Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583.Ergo, &c. Dann ob gleich die Seligen an jhren Leiben in jener Welt viel herrlicher praerogatiuen vnnd Vorzüge haben werden / welche sie in diesem Leben gar nicht haben / auch von aller Sünde / Jammer / Elend vnd Hertzleid vollkömlich werden erlösetseyn / vnd keine Gebrechen vberall mehr an Leib oder Seele haben: Jedoch folgt darauß nicht / daß sie dem Wesen nach andere vnd newe Leibe oder andere vnd newe Seelen haben werden. Dann ob wol der Leib stirbt vnnd zu Aschen wirdt / so wirdt doch eben derselbige vnnd kein ander Leib am jüngsten Tage aufferwecket werden / Hiob. 19. So werden auch die Seligen dem Wesen nach keine newe oder andere Seelen vberkommen / sonst müste die Seele sterblich vnnd der Veränderung vnterworffen seyn / welchs zu Grundt falsch ist / vnd wider Gottes Wort streitet. Matth. 10. Die Seel können sie nicht tödten. Darumb es eine Anzeigung ist einer erschrecklichen Blindheit / damit das Gegentheil geschlagen / daß es solchs alles nicht mercken / sondern so kindisch vnnd so vngeschickt von sölchen Sachen schliessen soll / daß es auch die Knaben in der Schul verstehen können / daß es nicht recht geschlossen sey. Gestehet das Gegentheil / daß wir vnser Fleisch oder Leib / denDd. j. fac. ij. wir hie gehabt / dort in jenem Leben wider haben werden / deßgleichen auch die Seele / etc. vnd fällt doch bald wider daruon / gibt für / es werde eine vollkommene Widergeburt vnd Verwandelung deß Leibs vnnd der Selen werden. Wann dieses stehen solle / kan das vorige nicht bleiben. Bestehet aber das vorige / daß nemmlich ein jeglicher seinen Leib vnnd Seele / die er hie gehabt / dort wider haben werde / so kan das folgende von der vollkommenen Verwandelung Leibs vnd der Seelen nicht bleiben. Eins muß das Gegentheil fallen lassen / es verdrehe sich so wunderbarlich als es jmmer wölle / beyde können sie zugleich nicht stehen. So viel die Widergeburt anlangt / dauon Christus Matt. 19. redet / die gehet nicht auff die wesentliche Verwandelung deß Leibs Ergo, &c. Dann ob gleich die Seligen an jhren Leiben in jener Welt viel herrlicher praerogatiuen vnnd Vorzüge haben werden / welche sie in diesem Leben gar nicht haben / auch von aller Sünde / Jammer / Elend vnd Hertzleid vollkömlich werden erlösetseyn / vnd keine Gebrechen vberall mehr an Leib oder Seele haben: Jedoch folgt darauß nicht / daß sie dem Wesen nach andere vnd newe Leibe oder andere vnd newe Seelen haben werden. Dann ob wol der Leib stirbt vnnd zu Aschen wirdt / so wirdt doch eben derselbige vnnd kein ander Leib am jüngsten Tage aufferwecket werden / Hiob. 19. So werden auch die Seligen dem Wesen nach keine newe oder andere Seelen vberkommen / sonst müste die Seele sterblich vnnd der Veränderung vnterworffen seyn / welchs zu Grundt falsch ist / vnd wider Gottes Wort streitet. Matth. 10. Die Seel können sie nicht tödten. Darumb es eine Anzeigung ist einer erschrecklichen Blindheit / damit das Gegentheil geschlagen / daß es solchs alles nicht mercken / sondern so kindisch vnnd so vngeschickt von sölchen Sachen schliessen soll / daß es auch die Knaben in der Schul verstehen können / daß es nicht recht geschlossen sey. Gestehet das Gegentheil / daß wir vnser Fleisch oder Leib / denDd. j. fac. ij. wir hie gehabt / dort in jenem Leben wider haben werden / deßgleichen auch die Seele / etc. vnd fällt doch bald wider daruon / gibt für / es werde eine vollkommene Widergeburt vnd Verwandelung deß Leibs vnnd der Selen werden. Wann dieses stehen solle / kan das vorige nicht bleibẽ. Bestehet aber das vorige / daß nem̃lich ein jeglicher seinen Leib vnnd Seele / die er hie gehabt / dort wider haben werde / so kan das folgende von der vollkommenen Verwandelung Leibs vnd der Seelen nicht bleiben. Eins muß das Gegentheil fallen lassen / es verdrehe sich so wunderbarlich als es jmmer wölle / beyde können sie zugleich nicht stehen. So viel die Widergeburt anlangt / dauon Christus Matt. 19. redet / die gehet nicht auff die wesentliche Verwandelung deß Leibs <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0157" n="73"/> Ergo, &c. 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Ergo, &c. Dann ob gleich die Seligen an jhren Leiben in jener Welt viel herrlicher praerogatiuen vnnd Vorzüge haben werden / welche sie in diesem Leben gar nicht haben / auch von aller Sünde / Jammer / Elend vnd Hertzleid vollkömlich werden erlösetseyn / vnd keine Gebrechen vberall mehr an Leib oder Seele haben: Jedoch folgt darauß nicht / daß sie dem Wesen nach andere vnd newe Leibe oder andere vnd newe Seelen haben werden. Dann ob wol der Leib stirbt vnnd zu Aschen wirdt / so wirdt doch eben derselbige vnnd kein ander Leib am jüngsten Tage aufferwecket werden / Hiob. 19. So werden auch die Seligen dem Wesen nach keine newe oder andere Seelen vberkommen / sonst müste die Seele sterblich vnnd der Veränderung vnterworffen seyn / welchs zu Grundt falsch ist / vnd wider Gottes Wort streitet. Matth. 10. Die Seel können sie nicht tödten.
Darumb es eine Anzeigung ist einer erschrecklichen Blindheit / damit das Gegentheil geschlagen / daß es solchs alles nicht mercken / sondern so kindisch vnnd so vngeschickt von sölchen Sachen schliessen soll / daß es auch die Knaben in der Schul verstehen können / daß es nicht recht geschlossen sey.
Gestehet das Gegentheil / daß wir vnser Fleisch oder Leib / den wir hie gehabt / dort in jenem Leben wider haben werden / deßgleichen auch die Seele / etc. vnd fällt doch bald wider daruon / gibt für / es werde eine vollkommene Widergeburt vnd Verwandelung deß Leibs vnnd der Selen werden. Wann dieses stehen solle / kan das vorige nicht bleibẽ. Bestehet aber das vorige / daß nem̃lich ein jeglicher seinen Leib vnnd Seele / die er hie gehabt / dort wider haben werde / so kan das folgende von der vollkommenen Verwandelung Leibs vnd der Seelen nicht bleiben. Eins muß das Gegentheil fallen lassen / es verdrehe sich so wunderbarlich als es jmmer wölle / beyde können sie zugleich nicht stehen.
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