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Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.

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lige Calumnia ist / da er schreibt / Christus habe nach vnser Meinung gelehrt / daß er nicht seinen sichtbarn Leib / der am Tisch gesessen / sondern einen andern vnsichtbarn / welcher vnter dem Wesen oder gestalt des Brots verborgen sey gewesen / für vns in den Tod gegeben habe. Dann wir lehren gar nicht / (wie jetzt offt gemelt) daß Christi Leib auff raumliche weiß / gleichwol vnsichtbar vnnd vnbegreifflich im Brot verborgen sey / gleich wie er damalen raumlich / doch sichtbar bey den Jüngern ist am Tisch gesessen / vnnd hernach gelitten hat / (welches ja hiesse jhme einen andern Leib / nach welchem er da gesessen / vnnd einen andern / nach welchem er im Brot verborgen gewest / vnnd gelitten hette / geben) sonder wir sagen allein / daß er auff ein andere / nemlich / eine natürliche vnd raumliche weiß mit seinem Leib am Tisch gesessen / vnnd auff ein andere / nemlich / vnbegreiffliche / vbernatürliche weiß eben denselben Leib seinen Jüngern im Nachtmal gegeben habe. Welches / ob es wol ein Geheimnus / so vnser Vernunfft nicht fassen oder begreiffen kan: jedoch / weil wir Gottes Wort so hell vnd klar haben / sollen wir / vmb der blinden Vernunfft willen / dasselb nicht lugenstraffen.

Daß er aber ein raumliche einschliessung vnns damit aufftrechenPag. 111. will / daß wir glauben vnnd lehren / es empfahen die vnwürdigen so wol als die würdige den wahren Leib Christi / ist dises die vrsach / daß er jhm selbs einbildet / die würdigen künden des Leibs Christi nicht theilhafftig werden / dann allein durch den Glauben / weil aber die vnwürdigen keinen Glauben haben / vnnd dannoch Christi Leib nach vnser Lehr auch empfahen sollen / könde solches auff keine andere / als auff ein solche grobe raumliche weiß geschehen / welches doch er nimmermehr würdt beweisen könden.

DAß er aber letstlich fürwendet / wir weichen mit disenPag. 108. worten (Christi Leib ist in / oder vnter dem Brot) von den worten Christi / vnnd sind auch Tropisten / dafür wir doch sie stettigs außschreien / laß ichs abermal bey Doctor Luthers antwortTom. 3. Ien. germ. fol. 439. b. bleiben / daß wir hiemit nicht von dem Text weichen / oder ein newen andern Text machen / wann wir sagen / vnter dem Brot ist Christus Leib:

lige Calumnia ist / da er schreibt / Christus habe nach vnser Meinung gelehrt / daß er nicht seinen sichtbarn Leib / der am Tisch gesessen / sondern einen andern vnsichtbarn / welcher vnter dem Wesen oder gestalt des Brots verborgen sey gewesen / für vns in den Tod gegeben habe. Dann wir lehren gar nicht / (wie jetzt offt gemelt) daß Christi Leib auff raumliche weiß / gleichwol vnsichtbar vnnd vnbegreifflich im Brot verborgen sey / gleich wie er damalen raumlich / doch sichtbar bey den Jüngern ist am Tisch gesessen / vnnd hernach gelitten hat / (welches ja hiesse jhme einen andern Leib / nach welchem er da gesessen / vnnd einen andern / nach welchem er im Brot verborgen gewest / vnnd gelitten hette / geben) sonder wir sagen allein / daß er auff ein andere / nemlich / eine natürliche vnd raumliche weiß mit seinem Leib am Tisch gesessen / vnnd auff ein andere / nemlich / vnbegreiffliche / vbernatürliche weiß eben denselben Leib seinen Jüngern im Nachtmal gegeben habe. Welches / ob es wol ein Geheimnus / so vnser Vernunfft nicht fassen oder begreiffen kan: jedoch / weil wir Gottes Wort so hell vnd klar haben / sollen wir / vmb der blinden Vernunfft willen / dasselb nicht lugenstraffen.

