Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.des Leibs Christi geistlich / mit dem Glauben / sonder auch der Leib Christi selbs warhafftig mit dem Mund. Auß welchem jetz offenbar ist / daß oberzelte grewliche Irrthumb mit nichten auß vnser Lehr folgen / darumb sie auch keiner antwort werth sind: daß auch die vnsern mit denen Argumenten / so Hanfeld hie setzet / keine natürliche / sonder allein ein wahre Sacramentliche vereinigung des gesegnetenPag. 86. 87. 88. 89. Brots mit dem Leib Christi wöllen beweisen / in welchem verstand solche Argument vnnd Gründe vom Hanfeld noch wol vnwiderlegt bleiben werden. VNd was muß doch diser Gesell jmmer für ein Gewissen haben? in dem er die Leut will bereden / wir lehren / daß das Brot der Leib Christi leiblich vnnd wesentlich / das ist / (wies er deutet)Pag 80. natürlich sey / vnnd bekennet doch darneben / es hab ein LutherischerPag 83. Theologus / ein Doctor vnd publicus Professor / einem Jesuiten in offentlicher Disputation dises nicht rund gestehen wöllen. Er will / wirPag. 75. machen auß dem Brot das wesen des Leibs selbs: vnnd gestehet doch / vnser Glaub vnnd Meinung sey / daß wir mit Brot vnnd Wein den wahren wesentlichen Leib vnnd Blut Christi mit dem Mund essen vnd trincken. Er helts für ein grewliche Lehr / wann man soll sagen / das Brot sey Christi Leib wesentlich / das ist natürlich / (welches wahr ist) vnnd soll doch gemeltem Doctori Theologiae ein schand geweßt sein / daß er dises nicht rund hat wöllen vertheidigen. Durch dise Lehr / sagt er / werden die Artickel vnsersPag. 83. Glaubens gäntzlich vertilget vnd verlaugnet / vnnd andere newe vngehewrePag. 88 81. Artickel an die Statt gesetzt: vnnd sollen doch die vnsern (so eben disePag. 76. art zureden / das Brot sey warhafftig vnd wesentlich der Leib Christi / gebraucht) beim Fundament vnnd rechter Außlegung der Artickel gebliben sein / biß erst die Lehr von der Vbiquitet sey auffkommen. Habens also sie die Zwinglianer an jhnen geduldet / an vns aber soll es solcher grewel vnd schröckliche Kctzerey sein: so doch die Lehr von der Vbiquitet dise art zureden gantz nichts angehet / vnd oberzelte Irrthumb / da sie je darauß folgeten / weder grösser noch ringer macht. Wer will dann jetz nicht sehen / daß Hanfeld vortheilisch handle / vnnd widers Gewissen den vnsern ein LehrPag. 86. wölle aufftrechen / daran sie niemalen gedacht / zugeschweigen / geschriben vnd gelehrt haben? des Leibs Christi geistlich / mit dem Glauben / sonder auch der Leib Christi selbs warhafftig mit dem Mund. Auß welchem jetz offenbar ist / daß oberzelte grewliche Irrthumb mit nichten auß vnser Lehr folgen / darumb sie auch keiner antwort werth sind: daß auch die vnsern mit denen Argumenten / so Hanfeld hie setzet / keine natürliche / sonder allein ein wahre Sacramentliche vereinigung des gesegnetenPag. 86. 87. 88. 89. Brots mit dem Leib Christi wöllen beweisen / in welchem verstand solche Argument vnnd Gründe vom Hanfeld noch wol vnwiderlegt bleiben werden. VNd was muß doch diser Gesell jmmer für ein Gewissen haben? in dem er die Leut will bereden / wir lehren / daß das Brot der Leib Christi leiblich vnnd wesentlich / das ist / (wies er deutet)Pag 80. natürlich sey / vnnd bekennet doch darneben / es hab ein LutherischerPag 83. Theologus / ein Doctor vnd publicus Professor / einem Jesuiten in offentlicher Disputation dises nicht rund gestehen wöllen. Er will / wirPag. 75. machen auß dem Brot das wesen des Leibs selbs: vnnd gestehet doch / vnser Glaub vnnd Meinung sey / daß wir mit Brot vnnd Wein den wahren wesentlichen Leib vnnd Blut Christi mit dem Mund essen vnd trincken. Er helts für ein grewliche Lehr / wann man soll sagen / das Brot sey Christi Leib wesentlich / das ist natürlich / (welches wahr ist) vnnd soll doch gemeltem Doctori Theologiae ein schand geweßt sein / daß er dises nicht rund hat wöllen vertheidigen. Durch dise Lehr / sagt er / werden die Artickel vnsersPag. 83. Glaubens gäntzlich vertilget vnd verlaugnet / vnnd andere newe vngehewrePag. 88 81. Artickel an die Statt gesetzt: vnnd sollen doch die vnsern (so eben disePag. 76. art zureden / das Brot sey warhafftig vnd wesentlich der Leib Christi / gebraucht) beim Fundament vnnd rechter Außlegung der Artickel gebliben sein / biß erst die Lehr von der Vbiquitet sey auffkommen. Habens also sie die Zwinglianer an jhnen geduldet / an vns aber soll es solcher grewel vnd schröckliche Kctzerey sein: so doch die Lehr von der Vbiquitet dise art zureden gantz nichts angehet / vnd oberzelte Irrthumb / da sie je darauß folgeten / weder grösser noch ringer macht. Wer will dann jetz nicht sehen / daß Hanfeld vortheilisch handle / vnnd widers Gewissen den vnsern ein LehrPag. 