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Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583.

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Als zum Exempel / die Hebreischen Wörter Auon, peruersitas, prauitas, vitium, in curuatio, Krumme / pescha, iniquitas, Vngerechtigkeit / Rescha, Vnruhe / brennende Boßheit / die nicht ruhet oder feiret / Chataach / Fehl / Irsall / etc. Deß gleichen die Griechischen Wörter: [fremdsprachliches Material], Vngerechtigkeit / [fremdsprachliches Material], Vbertrettung / [fremdsprachliches Material], Sünde / [fremdsprachliches Material], Gebrechen / [fremdsprachliches Material], Schade / [fremdsprachliches Material], Boßheit / Schalckheit / etc. Mit welchen der Heilige Geist in der Propheten vnd Apostel Schrifften die Sünde nennet / können nimmermehr dahin verstanden oder gedeutet werden / daß sie so viel heissen solten / als Substantz oder Wesen / oder so viel / als die verderbte Natur selbst / wie solchs alle Sprachkündige verstehen: sondern müssen außgelegt vnnd verstanden werden von dem Schaden / Mangel oder Gebrechen / der in deß Menschen verderbter Natur verhanden / vnd damit sie verderbt ist.

Zu dem bezeugt die Heilige Schrifft an gar vielen Orten / daß die Erbsünde sammt allen Schäden / so darauß erfolget / an den Ausserwehlten oder Seligen / auffhören / ein Ende nemen vnnd vertilget werden / die Natur aber oder das Menschliche Wesen sollen bleiben / glorificiert vnd herrlich gemacht werden. Jesa. 30. Der HERR wirt den Schaden seines Volcks verbinden / vnd seine Wunden heylen. Jesa. 38. Du hast dich meiner Seelen hertzlich angenommen / daß sie nicht verdürbe / dann du wirffst alle meine Sünde hinder dich zurücke. Jerem. 33. Ich will sie reynigen von aller Missethat. Mich. 7. Der HERR wirt sich vnser erbarmen / vnsere Missethat dempffen / vnd alle vnser Sünde in die tieffe deß Mers werffen / 1. Johan. 1. Das Blut Jesu Christi seines Sohns reyniget vns von aller Sünde. Philip. 3. Der vnsern nichtigen Leib verklären wirdt / daß er ehnlich werde seinem verklärten Leib. 1. Cor. 15. Das verwehßliche wirt anziehen das vnuerwehßliche / etc. Wie solte dann die Schrifft lehren / daß die Erbsünde substantia oder die verderbte Natur selbst were / weil sie so klar anzeiget / daß die Sünde soll von der Natur abgethan vnd außgefegt / die Natur aber an jr selbst bleiben / verkläret vnd selig werden?

Als zum Exempel / die Hebreischen Wörter Auon, peruersitas, prauitas, vitium, in curuatio, Krum̃e / pescha, iniquitas, Vngerechtigkeit / Rescha, Vnruhe / brennende Boßheit / die nicht ruhet oder feiret / Chataach / Fehl / Irsall / etc. Deß gleichẽ die Griechischen Wörter: [fremdsprachliches Material], Vngerechtigkeit / [fremdsprachliches Material], Vbertrettung / [fremdsprachliches Material], Sünde / [fremdsprachliches Material], Gebrechen / [fremdsprachliches Material], Schade / [fremdsprachliches Material], Boßheit / Schalckheit / etc. Mit welchen der Heilige Geist in der Propheten vnd Apostel Schrifften die Sünde nennet / können nimmermehr dahin verstanden oder gedeutet werden / daß sie so viel heissen solten / als Substantz oder Wesen / oder so viel / als die verderbte Natur selbst / wie solchs alle Sprachkündige verstehen: sondern müssen außgelegt vnnd verstanden werden von dem Schaden / Mangel oder Gebrechen / der in deß Menschen verderbter Natur verhanden / vnd damit sie verderbt ist.

