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Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.

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IST lassen bleiben / vnd es nicht durch bedeutet außlegen. Aber dise Leut gehen mit der Bibel vmb / nicht anderst / als obs nur ein Mensch hette geredt vnd geschriben / darinnen zuendern / zumindern vnd zumehren / was jhrer tollen Vernunfft zuwider ist. Vnd schewen sich so gar nichts / Pag. 242. 243.daß Hanenfeld auch darff schreiben / das Brot des Nachtmals sey eben Christi Leib / wie das Fest des Geburtstags Christi der tag selbst sey / an welchem CHRISTVS geboren ist. Item / wann wir glauben / Pag. 244.daß Christus nicht nur mit Brot vnnd Wein / sonder auch mit seinem eigen Leib vnnd Blut vns der Verzeihung der Sünden vnnd des ewigen Lebens versichere / so sey es ein anzeigen des mißtrawens. Dann wir wöllen Gott nicht glauben / er gebe vns dann höhere Zeichen vnnd Psand seiner Gnaden / als die Menschen einander geben. Vnnd muß also das jhenig jhm Sünd sein / dafür wir doch vil mehr Gott sollen dancken / der vnsern schwachen Glauben vnd Mißtrawen mit so hohen Himlischen Vnderpfanden so gnädiglich widerumb will auffhelffen vnnd stercken.

LEtstlich / damit jhm ja in den worten der Einsatzung nichts dahinden bleib / muß jhm auch das wort Testament herhalten Pag. 245./ vnd schreibt / wir Lutherischen dringen so hat darauff / vnd wissen doch selbst nicht / was ein Testament sey. Nun dringen wir Gal 3.anderer gestalt nit darauff / als daß wir mit Paulo sagen: Verachtet man doch eines Menschen Testament nicht / wann es bestettiget ist / vnd thut auch nichts darzu. Weil nun Christus Gott vnd Mensch ist / vnnd die Einsatzung des Abendmals sein Testament vnd letzter will / so sollen wirs auch nicht verachten / vnd nichts darzu thun / sonder die wort / als wort eines Testaments / einfältig annemen. Vnd darauff solte billich Hanfeld Pag. 246.geantwortet haben. Was aber das wort Testament betrifft / endern wir desselbigen eigentlichen vnd gewohnlichen Verstand gar nicht / ob wir schon sagen / Christus Leib sey leiblich vnnd wesentlich im Nachtmal. Dann es würdt solchs wort (Testament) hie für die gantze Handlung vnnd Einsatzung genommen / da Christus sein letzten willen verzeichnet / Verzeihung der Sünden durch sein Tod vnd Blutuergiessen / als ein vertestiert Gut / vns vermacht / vnd mit Brot vnd Wein sein Leib vnd Blut / als das Sigel / angehenckt hat an disen Brieff / vnd gar nit (wie Hanfeld dafür helt) für diser Stuck eines allein. Er aber / Hanfeld / ist der / so den rechten vnd

IST lassen bleiben / vnd es nicht durch bedeutet außlegen. Aber dise Leut gehen mit der Bibel vmb / nicht anderst / als obs nur ein Mensch hette geredt vnd geschriben / darinnen zuendern / zumindern vnd zumehren / was jhrer tollen Vernunfft zuwider ist. Vnd schewen sich so gar nichts / Pag. 242. 243.daß Hanenfeld auch darff schreiben / das Brot des Nachtmals sey eben Christi Leib / wie das Fest des Geburtstags Christi der tag selbst sey / an welchem CHRISTVS geboren ist. Item / wann wir glauben / Pag. 244.daß Christus nicht nur mit Brot vnnd Wein / sonder auch mit seinem eigen Leib vnnd Blut vns der Verzeihung der Sünden vnnd des ewigen Lebens versichere / so sey es ein anzeigen des mißtrawens. Dann wir wöllen Gott nicht glauben / er gebe vns dann höhere Zeichen vnnd Psand seiner Gnaden / als die Menschen einander geben. Vnnd muß also das jhenig jhm Sünd sein / dafür wir doch vil mehr Gott sollen dancken / der vnsern schwachen Glauben vnd Mißtrawen mit so hohen Himlischen Vnderpfanden so gnädiglich widerumb will auffhelffen vnnd stercken.

