Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.ben auff dem einigen Text. Spricht doch Paulus / Christus ist Gott Rom. 9. Aber 2. Corinth. 5. Gott war in Christo: vnd seind doch beide ort / ein jeglicher in seinem verstand einfältig vnd gewiß / vnd darzu nicht wider einander. Vnd wa man vns ja so gnaw wolte suchen / vnd solte so grosse macht daran ligen / oder beweiset würde / daß der Text (das ist mein Leib) nicht leiden könne / daß ich anderstwo spreche / im Abentmal ist Christus Leib / so seind wir bereit / vnnd wollens widerrüfft haben / daß nicht also zureden sey / sondern schlecht vnd einfältig / Das ist mein Leib / wie die wort da stehen. Biß daher D. Luther. Darauß augenscheinlich zusehen / daß mit dem Wörtlin / In mit / oder vnder dem Brot ist Christus Leib / disem Text (das ist mein Leib) gar nichts benommen / auch dieselben nicht für den Text selbs fürgegeben / sonder nur vnser Glaub vnd Bekantnus von disem Text damit angezeigt würdt. Nemlich / daß wir darmit die zwey extrema vnd abweg im Nachtmal fliehen vnd außschliessen / Erstlich die Päpstische Transsubstantiation / das ist / die verwandelung des Brots in den Leib Christi / da wir mit obgemelten Wörtlein anzeigen / es bleibe noch Brot / auch nach der Consecration / wie im Apostel Paulo zusehen1 Cor. 11. / der es nach der Consecration noch Brot nennet. Darnach die Zwinglische oder Caluinische Außlärung des Leibs Christi / welche jhren Communicanten / nur Brot / vnd nicht den Leib Christi / vnd also läre Sprewer ohne den Kernen darreichen. Da wir hergegen glauben vnnd bekennen / mit dem vhralten Kirchenlehrer Irenaeo / daß in disem Sacrament zwey ding seien / ein jrrdisch vnd ein Himlisch / Nemlich / das Brot / vnd mit oder bey dem Brot / der Leib Christi. Vnnd weist diser Calninist sehr wol / daß weder D. Luther oder seine nachfolger die ersten gewesen / so dise wörtlein gebraucht / sondern kommen her von den alten Kirchenlehrern. Dann also sagt Augustinus:Ad Neoph. Hoc accipite in pane, quod pependit in cruce: & hoc accipite in calice, quod est effusum de Christi latere, Das ist: Empfahet das Im Brot / das am Creutz gehangen ist. Vnd empfahet das Im Kelch / das auß der Seiten Christi geflossen ist. Chrysostomus: Quod est in calice, id est, quod e latere fluxit, & illius1. Cor. homil. 13. ben auff dem einigen Text. Spricht doch Paulus / Christus ist Gott Rom. 9. Aber 2. Corinth. 5. Gott war in Christo: vnd seind doch beide ort / ein jeglicher in seinem verstand einfältig vnd gewiß / vnd darzu nicht wider einander. Vnd wa man vns ja so gnaw wolte suchen / vnd solte so grosse macht daran ligen / oder beweiset würde / daß der Text (das ist mein Leib) nicht leiden könne / daß ich anderstwo spreche / im Abentmal ist Christus Leib / so seind wir bereit / vnnd wollens widerrüfft haben / daß nicht also zureden sey / sondern schlecht vnd einfältig / Das ist mein Leib / wie die wort da stehen. Biß daher D. Luther. Darauß augenscheinlich zusehen / daß mit dem Wörtlin / In mit / oder vnder dem Brot ist Christus Leib / disem Text (das ist mein Leib) gar nichts benommen / auch dieselben nicht für den Text selbs fürgegeben / sonder nur vnser Glaub vnd Bekantnus von disem Text damit angezeigt würdt. Nemlich / daß wir darmit die zwey extrema vnd abweg im Nachtmal fliehen vnd außschliessen / Erstlich die Päpstische Transsubstantiation / das ist / die verwandelung des Brots in den Leib Christi / da wir mit obgemelten Wörtlein anzeigen / es bleibe noch Brot / auch nach der Consecration / wie im Apostel Paulo zusehen1 Cor. 11. / der es nach der Consecration noch Brot nennet. Darnach die Zwinglische oder Caluinische Außlärung des Leibs Christi / welche jhren Communicanten / nur Brot / vnd nicht den Leib Christi / vnd also läre Sprewer ohne den Kernen darreichen. Da wir hergegen glauben vnnd bekennen / mit dem vhralten Kirchenlehrer Irenaeo / daß in disem Sacrament zwey ding seien / ein jrrdisch vñ ein Himlisch / Nemlich / das Brot / vnd mit oder bey dem Brot / der Leib Christi. Vnnd weist diser Calninist sehr wol / daß weder D. Luther oder seine nachfolger die ersten gewesen / so dise wörtlein gebraucht / sondern kommen her von den alten Kirchenlehrern. Dann also sagt Augustinus:Ad Neoph. Hoc accipite in pane, quod pependit in cruce: & hoc accipite in calice, quod est effusum de Christi latere, Das ist: Empfahet das Im Brot / das am Creutz gehangen ist. Vnd empfahet das Im Kelch / das auß der Seiten Christi geflossen ist. Chrysostomus: Quod est in calice, id est, quod è latere fluxit, & illius1. Cor. homil. 13. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0033" n="31"/> ben auff dem einigen Text. Spricht doch Paulus / Christus ist Gott Rom. 9. Aber 2. Corinth. 