Magirus, Johannes: Baptisterium Oder Taufstein, Das ist: Predigt, Von der heiligen Tauffe/ vber das Euangelium von der Tauffe Jesu Christi vnsers Herrn. Magdeburg, [1611].ben nicht nach der Vernunfft / vnd euserlichem ansehen / sondern nach Gottes Wort judiciren vnd vrtheilen sollen. Vnd müssen wir alhier / vnd fürs vierde / auff4 Von dem Stiffter. den Stiffter der heiligen Tauffe auch sehen / welches wir auch an vnserm Tauffstein / aus dem Euangelio fein erinnert werden. Man pfleget im Sprichwort zusagen: Das Werck lobet den Meister n.n Syr. 9. 24. Vnd ist auch nicht ohne / von der Herrligkeit eines Wercks / kan man von Weißheit / Kunst vnd Geschickligkeit eines Meisters recht vrtheilen vnd schliessen / Wie Dauid thät / Die Himmel erzehleno Ps. 19. 4. die Ehre Gottes / spricht er: Vnd die Feste verkündigen seiner Hende Werck o. Nun müssen wir dessen gestehen / wenn wir die heiligen Tauffe an vnd für jhr selbst ansehen / daß sie für der Vornunfft vnd Menschen Augen / kein sonderlich ansehen habe / daher sie auch bey vielen nicht hoch vnd gros wird geachtet. Es bringen wol offt viel Leute viel Jahr hin / ehe sie jhrer Tauffe sich einmal erinnern. Aber wenn wir den Stiffter selber ansehen / der sie eingesetzet vnd angeordnet / da muß auch der Meister von seines Wercks Herrligkeit zeugen / vnd muß hie der Meister sein Werck loben. Denn gros sind die Werck des HErrn / wie allbereits zuuor angezogenp Ps. 111. 2. p. Nun ist ja der Stiffter der Heiligen Tauffe ben nicht nach der Vernunfft / vnd euserlichem ansehen / sondern nach Gottes Wort judiciren vnd vrtheilen sollen. Vnd müssen wir alhier / vnd fürs vierde / auff4 Von dem Stiffter. den Stiffter der heiligen Tauffe auch sehen / welches wir auch an vnserm Tauffstein / aus dem Euangelio fein erinnert werden. Man pfleget im Sprichwort zusagen: Das Werck lobet den Meister n.n Syr. 9. 24. Vnd ist auch nicht ohne / von der Herrligkeit eines Wercks / kan man von Weißheit / Kunst vnd Geschickligkeit eines Meisters recht vrtheilen vnd schliessen / Wie Dauid thät / Die Himmel erzehleno Ps. 19. 4. die Ehre Gottes / spricht er: Vnd die Feste verkündigen seiner Hende Werck o. Nun müssen wir dessen gestehen / wenn wir die heiligen Tauffe an vnd für jhr selbst ansehen / daß sie für der Vornunfft vnd Menschen Augen / kein sonderlich ansehen habe / daher sie auch bey vielen nicht hoch vnd gros wird geachtet. Es bringen wol offt viel Leute viel Jahr hin / ehe sie jhrer Tauffe sich einmal erinnern. Aber wenn wir den Stiffter selber ansehen / der sie eingesetzet vnd angeordnet / da muß auch der Meister von seines Wercks Herrligkeit zeugen / vnd muß hie der Meister sein Werck loben. Deñ gros sind die Werck des HErrn / wie allbereits zuuor angezogenp Ps. 111. 2. p. Nun ist ja der Stiffter der Heiligen Tauffe <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0023"/> ben nicht nach der Vernunfft / vnd euserlichem ansehen / sondern nach Gottes Wort judiciren vnd vrtheilen sollen.</p> <p>Vnd müssen wir alhier / vnd fürs vierde / auff<note place="right">4 Von dem Stiffter.</note> den Stiffter der heiligen Tauffe auch sehen / welches wir auch an vnserm Tauffstein / aus dem Euangelio fein erinnert werden. Man pfleget im Sprichwort zusagen: Das Werck lobet den Meister n.<note place="right">n Syr. 9. 24.</note> Vnd ist auch nicht ohne / von der Herrligkeit eines Wercks / kan man von Weißheit / Kunst vnd Geschickligkeit eines Meisters recht vrtheilen vnd schliessen / Wie Dauid thät / Die Himmel erzehlen<note place="right">o Ps. 19. 4.</note> die Ehre Gottes / spricht er: Vnd die Feste verkündigen seiner Hende Werck o.</p> <p>Nun müssen wir dessen gestehen / wenn wir die heiligen Tauffe an vnd für jhr selbst ansehen / daß sie für der Vornunfft vnd Menschen Augen / kein sonderlich ansehen habe / daher sie auch bey vielen nicht hoch vnd gros wird geachtet. Es bringen wol offt viel Leute viel Jahr hin / ehe sie jhrer Tauffe sich einmal erinnern.</p> <p>Aber wenn wir den Stiffter selber ansehen / der sie eingesetzet vnd angeordnet / da muß auch der Meister von seines Wercks Herrligkeit zeugen / vnd muß hie der Meister sein Werck loben. Deñ gros sind die Werck des HErrn / wie allbereits zuuor angezogen<note place="right">p Ps. 111. 2.</note> p.</p> <p>Nun ist ja der Stiffter der Heiligen Tauffe </p> </div> </body> </text> </TEI> [0023]
ben nicht nach der Vernunfft / vnd euserlichem ansehen / sondern nach Gottes Wort judiciren vnd vrtheilen sollen.
Vnd müssen wir alhier / vnd fürs vierde / auff den Stiffter der heiligen Tauffe auch sehen / welches wir auch an vnserm Tauffstein / aus dem Euangelio fein erinnert werden. Man pfleget im Sprichwort zusagen: Das Werck lobet den Meister n. Vnd ist auch nicht ohne / von der Herrligkeit eines Wercks / kan man von Weißheit / Kunst vnd Geschickligkeit eines Meisters recht vrtheilen vnd schliessen / Wie Dauid thät / Die Himmel erzehlen die Ehre Gottes / spricht er: Vnd die Feste verkündigen seiner Hende Werck o.
4 Von dem Stiffter.
n Syr. 9. 24.
o Ps. 19. 4. Nun müssen wir dessen gestehen / wenn wir die heiligen Tauffe an vnd für jhr selbst ansehen / daß sie für der Vornunfft vnd Menschen Augen / kein sonderlich ansehen habe / daher sie auch bey vielen nicht hoch vnd gros wird geachtet. Es bringen wol offt viel Leute viel Jahr hin / ehe sie jhrer Tauffe sich einmal erinnern.
Aber wenn wir den Stiffter selber ansehen / der sie eingesetzet vnd angeordnet / da muß auch der Meister von seines Wercks Herrligkeit zeugen / vnd muß hie der Meister sein Werck loben. Deñ gros sind die Werck des HErrn / wie allbereits zuuor angezogen p.
p Ps. 111. 2. Nun ist ja der Stiffter der Heiligen Tauffe
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