Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Magirus, Johannes: Christliche Leichpredigt, Bey der Begräbnus des Ehrwürdigen, Hochgelehrten Herren, Lucae Osiandri ... Tübingen, 1604.

Bild:
<< vorherige Seite

Wir wöllen aber bey färgenommenem Text / auffdise drey Puncten achtung geben. Erstlich / was vnnd wie der Apostel von dem herzunahenden end seines Lebens rede. Darnach / wie er seinen volbrachten Lauff / vnd was er darinnen außgerichtet / erzehle. Fürs dritt / was er dargegen für ein Belohnung von Gott entpfangen werde. Von disen Stucken / vnd auch von gegenwertiger Leich / ettwas nutzlichs vnd erbawlichs zureden / wölle der barmhertzig getrewe Gott vnnd Vatter vnsers HERRN Jesu Christi / die Gnad seines heiligen Geists verleihen / Amen.

Erster Theil.

DIe verlesene wort hat der Apostel zu Rom in seiner letsten Gefängnuß / kurtz vor seinem end geschriben / an seinen Jünger Timotheum / welchen er berichtet (one Zweiffel auß sonderbarer Offenbarung Gottes) sein Sterbstündlin sey nahe herbey kommen / daß es nunmehr an dem / daß er auß dieser Welt abscheiden müsse: Ich werde / spricht er / schon geopffert / vnnd die zeit meines Abscheidens (oder / wie es die Griechisch original Sprach gibt / die zeit meiner Aufflösung) ist fürhanden.

Mit welchen worten er seinem Tod zwen Namen gibt. Ersilich / nennet er jhne ein Opffer / darmit er andeuttet / er werde nicht eines natürlichen Tods sterben / sondern wie im alten Testament das Opffervieh geschlachtet wur de / wann mans wolte auffopffern: also werde er auch vmb des Namens Christi willen getödtet vnnd auffgeopffert werden: wie bald hernach geschehen / daß er vnter dem

Wir wöllen aber bey färgenommenem Text / auffdise drey Puncten achtung geben. Erstlich / was vnnd wie der Apostel von dem herzunahenden end seines Lebens rede. Darnach / wie er seinen volbrachten Lauff / vnd was er darinnen außgerichtet / erzehle. Fürs dritt / was er dargegen für ein Belohnung von Gott entpfangen werde. Von disen Stucken / vnd auch von gegenwertiger Leich / ettwas nutzlichs vnd erbawlichs zureden / wölle der barmhertzig getrewe Gott vnnd Vatter vnsers HERRN Jesu Christi / die Gnad seines heiligen Geists verleihen / Amen.

Erster Theil.

DIe verlesene wort hat der Apostel zu Rom in seiner letsten Gefängnuß / kurtz vor seinem end geschriben / an seinen Jünger Timotheum / welchen er berichtet (one Zweiffel auß sonderbarer Offenbarung Gottes) sein Sterbstündlin sey nahe herbey kommen / daß es nunmehr an dem / daß er auß dieser Welt abscheiden müsse: Ich werde / spricht er / schon geopffert / vnnd die zeit meines Abscheidens (oder / wie es die Griechisch original Sprach gibt / die zeit meiner Aufflösung) ist fürhanden.

Mit welchen worten er seinem Tod zwen Namen gibt. Ersilich / nennet er jhne ein Opffer / darmit er andeuttet / er werde nicht eines natürlichen Tods sterben / sondern wie im alten Testament das Opffervieh geschlachtet wur de / wann mans wolte auffopffern: also werde er auch vmb des Namens Christi willen getödtet vnnd auffgeopffert werden: wie bald hernach geschehen / daß er vnter dem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0005" n="3"/>
        <p>Wir wöllen aber bey färgenommenem Text / auffdise drey Puncten achtung geben.
                     Erstlich / was vnnd wie der Apostel von dem herzunahenden end seines Lebens
                     rede. Darnach / wie er seinen volbrachten Lauff / vnd was er darinnen
                     außgerichtet / erzehle. Fürs dritt / was er dargegen für ein Belohnung von Gott
                     entpfangen werde. Von disen Stucken / vnd auch von gegenwertiger Leich / ettwas
                     nutzlichs vnd erbawlichs zureden / wölle der barmhertzig getrewe Gott vnnd
                     Vatter vnsers HERRN Jesu Christi / die Gnad seines heiligen Geists verleihen /
                     Amen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Erster Theil.<lb/></head>
        <p>DIe verlesene wort hat der Apostel zu Rom in seiner letsten Gefängnuß / kurtz vor
                     seinem end geschriben / an seinen Jünger Timotheum / welchen er berichtet (one
                     Zweiffel auß sonderbarer Offenbarung Gottes) sein Sterbstündlin sey nahe herbey
                     kommen / daß es nunmehr an dem / daß er auß dieser Welt abscheiden müsse: Ich
                     werde / spricht er / schon geopffert / vnnd die zeit meines Abscheidens (oder /
                     wie es die Griechisch original Sprach gibt / die zeit meiner Aufflösung) ist
                     fürhanden.</p>
        <p>Mit welchen worten er seinem Tod zwen Namen gibt. Ersilich / nennet er jhne ein
                     Opffer / darmit er andeuttet / er werde nicht eines natürlichen Tods sterben /
                     sondern wie im alten Testament das Opffervieh geschlachtet wur de / wann mans
                     wolte auffopffern: also werde er auch vmb des Namens Christi willen getödtet
                     vnnd auffgeopffert werden: wie bald hernach geschehen / daß er vnter dem
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[3/0005] Wir wöllen aber bey färgenommenem Text / auffdise drey Puncten achtung geben. Erstlich / was vnnd wie der Apostel von dem herzunahenden end seines Lebens rede. Darnach / wie er seinen volbrachten Lauff / vnd was er darinnen außgerichtet / erzehle. Fürs dritt / was er dargegen für ein Belohnung von Gott entpfangen werde. Von disen Stucken / vnd auch von gegenwertiger Leich / ettwas nutzlichs vnd erbawlichs zureden / wölle der barmhertzig getrewe Gott vnnd Vatter vnsers HERRN Jesu Christi / die Gnad seines heiligen Geists verleihen / Amen. Erster Theil. DIe verlesene wort hat der Apostel zu Rom in seiner letsten Gefängnuß / kurtz vor seinem end geschriben / an seinen Jünger Timotheum / welchen er berichtet (one Zweiffel auß sonderbarer Offenbarung Gottes) sein Sterbstündlin sey nahe herbey kommen / daß es nunmehr an dem / daß er auß dieser Welt abscheiden müsse: Ich werde / spricht er / schon geopffert / vnnd die zeit meines Abscheidens (oder / wie es die Griechisch original Sprach gibt / die zeit meiner Aufflösung) ist fürhanden. Mit welchen worten er seinem Tod zwen Namen gibt. Ersilich / nennet er jhne ein Opffer / darmit er andeuttet / er werde nicht eines natürlichen Tods sterben / sondern wie im alten Testament das Opffervieh geschlachtet wur de / wann mans wolte auffopffern: also werde er auch vmb des Namens Christi willen getödtet vnnd auffgeopffert werden: wie bald hernach geschehen / daß er vnter dem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredigt_1604
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredigt_1604/5
Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Christliche Leichpredigt, Bey der Begräbnus des Ehrwürdigen, Hochgelehrten Herren, Lucae Osiandri ... Tübingen, 1604, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredigt_1604/5>, abgerufen am 24.11.2024.