5. Gott war in Christo: vnd seind doch beide ort / ein jeglicher in seinem verstand einfältig vnd gewiß / vnd darzu nicht wider einander. Vnd wa man vns ja so gnaw wolte suchen / vnd solte so grosse macht daran ligen / oder beweiset würde / daß der Text (das ist mein Leib) nicht leiden könne / daß ich anderstwo spreche / im Abentmal ist Christus Leib / so seind wir bereit / vnnd wollens widerrüfft haben / daß nicht also zureden sey / sondern schlecht vnd einfältig / Das ist mein Leib / wie die wort da stehen. Biß daher D. Luther.</p> <p>Darauß augenscheinlich zusehen / daß mit dem Wörtlin / In mit / oder vnder dem Brot ist Christus Leib / disem Text (das ist mein Leib) gar nichts benommen / auch dieselben nicht für den Text selbs fürgegeben / sonder nur vnser Glaub vnd Bekantnus von disem Text damit angezeigt würdt. Nemlich / daß wir darmit die zwey extrema vnd abweg im Nachtmal fliehen vnd außschliessen / Erstlich die Päpstische Transsubstantiation / das ist / die verwandelung des Brots in den Leib Christi / da wir mit obgemelten Wörtlein anzeigen / es bleibe noch Brot / auch nach der Consecration / wie im Apostel Paulo zusehen<note place="right">1 Cor. 11.</note> / der es nach der Consecration noch Brot nennet. Darnach die Zwinglische oder Caluinische Außlärung des Leibs Christi / welche jhren Communicanten / nur Brot / vnd nicht den Leib Christi / vnd also läre Sprewer ohne den Kernen darreichen. Da wir hergegen glauben vnnd bekennen / mit dem vhralten Kirchenlehrer Irenaeo / daß in disem Sacrament zwey ding seien / ein jrrdisch vñ ein Himlisch / Nemlich / das Brot / vnd mit oder bey dem Brot / der Leib Christi.</p> <p>Vnnd weist diser Calninist sehr wol / daß weder D. Luther oder seine nachfolger die ersten gewesen / so dise wörtlein gebraucht / sondern kommen her von den alten Kirchenlehrern. Dann also sagt Augustinus:<note place="right">Ad Neoph.</note> Hoc accipite in pane, quod pependit in cruce: & hoc accipite in calice, quod est effusum de Christi latere, Das ist: Empfahet das Im Brot / das am Creutz gehangen ist. Vnd empfahet das Im Kelch / das auß der Seiten Christi geflossen ist. Chrysostomus: Quod est in calice, id est, quod è latere fluxit, & illius<note place="right">1. Cor. homil. 13.</note> </p> </div> </body> </text> </TEI> [31/0033]
ben auff dem einigen Text. Spricht doch Paulus / Christus ist Gott Rom. 9. Aber 2. Corinth. 5. Gott war in Christo: vnd seind doch beide ort / ein jeglicher in seinem verstand einfältig vnd gewiß / vnd darzu nicht wider einander. Vnd wa man vns ja so gnaw wolte suchen / vnd solte so grosse macht daran ligen / oder beweiset würde / daß der Text (das ist mein Leib) nicht leiden könne / daß ich anderstwo spreche / im Abentmal ist Christus Leib / so seind wir bereit / vnnd wollens widerrüfft haben / daß nicht also zureden sey / sondern schlecht vnd einfältig / Das ist mein Leib / wie die wort da stehen. Biß daher D. Luther.
Darauß augenscheinlich zusehen / daß mit dem Wörtlin / In mit / oder vnder dem Brot ist Christus Leib / disem Text (das ist mein Leib) gar nichts benommen / auch dieselben nicht für den Text selbs fürgegeben / sonder nur vnser Glaub vnd Bekantnus von disem Text damit angezeigt würdt. Nemlich / daß wir darmit die zwey extrema vnd abweg im Nachtmal fliehen vnd außschliessen / Erstlich die Päpstische Transsubstantiation / das ist / die verwandelung des Brots in den Leib Christi / da wir mit obgemelten Wörtlein anzeigen / es bleibe noch Brot / auch nach der Consecration / wie im Apostel Paulo zusehen / der es nach der Consecration noch Brot nennet. Darnach die Zwinglische oder Caluinische Außlärung des Leibs Christi / welche jhren Communicanten / nur Brot / vnd nicht den Leib Christi / vnd also läre Sprewer ohne den Kernen darreichen. Da wir hergegen glauben vnnd bekennen / mit dem vhralten Kirchenlehrer Irenaeo / daß in disem Sacrament zwey ding seien / ein jrrdisch vñ ein Himlisch / Nemlich / das Brot / vnd mit oder bey dem Brot / der Leib Christi.
1 Cor. 11. Vnnd weist diser Calninist sehr wol / daß weder D. Luther oder seine nachfolger die ersten gewesen / so dise wörtlein gebraucht / sondern kommen her von den alten Kirchenlehrern. Dann also sagt Augustinus: Hoc accipite in pane, quod pependit in cruce: & hoc accipite in calice, quod est effusum de Christi latere, Das ist: Empfahet das Im Brot / das am Creutz gehangen ist. Vnd empfahet das Im Kelch / das auß der Seiten Christi geflossen ist. Chrysostomus: Quod est in calice, id est, quod è latere fluxit, & illius
Ad Neoph.
1. Cor. homil. 13.
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