Daß er aber ein raumliche einschliessung vnns damit aufftrechenPag. 111. will / daß wir glauben vnnd lehren / es empfahen die vnwürdigen so wol als die würdige den wahren Leib Christi / ist dises die vrsach / daß er jhm selbs einbildet / die würdigen künden des Leibs Christi nicht theilhafftig werden / dann allein durch den Glauben / weil aber die vnwürdigen keinen Glauben haben / vnnd dannoch Christi Leib nach vnser Lehr auch empfahen sollen / könde solches auff keine andere / als auff ein solche grobe raumliche weiß geschehen / welches doch er nimmermehr würdt beweisen könden.

DAß er aber letstlich fürwendet / wir weichen mit disenPag. 108. worten (Christi Leib ist in / oder vnter dem Brot) von den worten Christi / vnnd sind auch Tropisten / dafür wir doch sie stettigs außschreien / laß ichs abermal bey Doctor Luthers antwortTom. 3. Ien. germ. fol. 439. b. bleiben / daß wir hiemit nicht von dem Text weichen / oder ein newen andern Text machen / wann wir sagen / vnter dem Brot ist Christus Leib:

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[57/0059] lige Calumnia ist / da er schreibt / Christus habe nach vnser Meinung gelehrt / daß er nicht seinen sichtbarn Leib / der am Tisch gesessen / sondern einen andern vnsichtbarn / welcher vnter dem Wesen oder gestalt des Brots verborgen sey gewesen / für vns in den Tod gegeben habe. Dann wir lehren gar nicht / (wie jetzt offt gemelt) daß Christi Leib auff raumliche weiß / gleichwol vnsichtbar vnnd vnbegreifflich im Brot verborgen sey / gleich wie er damalen raumlich / doch sichtbar bey den Jüngern ist am Tisch gesessen / vnnd hernach gelitten hat / (welches ja hiesse jhme einen andern Leib / nach welchem er da gesessen / vnnd einen andern / nach welchem er im Brot verborgen gewest / vnnd gelitten hette / geben) sonder wir sagen allein / daß er auff ein andere / nemlich / eine natürliche vnd raumliche weiß mit seinem Leib am Tisch gesessen / vnnd auff ein andere / nemlich / vnbegreiffliche / vbernatürliche weiß eben denselben Leib seinen Jüngern im Nachtmal gegeben habe. Welches / ob es wol ein Geheimnus / so vnser Vernunfft nicht fassen oder begreiffen kan: jedoch / weil wir Gottes Wort so hell vnd klar haben / sollen wir / vmb der blinden Vernunfft willen / dasselb nicht lugenstraffen. Daß er aber ein raumliche einschliessung vnns damit aufftrechen will / daß wir glauben vnnd lehren / es empfahen die vnwürdigen so wol als die würdige den wahren Leib Christi / ist dises die vrsach / daß er jhm selbs einbildet / die würdigen künden des Leibs Christi nicht theilhafftig werden / dann allein durch den Glauben / weil aber die vnwürdigen keinen Glauben haben / vnnd dannoch Christi Leib nach vnser Lehr auch empfahen sollen / könde solches auff keine andere / als auff ein solche grobe raumliche weiß geschehen / welches doch er nimmermehr würdt beweisen könden. Pag. 111. DAß er aber letstlich fürwendet / wir weichen mit disen worten (Christi Leib ist in / oder vnter dem Brot) von den worten Christi / vnnd sind auch Tropisten / dafür wir doch sie stettigs außschreien / laß ichs abermal bey Doctor Luthers antwort bleiben / daß wir hiemit nicht von dem Text weichen / oder ein newen andern Text machen / wann wir sagen / vnter dem Brot ist Christus Leib: Pag. 108. Tom. 3. Ien. germ. fol. 439. b.

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Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/59>, abgerufen am 23.11.2024.