LEtstlich / damit jhm ja in den worten der Einsatzung nichts dahinden bleib / muß jhm auch das wort Testament herhalten Pag. 245./ vnd schreibt / wir Lutherischen dringen so hat darauff / vnd wissen doch selbst nicht / was ein Testament sey. Nun dringen wir Gal 3.anderer gestalt nit darauff / als daß wir mit Paulo sagen: Verachtet man doch eines Menschen Testament nicht / wann es bestettiget ist / vnd thut auch nichts darzu. Weil nun Christus Gott vnd Mensch ist / vnnd die Einsatzung des Abendmals sein Testament vnd letzter will / so sollen wirs auch nicht verachten / vnd nichts darzu thun / sonder die wort / als wort eines Testaments / einfältig annemen. Vnd darauff solte billich Hanfeld Pag. 246.geantwortet haben. Was aber das wort Testament betrifft / endern wir desselbigen eigentlichen vnd gewohnlichen Verstand gar nicht / ob wir schon sagen / Christus Leib sey leiblich vnnd wesentlich im Nachtmal. Dann es würdt solchs wort (Testament) hie für die gantze Handlung vnnd Einsatzung genommen / da Christus sein letzten willen verzeichnet / Verzeihung der Sünden durch sein Tod vnd Blutuergiessen / als ein vertestiert Gut / vns vermacht / vnd mit Brot vnd Wein sein Leib vnd Blut / als das Sigel / angehenckt hat an disen Brieff / vnd gar nit (wie Hanfeld dafür helt) für diser Stuck eines allein. Er aber / Hanfeld / ist der / so den rechten vnd

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                     sollen wirs auch nicht verachten / vnd nichts darzu thun / sonder die wort / als
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                     / Verzeihung der Sünden durch sein Tod vnd Blutuergiessen / als ein vertestiert
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[92/0094] IST lassen bleiben / vnd es nicht durch bedeutet außlegen. Aber dise Leut gehen mit der Bibel vmb / nicht anderst / als obs nur ein Mensch hette geredt vnd geschriben / darinnen zuendern / zumindern vnd zumehren / was jhrer tollen Vernunfft zuwider ist. Vnd schewen sich so gar nichts / daß Hanenfeld auch darff schreiben / das Brot des Nachtmals sey eben Christi Leib / wie das Fest des Geburtstags Christi der tag selbst sey / an welchem CHRISTVS geboren ist. Item / wann wir glauben / daß Christus nicht nur mit Brot vnnd Wein / sonder auch mit seinem eigen Leib vnnd Blut vns der Verzeihung der Sünden vnnd des ewigen Lebens versichere / so sey es ein anzeigen des mißtrawens. Dann wir wöllen Gott nicht glauben / er gebe vns dann höhere Zeichen vnnd Psand seiner Gnaden / als die Menschen einander geben. Vnnd muß also das jhenig jhm Sünd sein / dafür wir doch vil mehr Gott sollen dancken / der vnsern schwachen Glauben vnd Mißtrawen mit so hohen Himlischen Vnderpfanden so gnädiglich widerumb will auffhelffen vnnd stercken. Pag. 242. 243. Pag. 244. LEtstlich / damit jhm ja in den worten der Einsatzung nichts dahinden bleib / muß jhm auch das wort Testament herhalten / vnd schreibt / wir Lutherischen dringen so hat darauff / vnd wissen doch selbst nicht / was ein Testament sey. Nun dringen wir anderer gestalt nit darauff / als daß wir mit Paulo sagen: Verachtet man doch eines Menschen Testament nicht / wann es bestettiget ist / vnd thut auch nichts darzu. Weil nun Christus Gott vnd Mensch ist / vnnd die Einsatzung des Abendmals sein Testament vnd letzter will / so sollen wirs auch nicht verachten / vnd nichts darzu thun / sonder die wort / als wort eines Testaments / einfältig annemen. Vnd darauff solte billich Hanfeld geantwortet haben. Was aber das wort Testament betrifft / endern wir desselbigen eigentlichen vnd gewohnlichen Verstand gar nicht / ob wir schon sagen / Christus Leib sey leiblich vnnd wesentlich im Nachtmal. Dann es würdt solchs wort (Testament) hie für die gantze Handlung vnnd Einsatzung genommen / da Christus sein letzten willen verzeichnet / Verzeihung der Sünden durch sein Tod vnd Blutuergiessen / als ein vertestiert Gut / vns vermacht / vnd mit Brot vnd Wein sein Leib vnd Blut / als das Sigel / angehenckt hat an disen Brieff / vnd gar nit (wie Hanfeld dafür helt) für diser Stuck eines allein. Er aber / Hanfeld / ist der / so den rechten vnd Pag. 245. Gal 3. Pag. 246.

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Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/94>, abgerufen am 22.11.2024.