Zu dem bezeugt die Heilige Schrifft an gar vielen Orten / daß die Erbsünde sam̃t allen Schäden / so darauß erfolget / an den Ausserwehlten oder Seligen / auffhören / ein Ende nemen vnnd vertilget werden / die Natur aber oder das Menschliche Wesen sollen bleiben / glorificiert vnd herrlich gemacht werdẽ. Jesa. 30. Der HERR wirt den Schaden seines Volcks verbinden / vnd seine Wunden heylen. Jesa. 38. Du hast dich meiner Seelen hertzlich angenommen / daß sie nicht verdürbe / dann du wirffst alle meine Sünde hinder dich zurücke. Jerem. 33. Ich will sie reynigen von aller Missethat. Mich. 7. Der HERR wirt sich vnser erbarmen / vnsere Missethat dempffen / vñ alle vnser Sünde in die tieffe deß Mers werffen / 1. Johan. 1. Das Blut Jesu Christi seines Sohns reyniget vns von aller Sünde. Philip. 3. Der vnsern nichtigen Leib verklären wirdt / daß er ehnlich werde seinem verklärten Leib. 1. Cor. 15. Das verwehßliche wirt anziehen das vnuerwehßliche / etc. Wie solte dañ die Schrifft lehren / daß die Erbsünde substantia oder die verderbte Natur selbst were / weil sie so klar anzeiget / daß die Sünde soll von der Natur abgethan vnd außgefegt / die Natur aber an jr selbst bleiben / verkläret vnd selig werden?

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[0192] Als zum Exempel / die Hebreischen Wörter Auon, peruersitas, prauitas, vitium, in curuatio, Krum̃e / pescha, iniquitas, Vngerechtigkeit / Rescha, Vnruhe / brennende Boßheit / die nicht ruhet oder feiret / Chataach / Fehl / Irsall / etc. Deß gleichẽ die Griechischen Wörter: _ , Vngerechtigkeit / _ , Vbertrettung / _ , Sünde / _ , Gebrechen / _ , Schade / _ , Boßheit / Schalckheit / etc. Mit welchen der Heilige Geist in der Propheten vnd Apostel Schrifften die Sünde nennet / können nimmermehr dahin verstanden oder gedeutet werden / daß sie so viel heissen solten / als Substantz oder Wesen / oder so viel / als die verderbte Natur selbst / wie solchs alle Sprachkündige verstehen: sondern müssen außgelegt vnnd verstanden werden von dem Schaden / Mangel oder Gebrechen / der in deß Menschen verderbter Natur verhanden / vnd damit sie verderbt ist. Zu dem bezeugt die Heilige Schrifft an gar vielen Orten / daß die Erbsünde sam̃t allen Schäden / so darauß erfolget / an den Ausserwehlten oder Seligen / auffhören / ein Ende nemen vnnd vertilget werden / die Natur aber oder das Menschliche Wesen sollen bleiben / glorificiert vnd herrlich gemacht werdẽ. Jesa. 30. Der HERR wirt den Schaden seines Volcks verbinden / vnd seine Wunden heylen. Jesa. 38. Du hast dich meiner Seelen hertzlich angenommen / daß sie nicht verdürbe / dann du wirffst alle meine Sünde hinder dich zurücke. Jerem. 33. Ich will sie reynigen von aller Missethat. Mich. 7. Der HERR wirt sich vnser erbarmen / vnsere Missethat dempffen / vñ alle vnser Sünde in die tieffe deß Mers werffen / 1. Johan. 1. Das Blut Jesu Christi seines Sohns reyniget vns von aller Sünde. Philip. 3. Der vnsern nichtigen Leib verklären wirdt / daß er ehnlich werde seinem verklärten Leib. 1. Cor. 15. Das verwehßliche wirt anziehen das vnuerwehßliche / etc. Wie solte dañ die Schrifft lehren / daß die Erbsünde substantia oder die verderbte Natur selbst were / weil sie so klar anzeiget / daß die Sünde soll von der Natur abgethan vnd außgefegt / die Natur aber an jr selbst bleiben / verkläret vnd selig werden?

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Zitationshilfe: Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marbach_refutatio_1583/192>, abgerufen am 23.11.2024.