Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.gemeinen Verstand dises worts Testament verkehrt / in dem er schreibt /Pag 247. Christus habe allein den Kelch vnd das Brot also genennet. Dann das Sigel allein ist kein Testament / sonder Brieff vnd Sigel mit einander. Also ist auch Brot vnd Wein allein das Testament Christi nicht / sonder dise gantze Handlung vnd Einsatzung Christi / welche erstlich die verheissung der Verzeihung der Sünden / vnnd darnach die angehenckte Pfand vnd Sigel derselbigen / nemlich / Christi Leib vnd Blut mit Brot vnd Wein begreiffen. Vnd weil er / Hanenfeld / die wort (Nachtmal vnd Testament) für eines braucht / vnnd jhme Brot vnd Wein des Nachtmals muß dises Testament sein / gibt er abermal damit zuuerstehen / was er von der Gegenwart des Leibs vnd Bluts Christi im Nachtmal halte / dauon oben gesagt / vnd jetzt weitter soll geredt werden. Dann vom wort Testament kompt er wider auff die Sacramentliche Reden / vnnd will /Pag. 249. man soll in disem Streit des heiligen Geistes wort allein brauchen / als / daß er die Sacrament Zeichen / Gedächtnus / Sigel nennet / aber die andern wort (vbernatürlich / wesentlich / leiblich) vnderlassen. Nun ists kein Regel der heiligen Schrifft / daß wir gar keine andere wort brauchen dörffen / als die der H. Geist gebraucht hat / sonder da allein die Lehr recht ist / sein wir an die wort nicht also gar gebunden. Vnd müssen die vnsern die vorgesetzte wörtlein / wesentlich / leiblich / vbernatürlich / Himlisch / brauchen / damit sie jhnen / den Caluinisten / begegnen / vnd erklären können / daß im Nachtmal nicht nur Brot vnd Wein / sonder auch Christi Leib vnd Blut gegeben werden / gleichwol nicht auff natürliche / sonder vbernatürliche Himlische weiß. Auch da es so vnrecht ist / nicht eben des H. Geistes / sonder auch andere wort / die doch eines gleichen Verstands mit denselbigen seind / gebrauchen: Warumb bleibt er / Hanfeld / nicht selbst dabey / sonder erklärt die wort [Zeichen vnnd Sigill] mit andern seinen vnd nicht des heiligen Geistes worten / als / Gemäld / Gegenbild vnd Gleichnus. Aber darumb mag er jene wort / wesentlich / leiblich / vbernatürlich / nicht leiden / dieweil sie seinen Irrthumb vom abwesenden Leib Christi entdecken / welches dise wort Gemäld / Gegenbild / Gleichnus / nicht thun / sondern vil mehr beschönen. Darumb der Christliche Leser abermal wol erinnert sein wölle / daß Hanenfeld kein wahre Gegenwart im Nachtmal glaube / wie scheinlich er auch dieselbigePag. 231. fürgibt / vnnd schreibt / sie haben nicht nur bosse Gedancken beim gemeinen Verstand dises worts Testament verkehrt / in dem er schreibt /Pag 247. Christus habe allein den Kelch vnd das Brot also genennet. Dann das Sigel allein ist kein Testament / sonder Brieff vnd Sigel mit einander. Also ist auch Brot vnd Wein allein das Testament Christi nicht / sonder dise gantze Handlung vnd Einsatzung Christi / welche erstlich die verheissung der Verzeihung der Sünden / vnnd darnach die angehenckte Pfand vnd Sigel derselbigen / nemlich / Christi Leib vnd Blut mit Brot vnd Wein begreiffen. Vnd weil er / Hanenfeld / die wort (Nachtmal vnd Testament) für eines braucht / vnnd jhme Brot vnd Wein des Nachtmals muß dises Testament sein / gibt er abermal damit zuuerstehen / was er von der Gegenwart des Leibs vnd Bluts Christi im Nachtmal halte / dauon oben gesagt / vnd jetzt weitter soll geredt werden. Dann vom wort Testament kompt er wider auff die Sacramentliche Reden / vnnd will /Pag. 249. man soll in disem Streit des heiligen Geistes wort allein brauchen / als / daß er die Sacrament Zeichen / Gedächtnus / Sigel nennet / aber die andern wort (vbernatürlich / wesentlich / leiblich) vnderlassen. Nun ists kein Regel der heiligen Schrifft / daß wir gar keine andere wort brauchen dörffen / als die der H. Geist gebraucht hat / sonder da allein die Lehr recht ist / sein wir an die wort nicht also gar gebunden. Vnd müssen die vnsern die vorgesetzte wörtlein / wesentlich / leiblich / vbernatürlich / Himlisch / brauchen / damit sie jhnen / den Caluinisten / begegnen / vnd erklären können / daß im Nachtmal nicht nur Brot vnd Wein / sonder auch Christi Leib vnd Blut gegeben werden / gleichwol nicht auff natürliche / sonder vbernatürliche Himlische weiß. Auch da es so vnrecht ist / nicht eben des H. Geistes / sonder auch andere wort / die doch eines gleichen Verstands mit denselbigen seind / gebrauchen: Warumb bleibt er / Hanfeld / nicht selbst dabey / sonder erklärt die wort [Zeichen vnnd Sigill] mit andern seinen vnd nicht des heiligen Geistes worten / als / Gemäld / Gegenbild vnd Gleichnus. Aber darumb mag er jene wort / wesentlich / leiblich / vbernatürlich / nicht leiden / dieweil sie seinen Irrthumb vom abwesenden Leib Christi entdecken / welches dise wort Gemäld / Gegenbild / Gleichnus / nicht thun / sondern vil mehr beschönen. Darumb der Christliche Leser abermal wol erinnert sein wölle / daß Hanenfeld kein wahre Gegenwart im Nachtmal glaube / wie scheinlich er auch dieselbigePag. 