Magirus, Johannes: LeichPredigt. Getan bey der Begäbniß Des Ehrwürdigen ... Herrn. Heinrici, Abten des Closters Riddagshausen. Wolfenbüttel, 1622.den ist. Wer das bedenckt / der nimbt auch die Vrsache des Todes / desto fleissiger in acht / nemblich die Sünde / den durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt kommen / vnd der Todt durch die Sünde / vnd ist also der Todt zu allen Menschen durch gedrungen / dieweil sie alle gesündiget haben / Rom. 5. Hütet sich auch desto mehr dafür / vnd fürchtet sich fürm Zorn GOttes / durch welchen man von wegen der Sünden hingerissen wird / Phil. 90. Daß macht dein Zorn / daß wir so vergehen / vnd dein Gram / daß wir so plötzlich dahin müssen / den vnser Missethat stellestu für dich / vnser vnerkante Sünde ins Liecht für deinem Angesicht: Darümb fahren alle vnsere Tage dahin durch deinen Zorn / wir bringen vnsere Jahr zu / wie ein Geschwätz. Summa / wer bedenckt / daß er sterben muß / der ist für GOtt recht klug / wer das nicht thut / der ist ein Narr / wie deßhalben Matth. 25. Fünff Jungfrawen kluge genant werden / weil sie dasselbige bedacht / die andern fünff aber thöricht / weil sie es nicht bedacht haben: So wird auch der reiche Geitzhalß Luc. 12. Für einen Narren gescholten / den er bedachte nicht / daß er sterben muste. Derwegen damit wir recht klug mügen seyn / sollen wir vnsers Todts vnd Sterbligkeit nimmer vergessen / sondern allezeit in frischem Gedechtniß haben vnd behalten / vnd GOtt Abendts vnd Morgends / daß ers vnß bedencken lehre / von Hertzen anruffen. den ist. Wer das bedenckt / der nimbt auch die Vrsache des Todes / desto fleissiger in acht / nemblich die Sünde / den durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt kommen / vnd der Todt durch die Sünde / vnd ist also der Todt zu allen Menschen durch gedrungen / dieweil sie alle gesündiget haben / Rom. 5. Hütet sich auch desto mehr dafür / vnd fürchtet sich fürm Zorn GOttes / durch welchen man von wegen der Sünden hingerissen wird / Phil. 90. Daß macht dein Zorn / daß wir so vergehen / vnd dein Gram / daß wir so plötzlich dahin müssen / den vnser Missethat stellestu für dich / vnser vnerkante Sünde ins Liecht für deinem Angesicht: Darümb fahren alle vnsere Tage dahin durch deinen Zorn / wir bringen vnsere Jahr zu / wie ein Geschwätz. Summa / wer bedenckt / daß er sterben muß / der ist für GOtt recht klug / wer das nicht thut / der ist ein Narr / wie deßhalben Matth. 25. Fünff Jungfrawen kluge genant werden / weil sie dasselbige bedacht / die andern fünff aber thöricht / weil sie es nicht bedacht haben: So wird auch der reiche Geitzhalß Luc. 12. Für einen Narren gescholten / den er bedachte nicht / daß er sterben muste. Derwegen damit wir recht klug mügen seyn / sollen wir vnsers Todts vnd Sterbligkeit nimmer vergessen / sondern allezeit in frischem Gedechtniß haben vnd behalten / vnd GOtt Abendts vnd Morgends / daß ers vnß bedencken lehre / von Hertzen anruffen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0009"/> den ist. Wer das bedenckt / der nimbt auch die Vrsache des Todes / desto fleissiger in acht / nemblich die Sünde / den durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt kommen / vnd der Todt durch die Sünde / vnd ist also der Todt zu allen Menschen durch gedrungen / dieweil sie alle gesündiget haben / Rom. 5. Hütet sich auch desto mehr dafür / vnd fürchtet sich fürm Zorn GOttes / durch welchen man von wegen der Sünden hingerissen wird / Phil. 90. Daß macht dein Zorn / daß wir so vergehen / vnd dein Gram / daß wir so plötzlich dahin müssen / den vnser Missethat stellestu für dich / vnser vnerkante Sünde ins Liecht für deinem Angesicht: Darümb fahren alle vnsere Tage dahin durch deinen Zorn / wir bringen vnsere Jahr zu / wie ein Geschwätz. Summa / wer bedenckt / daß er sterben muß / der ist für GOtt recht klug / wer das nicht thut / der ist ein Narr / wie deßhalben Matth. 25. Fünff Jungfrawen kluge genant werden / weil sie dasselbige bedacht / die andern fünff aber thöricht / weil sie es nicht bedacht haben: So wird auch der reiche Geitzhalß Luc. 12. Für einen Narren gescholten / den er bedachte nicht / daß er sterben muste. Derwegen damit wir recht klug mügen seyn / sollen wir vnsers Todts vnd Sterbligkeit nimmer vergessen / sondern allezeit in frischem Gedechtniß haben vnd behalten / vnd GOtt Abendts vnd Morgends / daß ers vnß bedencken lehre / von Hertzen anruffen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0009]
den ist. Wer das bedenckt / der nimbt auch die Vrsache des Todes / desto fleissiger in acht / nemblich die Sünde / den durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt kommen / vnd der Todt durch die Sünde / vnd ist also der Todt zu allen Menschen durch gedrungen / dieweil sie alle gesündiget haben / Rom. 5. Hütet sich auch desto mehr dafür / vnd fürchtet sich fürm Zorn GOttes / durch welchen man von wegen der Sünden hingerissen wird / Phil. 90. Daß macht dein Zorn / daß wir so vergehen / vnd dein Gram / daß wir so plötzlich dahin müssen / den vnser Missethat stellestu für dich / vnser vnerkante Sünde ins Liecht für deinem Angesicht: Darümb fahren alle vnsere Tage dahin durch deinen Zorn / wir bringen vnsere Jahr zu / wie ein Geschwätz. Summa / wer bedenckt / daß er sterben muß / der ist für GOtt recht klug / wer das nicht thut / der ist ein Narr / wie deßhalben Matth. 25. Fünff Jungfrawen kluge genant werden / weil sie dasselbige bedacht / die andern fünff aber thöricht / weil sie es nicht bedacht haben: So wird auch der reiche Geitzhalß Luc. 12. Für einen Narren gescholten / den er bedachte nicht / daß er sterben muste. Derwegen damit wir recht klug mügen seyn / sollen wir vnsers Todts vnd Sterbligkeit nimmer vergessen / sondern allezeit in frischem Gedechtniß haben vnd behalten / vnd GOtt Abendts vnd Morgends / daß ers vnß bedencken lehre / von Hertzen anruffen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredigt_1622 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredigt_1622/9 |
Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: LeichPredigt. Getan bey der Begäbniß Des Ehrwürdigen ... Herrn. Heinrici, Abten des Closters Riddagshausen. Wolfenbüttel, 1622, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredigt_1622/9>, abgerufen am 27.07.2024. |