Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.ABer laßt vns zur Zugab noch ein offenbare VnwarheitPag. 21. von disem Caluinisten anhören. Da Christus sagt (spricht er) Solchs thut zu meiner Gedechtnus / etc. setzen vnd lehren sie / (die Lutheraner) Solches thut / vnd empfahet zur Vergebung ewrer Sünden. Suchen also (wie auch hieoben vom Wassertauff angezeigt)Leug / daß dir das maul geschwelle. die Seligkeit in den Wercken / vnnd stellen die Vergebung der Sünden in den eusserlichen Gebrauch des Abentmals. Antwort / dise zwo Reden / das Nachtmal empfahen zur Gedechtnus Christi / das ist / den Tod des HErrn verkündigen: Vnnd / das Nachtmal empfahen zur Vergebung der Sünden / seind einander gar nicht zuwider. Dann vnser HErr Christus verspricht vns im H. Abentmal / sein Leib sey für vns gegeben / vnd sein Blut vergossen / zu Vergebung vnserer Sünden / welche wort neben dem leiblichen Essen vnnd Trincken / das recht Hauptstück im Sacrament sind / (wie Luth. sagt) vnnd wer denselbigen Worten glaubt / der hat / was sie sagen / vnd wie sie lauten / nemlich Vergebung der Sünden. Wie sollten dann nicht die Glaubige Vergebung der Sünden (das ist / den gewissen vnfehlbaren Trost / daß jhnen jhre Sünden vergeben seien) in dem rechten Gebrauch des Abentmals suchen vnd holen? Weist demnach diser Caluinist in seinem hertzen vnd Gewissen / daß er vns anleugt / da er sagt / wir suchen die Seligkeit in den Wercken / gleich als ob wir allein vmm des eusserlichen Gebrauchs willen vergebung der Sünden hofften ex opere operato / (wie man im Papsthumb gelehrt) wann man schon kein Glauben oder ernstlichen Fürsatz im hertzen hab / from vnd Gottselig zuleben. Mit welcher Bezüchtigung er vns gewalt vnd vnrecht thut. Vnnd ist solcher Irrthumb schon vor langst in der Apologia der Augsp. Confess. verworffen mit disen worten:For. Conc, Tubing. fol. 36. b. Sie (die Papisten) ertichten jnen eigne Träum / daß durch schlecht leiblich empfahen vnd brauchen der Sacrament / ex opere operato, die Leut Gnad erlangen / vnd den H. Geist empfahen / wann schon das hertz gar nicht darbey ist. Vnd in D. Luthers Catechismo stehet: Essen / vnnd trincken thuts freilich nicht / sonder wer den Worten Christi im Nachtmal glaube / der hab / was sie sagen / vnd wie sie lauten / nemlich / Vergebung der Sünden. ABer laßt vns zur Zugab noch ein offenbare VnwarheitPag. 21. von disem Caluinisten anhören. Da Christus sagt (spricht er) Solchs thut zu meiner Gedechtnus / etc. setzen vnd lehren sie / (die Lutheraner) Solches thut / vnd empfahet zur Vergebung ewrer Sünden. Suchẽ also (wie auch hieoben vom Wassertauff angezeigt)Leug / daß dir das maul geschwelle. die Seligkeit in den Wercken / vnnd stellen die Vergebung der Sünden in den eusserlichen Gebrauch des Abentmals. Antwort / dise zwo Reden / das Nachtmal empfahen zur Gedechtnus Christi / das ist / den Tod des HErrn verkündigen: Vnnd / das Nachtmal empfahen zur Vergebung der Sünden / seind einander gar nicht zuwider. Dann vnser HErr Christus verspricht vns im H. Abentmal / sein Leib sey für vns gegeben / vnd sein Blut vergossen / zu Vergebung vnserer Sünden / welche wort neben dem leiblichen Essen vnnd Trincken / das recht Hauptstück im Sacrament sind / (wie Luth. sagt) vnnd wer denselbigen Worten glaubt / der hat / was sie sagen / vnd wie sie lauten / nemlich Vergebung der Sünden. Wie sollten dann nicht die Glaubige Vergebung der Sünden (das ist / den gewissen vnfehlbaren Trost / daß jhnen jhre Sünden vergeben seien) in dem rechten Gebrauch des Abentmals suchen vnd holen? Weist demnach diser Caluinist in seinem hertzen vnd Gewissen / daß er vns anleugt / da er sagt / wir suchen die Seligkeit in den Wercken / gleich als ob wir allein vm̃ des eusserlichen Gebrauchs willen vergebung der Sünden hofften ex opere operato / (wie man im Papsthumb gelehrt) wañ man schon kein Glauben oder ernstlichen Fürsatz im hertzen hab / from vñ Gottselig zuleben. Mit welcher Bezüchtigung er vns gewalt vnd vnrecht thut. Vnnd ist solcher Irrthumb schon vor langst in der Apologia der Augsp. Confess. verworffen mit disen worten:For. Conc, Tubing. fol. 36. b. Sie (die Papisten) ertichten jnen eigne Träum / daß durch schlecht leiblich empfahen vnd brauchen der Sacrament / ex opere operato, die Leut Gnad erlangen / vnd den H. Geist empfahen / wann schon das hertz gar nicht darbey ist. Vnd in D. 