231. fürgibt / vnnd schreibt / sie haben nicht nur bosse Gedancken beim <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0095" n="93"/> gemeinen Verstand dises worts Testament verkehrt / in dem er schreibt /<note place="right">Pag 247.</note> Christus habe allein den Kelch vnd das Brot also genennet. 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Dann vom wort Testament kompt er wider auff die Sacramentliche Reden / vnnd will /<note place="right">Pag. 249.</note> man soll in disem Streit des heiligen Geistes wort allein brauchen / als / daß er die Sacrament Zeichen / Gedächtnus / Sigel nennet / aber die andern wort (vbernatürlich / wesentlich / leiblich) vnderlassen. Nun ists kein Regel der heiligen Schrifft / daß wir gar keine andere wort brauchen dörffen / als die der H. Geist gebraucht hat / sonder da allein die Lehr recht ist / sein wir an die wort nicht also gar gebunden. Vnd müssen die vnsern die vorgesetzte wörtlein / wesentlich / leiblich / vbernatürlich / Himlisch / brauchen / damit sie jhnen / den Caluinisten / begegnen / vnd erklären können / daß im Nachtmal nicht nur Brot vnd Wein / sonder auch Christi Leib vnd Blut gegeben werden / gleichwol nicht auff natürliche / sonder vbernatürliche Himlische weiß. Auch da es so vnrecht ist / nicht eben des H. Geistes / sonder auch andere wort / die doch eines gleichen Verstands mit denselbigen seind / gebrauchen: Warumb bleibt er / Hanfeld / nicht selbst dabey / sonder erklärt die wort [Zeichen vnnd Sigill] mit andern seinen vnd nicht des heiligen Geistes worten / als / Gemäld / Gegenbild vnd Gleichnus. Aber darumb mag er jene wort / wesentlich / leiblich / vbernatürlich / nicht leiden / dieweil sie seinen Irrthumb vom abwesenden Leib Christi entdecken / welches dise wort Gemäld / Gegenbild / Gleichnus / nicht thun / sondern vil mehr beschönen. Darumb der Christliche Leser abermal wol erinnert sein wölle / daß Hanenfeld kein wahre Gegenwart im Nachtmal glaube / wie scheinlich er auch dieselbige<note place="right">Pag. 231.</note> fürgibt / vnnd schreibt / sie haben nicht nur bosse Gedancken beim </p> </div> </body> </text> </TEI> [93/0095]
gemeinen Verstand dises worts Testament verkehrt / in dem er schreibt / Christus habe allein den Kelch vnd das Brot also genennet. Dann das Sigel allein ist kein Testament / sonder Brieff vnd Sigel mit einander.
Pag 247. Also ist auch Brot vnd Wein allein das Testament Christi nicht / sonder dise gantze Handlung vnd Einsatzung Christi / welche erstlich die verheissung der Verzeihung der Sünden / vnnd darnach die angehenckte Pfand vnd Sigel derselbigen / nemlich / Christi Leib vnd Blut mit Brot vnd Wein begreiffen. Vnd weil er / Hanenfeld / die wort (Nachtmal vnd Testament) für eines braucht / vnnd jhme Brot vnd Wein des Nachtmals muß dises Testament sein / gibt er abermal damit zuuerstehen / was er von der Gegenwart des Leibs vnd Bluts Christi im Nachtmal halte / dauon oben gesagt / vnd jetzt weitter soll geredt werden. Dann vom wort Testament kompt er wider auff die Sacramentliche Reden / vnnd will / man soll in disem Streit des heiligen Geistes wort allein brauchen / als / daß er die Sacrament Zeichen / Gedächtnus / Sigel nennet / aber die andern wort (vbernatürlich / wesentlich / leiblich) vnderlassen. Nun ists kein Regel der heiligen Schrifft / daß wir gar keine andere wort brauchen dörffen / als die der H. Geist gebraucht hat / sonder da allein die Lehr recht ist / sein wir an die wort nicht also gar gebunden. Vnd müssen die vnsern die vorgesetzte wörtlein / wesentlich / leiblich / vbernatürlich / Himlisch / brauchen / damit sie jhnen / den Caluinisten / begegnen / vnd erklären können / daß im Nachtmal nicht nur Brot vnd Wein / sonder auch Christi Leib vnd Blut gegeben werden / gleichwol nicht auff natürliche / sonder vbernatürliche Himlische weiß. Auch da es so vnrecht ist / nicht eben des H. Geistes / sonder auch andere wort / die doch eines gleichen Verstands mit denselbigen seind / gebrauchen: Warumb bleibt er / Hanfeld / nicht selbst dabey / sonder erklärt die wort [Zeichen vnnd Sigill] mit andern seinen vnd nicht des heiligen Geistes worten / als / Gemäld / Gegenbild vnd Gleichnus. Aber darumb mag er jene wort / wesentlich / leiblich / vbernatürlich / nicht leiden / dieweil sie seinen Irrthumb vom abwesenden Leib Christi entdecken / welches dise wort Gemäld / Gegenbild / Gleichnus / nicht thun / sondern vil mehr beschönen. Darumb der Christliche Leser abermal wol erinnert sein wölle / daß Hanenfeld kein wahre Gegenwart im Nachtmal glaube / wie scheinlich er auch dieselbige fürgibt / vnnd schreibt / sie haben nicht nur bosse Gedancken beim
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/95>, abgerufen am 16.02.2025. |