß er die verderbte Natur / vnd die Verderbung oder Erbsünde für eins halten solte?

Genes. 1. cap. schreibt er: Manserunt intellectus & voluntas, sed valdè vitiata vtraque. Der Verstandt vnd Wille sindt geblieben / sindt aber beyde vber die Masse sehr verderbt. Diese Wort Lutheri vnterscheiden außtrücklich zwischen dem Verstande vnnd Willen / vnd zwischen der Verderbung / damit sie behafftet sind.

Genes. 2. Corpus concupiscentia defoedatum est, Der Leib ist mit böser Lust besudelt oder beschmützt. Vnd / In animaamissa est cognitio Dei: In der Seelen ist das Erkändtnüß Gottes verlohren / etc. Welche Wort abermals ein klaren Vnderscheidt machen zwischen deß Menschen Leib vnd Seel / vnd den bösen Lüsten / Finsternüß vnd Schaden / so sie empfangen haben.

Vnd Genes. 3. Habemus voluntatem quoque & rationem, sed quàm multipliciter vitiatam? &c. Wir haben zwar den Willen vnd Vernunfft / aber wie grewlich sindt dieselbe verderbt? etc.

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[0048] Genes. 3. Hoc venenum sic latè per carnem, corpus, animam, neruos, sanguinem, per ossa & medullas ipsas, in voluntate, in intellectu, in ratione diffusum est, vt non solùm eximi plenè non possit, sed ne quidem agnoscatur peccatum esse. Das heist ja klar vnd deutlich den Leib / Seel / Willen / Verstandt / vnnd alles was im Menschen ist von der Erbsünde vnterscheiden. Ibid: Manet quidem natura, Sed multis modis corrupta, Siquidem fiducia erga Deum amissa est, & cor plenum diffidentia, metu, pudore. Sic manẽt quidem in natura membra eadem, Sed quae antea nuda & cum gloria conspiciebantur, nunc tanquam turpia & inhonesta velantur, propter interiorem defectum, quòd natura fiduciam in Deum per peccatum amisit. Si enim crederemus, non erubesceremus. Da spricht er abermals / daß die Natur blieben sey / sie sey aber vielfältiger Weise verderbt / etc. Wie kans dann wahr seyn / daß er die verderbte Natur / vnd die Verderbung oder Erbsünde für eins halten solte? Genes. 1. cap. schreibt er: Manserunt intellectus & voluntas, sed valdè vitiata vtraque. Der Verstandt vnd Wille sindt geblieben / sindt aber beyde vber die Masse sehr verderbt. Diese Wort Lutheri vnterscheiden außtrücklich zwischen dem Verstande vnnd Willen / vnd zwischen der Verderbung / damit sie behafftet sind. Genes. 2. Corpus concupiscentia defoedatum est, Der Leib ist mit böser Lust besudelt oder beschmützt. Vnd / In animaamissa est cognitio Dei: In der Seelen ist das Erkändtnüß Gottes verlohren / etc. Welche Wort abermals ein klaren Vnderscheidt machen zwischen deß Menschen Leib vnd Seel / vnd den bösen Lüsten / Finsternüß vnd Schaden / so sie empfangen haben. Vnd Genes. 3. Habemus voluntatem quoque & rationem, sed quàm multipliciter vitiatam? &c. Wir haben zwar den Willen vnd Vernunfft / aber wie grewlich sindt dieselbe verderbt? etc.

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Zitationshilfe: Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marbach_refutatio_1583/48>, abgerufen am 22.11.2024.