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Dann vnser HErr Christus verspricht vns im H. Abentmal / sein Leib sey für vns gegeben / vnd sein Blut vergossen / zu Vergebung vnserer Sünden / welche wort neben dem leiblichen Essen vnnd Trincken / das recht Hauptstück im Sacrament sind / (wie Luth. sagt) vnnd wer denselbigen Worten glaubt / der hat / was sie sagen / vnd wie sie lauten / nemlich Vergebung der Sünden. Wie sollten dann nicht die Glaubige Vergebung der Sünden (das ist / den gewissen vnfehlbaren Trost / daß jhnen jhre Sünden vergeben seien) in dem rechten Gebrauch des Abentmals suchen vnd holen?</p> <p>Weist demnach diser Caluinist in seinem hertzen vnd Gewissen / daß er vns anleugt / da er sagt / wir suchen die Seligkeit in den Wercken / gleich als ob wir allein vm̃ des eusserlichen Gebrauchs willen vergebung der Sünden hofften ex opere operato / (wie man im Papsthumb gelehrt) wañ man schon kein Glauben oder ernstlichen Fürsatz im hertzen hab / from vñ Gottselig zuleben. 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ABer laßt vns zur Zugab noch ein offenbare Vnwarheit von disem Caluinisten anhören. Da Christus sagt (spricht er) Solchs thut zu meiner Gedechtnus / etc. setzen vnd lehren sie / (die Lutheraner) Solches thut / vnd empfahet zur Vergebung ewrer Sünden. Suchẽ also (wie auch hieoben vom Wassertauff angezeigt) die Seligkeit in den Wercken / vnnd stellen die Vergebung der Sünden in den eusserlichen Gebrauch des Abentmals. Antwort / dise zwo Reden / das Nachtmal empfahen zur Gedechtnus Christi / das ist / den Tod des HErrn verkündigen: Vnnd / das Nachtmal empfahen zur Vergebung der Sünden / seind einander gar nicht zuwider. Dann vnser HErr Christus verspricht vns im H. Abentmal / sein Leib sey für vns gegeben / vnd sein Blut vergossen / zu Vergebung vnserer Sünden / welche wort neben dem leiblichen Essen vnnd Trincken / das recht Hauptstück im Sacrament sind / (wie Luth. sagt) vnnd wer denselbigen Worten glaubt / der hat / was sie sagen / vnd wie sie lauten / nemlich Vergebung der Sünden. Wie sollten dann nicht die Glaubige Vergebung der Sünden (das ist / den gewissen vnfehlbaren Trost / daß jhnen jhre Sünden vergeben seien) in dem rechten Gebrauch des Abentmals suchen vnd holen?
Pag. 21.
Leug / daß dir das maul geschwelle. Weist demnach diser Caluinist in seinem hertzen vnd Gewissen / daß er vns anleugt / da er sagt / wir suchen die Seligkeit in den Wercken / gleich als ob wir allein vm̃ des eusserlichen Gebrauchs willen vergebung der Sünden hofften ex opere operato / (wie man im Papsthumb gelehrt) wañ man schon kein Glauben oder ernstlichen Fürsatz im hertzen hab / from vñ Gottselig zuleben. Mit welcher Bezüchtigung er vns gewalt vnd vnrecht thut. Vnnd ist solcher Irrthumb schon vor langst in der Apologia der Augsp. Confess. verworffen mit disen worten: Sie (die Papisten) ertichten jnen eigne Träum / daß durch schlecht leiblich empfahen vnd brauchen der Sacrament / ex opere operato, die Leut Gnad erlangen / vnd den H. Geist empfahen / wann schon das hertz gar nicht darbey ist. Vnd in D. Luthers Catechismo stehet: Essen / vnnd trincken thuts freilich nicht / sonder wer den Worten Christi im Nachtmal glaube / der hab / was sie sagen / vnd wie sie lauten / nemlich / Vergebung der Sünden.
For. Conc, Tubing. fol. 36. b.
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_bericht_1592/39>, abgerufen am 16.02.2025. |