86. wölle aufftrechen / daran sie niemalen gedacht / zugeschweigen / geschriben vnd gelehrt haben? <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0055" n="53"/> des Leibs Christi geistlich / mit dem Glauben / sonder auch der Leib Christi selbs warhafftig mit dem Mund.</p> <p>Auß welchem jetz offenbar ist / daß oberzelte grewliche Irrthumb mit nichten auß vnser Lehr folgen / darumb sie auch keiner antwort werth sind: daß auch die vnsern mit denen Argumenten / so Hanfeld hie setzet / keine natürliche / sonder allein ein wahre Sacramentliche vereinigung des gesegneten<note place="right">Pag. 86. 87. 88. 89.</note> Brots mit dem Leib Christi wöllen beweisen / in welchem verstand solche Argument vnnd Gründe vom Hanfeld noch wol vnwiderlegt bleiben werden.</p> <p>VNd was muß doch diser Gesell jmmer für ein Gewissen haben? in dem er die Leut will bereden / wir lehren / daß das Brot der Leib Christi leiblich vnnd wesentlich / das ist / (wies er deutet)<note place="right">Pag 80.</note> natürlich sey / vnnd bekennet doch darneben / es hab ein Lutherischer<note place="right">Pag 83.</note> Theologus / ein Doctor vnd publicus Professor / einem Jesuiten in offentlicher Disputation dises nicht rund gestehen wöllen. 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Durch dise Lehr / sagt er / werden die Artickel vnsers<note place="right">Pag. 83.</note> Glaubens gäntzlich vertilget vnd verlaugnet / vnnd andere newe vngehewre<note place="right">Pag. 88 81.</note> Artickel an die Statt gesetzt: vnnd sollen doch die vnsern (so eben dise<note place="right">Pag. 76.</note> art zureden / das Brot sey warhafftig vnd wesentlich der Leib Christi / gebraucht) beim Fundament vnnd rechter Außlegung der Artickel gebliben sein / biß erst die Lehr von der Vbiquitet sey auffkommen. Habens also sie die Zwinglianer an jhnen geduldet / an vns aber soll es solcher grewel vnd schröckliche Kctzerey sein: so doch die Lehr von der Vbiquitet dise art zureden gantz nichts angehet / vnd oberzelte Irrthumb / da sie je darauß folgeten / weder grösser noch ringer macht. Wer will dann jetz nicht sehen / daß Hanfeld vortheilisch handle / vnnd widers Gewissen den vnsern ein Lehr<note place="right">Pag. 86.</note> wölle aufftrechen / daran sie niemalen gedacht / zugeschweigen / geschriben vnd gelehrt haben?</p> </div> </body> </text> </TEI> [53/0055]
des Leibs Christi geistlich / mit dem Glauben / sonder auch der Leib Christi selbs warhafftig mit dem Mund.
Auß welchem jetz offenbar ist / daß oberzelte grewliche Irrthumb mit nichten auß vnser Lehr folgen / darumb sie auch keiner antwort werth sind: daß auch die vnsern mit denen Argumenten / so Hanfeld hie setzet / keine natürliche / sonder allein ein wahre Sacramentliche vereinigung des gesegneten Brots mit dem Leib Christi wöllen beweisen / in welchem verstand solche Argument vnnd Gründe vom Hanfeld noch wol vnwiderlegt bleiben werden.
Pag. 86. 87. 88. 89. VNd was muß doch diser Gesell jmmer für ein Gewissen haben? in dem er die Leut will bereden / wir lehren / daß das Brot der Leib Christi leiblich vnnd wesentlich / das ist / (wies er deutet) natürlich sey / vnnd bekennet doch darneben / es hab ein Lutherischer Theologus / ein Doctor vnd publicus Professor / einem Jesuiten in offentlicher Disputation dises nicht rund gestehen wöllen. Er will / wir machen auß dem Brot das wesen des Leibs selbs: vnnd gestehet doch / vnser Glaub vnnd Meinung sey / daß wir mit Brot vnnd Wein den wahren wesentlichen Leib vnnd Blut Christi mit dem Mund essen vnd trincken. Er helts für ein grewliche Lehr / wann man soll sagen / das Brot sey Christi Leib wesentlich / das ist natürlich / (welches wahr ist) vnnd soll doch gemeltem Doctori Theologiae ein schand geweßt sein / daß er dises nicht rund hat wöllen vertheidigen. Durch dise Lehr / sagt er / werden die Artickel vnsers Glaubens gäntzlich vertilget vnd verlaugnet / vnnd andere newe vngehewre Artickel an die Statt gesetzt: vnnd sollen doch die vnsern (so eben dise art zureden / das Brot sey warhafftig vnd wesentlich der Leib Christi / gebraucht) beim Fundament vnnd rechter Außlegung der Artickel gebliben sein / biß erst die Lehr von der Vbiquitet sey auffkommen. Habens also sie die Zwinglianer an jhnen geduldet / an vns aber soll es solcher grewel vnd schröckliche Kctzerey sein: so doch die Lehr von der Vbiquitet dise art zureden gantz nichts angehet / vnd oberzelte Irrthumb / da sie je darauß folgeten / weder grösser noch ringer macht. Wer will dann jetz nicht sehen / daß Hanfeld vortheilisch handle / vnnd widers Gewissen den vnsern ein Lehr wölle aufftrechen / daran sie niemalen gedacht / zugeschweigen / geschriben vnd gelehrt haben?
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/55>, abgerufen am 16.02.2025. |